(vo) Unterwegs zur Oetinger Villa in Darmstadt, knapp 240 km von meinem Musikzimmer entfernt, lief u.a. auch zur Untermalung der Fahrt auf meiner liebgehassten Autobahn 3 in meinem roten Gefährt aus dem Hause Renault der Rodgau Monotones Partykracher „Erbarmen, zu spät, die Hessen kommen“ in Anspielung an das Heimatland aller drei nachher zu sehenden und hörenden Bands. Angekommen an und in der Villa staunte ich Bauklötze: was für ein wunderbares Gemäuer, herrlich von außen und innen anzuschauen, da könnt ihr in Darmstadt aber gewiss stolz auf so einen Veranstaltungsort sein. Gosolow aus Bankfurt, Lucid Void und Wight aus der Kulturstadt Darmstadt sollten uns einen vergnüglichen Abend bescheren, einen sehr vergnüglichen….Getränkepreise günstig wie lange nicht erlebt: gut so, kann ich ein bissel mehr Geld in die jeweiligen Merchkassen füllen. Zum Start mit Gosolow ist der perfekt ausgestattete Saal schon gut besucht. Das Bühnenlicht ist ok, der Feind oder auch manchmal Freund aller Konzertphotographen, der Kunstnebel, hält sich leicht bedeckt, dann mal los, auf gehts. Ich würde den Sound der Jungs hauptsächlich in den Heavy Rock verankern, rein instrumental spielten sie uns etliches aus ihrem 2021er Album Muto Rumore unter die Füße. Im Publikum einiges an Bewegung, kam gut an ihre Musik die neben Heavy auch einiges an Stoner- und Desertelementen beinhaltete. Ich kannte das Trio bis dato nicht, jetzt sind sie in meiner Hirnrinde eingebrannt. Den Leuten in der Halle gefiel das Gehörte und Gesehene auch, guter, ca. 45-minütiger Auftakt der Labelnacht.


Gosolow:
Noch was vergessen: alle drei Bands sind natürlch, wie es der Showcase Name erwähnt, Studiogänger beim Label Fat&Holy Records: Gründer und Besitzer René Hoffmann nahm dort ihre Musik auf und sorgte natürlich für den guten Sound.
Lucid Void sah ich heute. meine ich. zum sechsten Mal seit 2018, damals (er)öffneten sie in Wiesbaden die Sound Of Liberation Sause Showcase Special und gefielen mir mit ihrer Musik ungemein: Causa Sui, ohne sie abzukupfern, sind sicherlich ein Vorbild, ein bissel Jazz wird auch eingestreut, KrautRock steht auch auf ihrem Zettel und das Ganze wird mit einem Psychmantel umgeben: Bela-Bass, Jakob-Gitarre, Max-Drums und Samba-Tasten und Sax. Ihre Instrumentalreisen waberten durch den Saal, gefühlvoll, sanft, aber auch mal das Fett in der Pfanne anbratend.

René-Conferencier, Gesang, Gitarre, Peter-Philipp-Bass, Backgroundgesang, Steffen-Percussion, Synthesizer, Backgroundgesang und Thomas-Schlagzeug sind Wight, die seit einiger Zeit mit ihrer Musik völlig aus der Reihe tanzen: Tanzbeine aktivierend, Groove wie die Hölle, eine Mischung aus afrikanischen, jazzigen, funkigen, Beatleslesken, souligen, mitunter harten, intensiven Rhythmiken. Eine für mich großartige Verschmelzung vieler Musikstile die in diesen Zeiten seinesgleichen sucht, aber nicht findet: man macht das Spaß ihnen auf der Bühne zu folgen, da kannste gar nicht anders, da musste mit! Und auf der Bühne ist was los: da knallen die Champagnerkorken aus vielen Tönen, da fliegen die Haare bei Peter-Philipp und René, bei Steffen und Thomas eher weniger. Da gehen Spaß und Können eine Allianz ein: ein Quartett Infernal! Emotional, genial, infernal, mitunter brachial, auch sakral: eine Liveshow die in meine Top Ten des Jahres reingroovt. Ihr Auftritt vor einigen Monaten im Sonic Ballroom in Köln war schon klasse, aber das heute Abend übertraf das noch: wunderbar.

St. Tropez zu Beginn: in jeder Tanzdiele würden zu diesem Bewegungsschätzchen die Bodenbretter glühen, herrlich. Und das der Gesang ein Markenzeichen der Band darstellt ist unbestritten, und wenn dann noch der Background dazu shoutet, klasse. Kelele: da herrscht mächtig Hüftschwung Alarm. Hot: was für ein Soul im Soul. Motorgroove: der Name ist Programm. Atlas: Postrockanleihen mit einer fantastischen Stimme. 
Ich bedanke mich für einen wunderbaren Abend mit drei wunderbaren Bands in einer wunderbaren Umgebung und Location, für interessante Gespräche mit neuen und alten Bekannten und speziell bei René für die Einladung…….(volker)
Setlist:
St. Tropez
Who‘s A Good Boy? (Nächste Single, die erscheint im Herbst)
Kelele
Hot
Spiritual Gangster
Nervous
Atlas
A Long Way From Home (unveröffentlicht)
Motorgroove
Time‘s Up
The Love For Life Leads To Reincarnation
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