(text vo, photos JacQue Photography) Der Abend fing nicht gut an denn wenn du über zwei Stunden (normal so um die 45 Minuten) mit dem Twingo von Wuppertal nach Köln brauchst….aaaaber: direkt umme Ecke vom Stereo Wonderland gab es einen Parkplatz: Ich starrte ungläubig auf einen freien Parkplatz, in einem abschleppgeschützten Biotop, und ohne dass ich durch das geschlossene Autodach aussteigen musste, und das in der Kölner City, das war Grammyverdächtig! Und die Godzillas gerade beim auspacken ihres Equipments aus dem Van mit Hänger vorm Wonderland angetroffen mit der Einladung gleich schon mal dem Soundcheck zu lauschen. Und natürlich wurde es danach ein feiner Abend, nicht nur wegen der Musik….
Da im Wonderland um 22 Uhr Schicht sein muß mit Livemusik ging es ab 20:30 Uhr rund im eckigen Saal: die Playliste war prallgefüllt mit altem und ganz neuem Sound der drei Jungs aus Leipzig und Umgebung: Eric-Gitarre, Simon-Bass und Gesang! Ja, Gesang. Ganz neu, ganz frisch: die demnächst stattfindenden Aufnahmen für ein neues Album sind nicht mehr nur instrumental wie bei den beiden bisher veröffentlichten Alben! Und der für mich neue Mann hinterm Schlagzeug ist Thiago, ein brasilianischer Leipziger und mit ihm ging ein Doppel-Wumms durchs (Wonder)Land, keine leere Kanzler Scholz Floskel.

Im gut gefüllten Wonderland legte das Trio erstmal infernal instrumental los mit vier Songs ihrer bisherigen Platten wobei der Einstieg mit „Forced“ den noch nicht so mit der Band gefestigten Zuschauern hörbar machte, wie der Godzilla in der Küche werkelt: in verschiedenen Brat- und Kochstufen mäandernde Gitarrensalven, heiße Bassattacken und wohlgelungene Wummsbeilagen. Der „King Of The Monsters“ beachtete auch wieder die Besonderheit dieser Band für mich: die schwierige Gratwanderung, interessanten und abwechslungsreichen instrumentalen Heavy Rock zu kreieren. Das können sie! Die zwischendurch von Simon mit Bier eingelegten Sprüche zum danach folgenden Song waren dazu auch eine Ohrenweide.
Die mit den Nummern 1,2 und 11 bezifferten Songs bezeichneten die neuen, die gesungenen Geschichten, die demnächst im Studio die ganze Reife erlangen werden: diese Kostproben verheißen, dass ein großes, mehrgängiges Menü von Godzilla in der Küche gezaubert wird. Die Zutatenliste wurde vom Publikum als sehr schmackhaft beklatscht und bejohlt: Stimmung wie an einem Veddelszoch in Köln am Rhein an Karneval, nur mit flüssigen Kamellen von der Theke, ungeschmissen.
Nach den gesungenen kamen dann wieder die „nur Saiten und Felle“ Kompositionen zu Wort, ähh zu Ton, auch mit Griffen in den ersten Tonträger der Band, als „Same“ bezeichnet, aus dem Jahr 2015: da hatten die drei noch kein Geld für einen Platten- oder CD Titel. Musik: dynamisch, mit schwer fettenden Gitarrenreisen, die sich auch immer wieder beruhigen und dich träumen lassen, sich rasant vorwärtsbewegen und in leichten Trab zurückkehren, manchesmal sperrig und vertrackt (das ist gut so) und mit sattem, sehr unterfütterndem Groove aus den Bassaiten und dem Schlagwerk.
Um 21:59 und 38 Sekunden verklang dann der letzte Ton und wohlverdienter Applaus erklang. Der Troß aus Leipzig packte zusammen zur Übernachtung und am nächsten Morgen ging es zur Weiterfahrt nach Charleroi in Belgien. Es gab aber noch genug Zeit zum Plaudern mit der Band und Bekannten: z.B. dass die Band diese Tour selbst organisierte, ihr vorheriger Besuch im Music Store in Köln, wo die vorbestellten Sachen (aus bandlichen Zeitgründen) nicht parat lagen, ihre bis zu 15 Auftritte! im Laufe eines Wacken Festivals, und und und.
Dank an alle für einen schönen Abend, Herzlichen Dank an JacQue Photography für die Photos im rotlichtbestrahlten Wonderland und natürlich Dank an die Band für die Einladung und bis hoffentlich demnächst in einem Musik Club unseres Vertrauens….(volker)
Text volker, photos (JacQue Photography)
Filed under: Konzertphotos, Live Reviews, Godzilla In The Kitchen - Stereo Wonderland Köln am 26.03.2025




