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MasterPeace – The Dylan Project

(as) Dieses Cover-Album hatte einen jahrelangen Vorlauf. MasterPeace existieren seit 2016 und haben sich eine erfrischend freie Interpretation von Bob Dylans Werk auf die Fahnen geschrieben. Das auffälligste Merkmal ist dabei naturgemäß (weil die Musik des US-Folk-Barden um Text und Stimme kreist) der Gesang, den mit Steffi Breiting (Moods of Ally, Sweet Confusion) eine Frau übernimmt.

Allein dies verleiht dem Material schon einen anderen Charakter, doch auch hinsichtlich ihrer Arrangements unterscheiden sich die aufgenommenen Stücke teils erheblich von den Originalen. Schlussendlich wirken sie auch durch die vollmundige Produktion bedingt einfach satter, weniger introvertiert und auf der gesanglichen Ebene bei allem Respekt um Längen verträglicher als mit Dylans Näseln, Nölen und Leiern. Dennoch gehen die erfahrenen Zocker (Organist Wolfram Bodag kommt etwa von Engerling, die Rhythmusgruppe von Snowy White) und ihre Frontfrau respektvoll, aber eben nicht sklavisch ergeben mit dem Schaffen des legendären Singer-Songwriters um.

Bei dem Einstieg „New Morning“ geht wirklich buchstäblich die Sonne auf, wohingegen das für die 1960er ikonische „The Times They Are A-Changing“ noch eine Spur bedrückter als die Urfassung daherkommt. Zwischen diesen beiden Polen entfalten sich mannigfaltige Stimmungen, auch wenn das Pendel wegen der wütenden Abrechnung „License to Kill“ und des geradezu martialischen „Masters of War“ stark ins Düstere ausschwingt.

Was manche Stücke betrifft – siehe „All Along The Watchtower“ –, fällt es generell schwer, ihnen noch etwas Neues abzugewinnen, doch MasterPeace wirken dabei zumindest nicht abgeschmackt. Da kommt eine im Lauf der Jahre eher vernachlässigte Nummer wie „Love Minus Zero“ (auch schon von den Walker Brothers und Joan Baez gecovert) von Dylans fünfter LP „Bringing It All Back Home“ (1965) gelegen, denn hier finden sich unverbrauchte Ansätze leichter. Bei „Watching the River Flow“ setzt wiederum Gitarrist Tobias Hillig Akzente, da es das einzige Lied der Platte mit seinen Vocals ist.

Im Übrigen hat die Band das Album ihrem 72-jährig verstorbenen Bassisten Kuma Harada gewidmet. Es enthält seine allerletzten Aufnahmen und sei natürlich jedem Menschen empfohlen, der Dylans Musik mag, aber auch Freunden von spielfreudig dargebotenem Rock generell. Die Kompositionen stammen ja quasi aus dem Songwriting-Lehrbuch, und wenn sich Musiker dieses Kalibers heranwagen, ist das eine unschlagbare Kombination.

Buschfunk

VÖ: erschienen

http://www.facebook.com/masterpeaceproject

Wolfram Bodag – Keyboard

Steffi Breiting – Gesang

Tobias Hillig – Gitarre

Jeff Allen – Schlagzeug

Kuma Harada – Bass

1. New Morning

2. Forever Young

3. All Along the Watchtower

4. Going Going Gone

5. Love Minus Zero

6. You Ain’t Going Nowhere

7. Times They Are A-Changing

8. Licence to kill

9. It Ain’t Me Babe

10. Watching the River Flow

11. Masters of War

Andreas Schiffmann

Filed under: 60s, 70s, Album Reviews, Americana, Blues, Classic Rock, Country, Rock,

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Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

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