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Guru Guru – The Incredible Universe Of Guru Guru

(as) Von den Krautrock-Pionieren Guru Guru ist man in jüngerer Zeit eigentlich eher Compilations und Livealben gewohnt, doch „The Incredible Universe Of Guru Guru“ ist seinem Best-of-mäßigen Titel zum Trotz eine brandneue Studioproduktion und somit der direkte Nachfolge der vor fünf Jahren erschienenen LP „Rotate!“, die das 50-jährige Bandjubiläum feierte.

Seitdem hat Keyboarder Zeus B. Held den zweiten Gitarristen Jan Lindqvist abgelöst, und diese Umbesetzung schlägt sich auch im Sound nieder, auch wenn einstweilen ein anderer ehemaliger Gitarrist der Band (Luigi Archetti) in die Saiten greift. Das elektronische, tanzbare ‚Hold The Jelly‘ erweist sich mit dem schier alterslosen (eigentlich über 80-jährigen) Briten Arthur Brown als Gastsänger als Schlüsselnummer und eingängigster Moment der Platte.

Guru Gurus experimenteller Alles-ist-möglich-Ansatz offenbart sich in erster Linie während des einleitenden ‚Free Krautrock!‘, woraufhin jeweils unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden. Unverfälschter Psychedelic Rock (‚Freedom‘) steht relativ geradlinigen Tracks wie ‚Back to the Roots‘ oder ‚Woke‘ gegenüber, ansonsten kommen abwechselnd Stilmittel aus den Bereichen Weltmusik, Reggae (höre ‚Life is a Gamble‘) und Jazzrock (dank der Holzblasinstrumente und Orgelparts) zur Geltung, nicht zu vergessen subtile Trip-Hop-Einflüsse vor allem auf der rhythmischen Ebene (‚Guru Guru’s In Da Haus‘ – Geschmackssache).

Zum Schluss schlagen Guru Guru eine Brücke zu ihren Anfängen zurück, wenn sie mit ‚Elektrolurch Mutation ‘23‘ einen eigenen Standard neu interpretieren. Die CD-Bonus-Geräuschkulisse ‚Sampo Incredible‘ ist indes weitgehend verzichtbar. Dass Mitbegründer Mani Neumeier sein Schiff ungebrochen kreativ und kompromisslos auf Kurz hält, muss man ihm hoch anrechnen. Seine bahnbrechenden Klassiker hat die Band freilich schon vor langer Zeit geschrieben, selbst wenn „The Incredible Universe Of Guru Guru“ die letzte Scheibe durch eine durchgängig hohe kompositorische Qualität aussticht. Bandkenner dürfen das Album stilistisch ungefähr zwischen „Doublebind“ (2011) und „Electric Cats“ (2013) ansiedeln.

Repertoire Records / Tonpool, bereits erschienen

1. Free Krautrock!

2. Freedom

3. Back To The Roots

4. Life’s A Gamble

5. Woke

6. Hold The Jelly (featuring Arthur Brown)

7. Guru Guru’s In Da Haus

8. Wilma

9. I’m Sorry

10. Elektrolurch Mutation

11. Sampo Incredible (Bonustrack)

Peter Kühmstedt – Bass, Gesang

Mani Neumeier – Schlagzeug, Percussion, Electronics, Gesang

Luigi Archetti – Gitarre

Roland Schaeffer – Gitarre, Saxofon, Bassklarinette, Flöte, Gesang

Zeus B. Held – Keyboard, Mundharmonika, Gesang

Maya Selima – Gesang

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Krautrock, ,

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Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

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