(as) Der Retro-Sound von The Lets setzt bereits in den 1960ern an, und wer jetzt gleich an die Beatles als maßgeblichen Einfluss denkt, liegt nicht falsch. „New Over Known“ ist das erste Album der 2017 gegründeten Band (zuvor gab es schon eine EP) und entstand bereits 2021 während der Corona-Pandemie. Als reine Retro-Geschichte geht die Platte allerdings nicht durch, was an den weiteren Inspirationen der Musiker liegen dürfte.
Wohingegen bei The Lets alles um den Gesang kreist und die Rhythmusgruppe im Klangbild ausgesprochen dominant ist, schlagen sich auch eher zeitgenössische Rockbands im Sound der Hamburger nieder. Die Mitglieder dürften mit der Alternative-Bewegung respektive dem Grunge der 1990er sozialisiert worden sein, auch wenn man die Weltmüdigkeit jener Szene nicht in den neun Songs wiederfindet.
Und obwohl das Material beim Komponieren offensichtlich auf die Refrains ausgerichtet wurde, macht es sich das Quartett nicht zu leicht. Bereits das eröffnende Titelstück durchläuft mehrere nicht so offensichtliche Wandlungen, genauso wie ‚Period‘ Freunde ausladender Strukturen und Stimmungswechsel bedient.
Demgegenüber stehen der geradlinige Rock’n’Roll ‚ThereIs No Time‘, das rhythmusbetonte ‚ Out Of My Way‘ und das Blues-affine ‚ High Five With the Devil‘ mit seinem atmosphärischen Vorspiel ‚Prelude For The Devil‘. Ein wertvoller Posten und Alleinstellungsmerkmal sind sicherlich die Vocals der beiden Gitarristen Joey und Lasse, die das ohnehin bunte Treiben noch farbenfroher wirken lassen. Live dürfte die Chose schon jetzt tierischen Spaß bereiten.
Sunbase Records
VÖ: 21.06.
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New Over Known
There Is No Time
Walking On A Rope
Period
Out Of My Way
Take Me Down
Prelude For The Devil
High Five With The Devil
Come As Long As You Stay
Joey – Gitarre, Gesang
Lasse – Gitarre, Gesang
Artjom Feldtser – Bass, Gesang
Hanser – Schlagzeug, Gesang
Andreas Schiffmann
Filed under: Album Reviews, Alternative, Bluesrock, Classic Rock, Grunge, Sunbase Records, The Lets – New Over Known
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