(jm) Rockmusiker, Fechter, Pilot, Luftfahrtunternehmer… die Liste der Passionen und Professionen von Iron Maiden-Sänger Bruce Dickinson ist lang. Nachdem er die Rockwelt schon im September mit der Ankündigung eines neuen Soloalbums und Tourdaten in Lateinamerika in helle Aufregung versetzte, war klar: Dem Tausendsassa ist schon kurz nach der letzten Maiden-Tour langweilig. Zu allem Überfluss wurde jetzt auch noch eine neu entdeckte Eidechsenart in Peru nach ihm benannt. Ob die dafür verantwortlichen Wissenschaftler Metal- und Iron Maiden-Fans waren, ist nicht überliefert.
Doch bevor ich abschweife: Jetzt geht’s um „The Mandrake Project“. Die erste Singleauskopplung „Afterglow of Ragnarok“ ist ein dramatischer, epischer Track, der dich nicht nur sofort mit dem Spirit des Albums vertraut macht, sondern auch mit der spannenden Story, die die Grundlage von „The Mandrake Project“ bildet.
„Es war wichtig, mit diesem Stück den Ton des Projekts vorzugeben“, erklärt Dickinson. „Wie es sich für den Titel gehört, ist es ein schwerer Song, der von einem großen Riff getrieben wird, aber es gibt auch eine echte Melodie im Refrain, die das Licht und die Schatten des restlichen Albums zeigt…“
„The Mandrake Project“ ist nicht nur ein Album, sondern eine düstere Geschichte über Macht, Missbrauch und den Kampf um die eigene Identität, die vor dem Hintergrund wissenschaftlicher und okkulter Genialität spielt. Die von Bruce Dickinson erdachte, von Tony Lee geschriebene und von Staz Johnson für Z2 Comics atemberaubend illustrierte Serie umfasst zwölf Episoden, die in drei Graphic Novels zusammengefasst sind und 2024 erscheinen werden. Eine achtseitige Comic-Vorgeschichte mit dem Titel Afterglow Of Ragnarok“ ist im Booklet der 7″-Vinylsingle enthalten, die der gleichnamigen Single beiliegt und den Schauplatz für die kommende Geschichte bildet. Die 7″-Single enthält außerdem Dickinsons ursprüngliche Solo-Demoversion des Songs „If Eternity Should Fail“, der erstmals 2015 auf Iron Maidens Album „The Book Of Souls“ erschien.
„The Mandrake Project“ wird am 1. März 2024 über BMG veröffentlicht. Bruce Dickinson und sein langjähriger Co-Autor und Produzent Roy Z haben mit zehn einfallsreichen, ausladenden und fesselnden Tracks ein spannendes Rockalbum geschaffen. Klanglich schwer und reich an musikalischen Texturen, erweckt Bruce Dickinson hier eine musikalische Vision zum Leben, an der er lange gearbeitet hat, und bietet einige der besten Gesangsleistungen seiner Karriere. Seine Stimme wirkt tatsächlich reifer, dunkler und tiefer, als man das von den klassischen Iron Maiden Alben kennt.
Die Aufnahmen fanden größtenteils im Doom Room in Los Angeles statt, wobei Roy Z sowohl als Gitarrist als auch als Bassist fungierte. Das Line-up für „The Mandrake Project“ wurde durch den Keyboard-Maestro Mistheria und den Schlagzeuger Dave Moreno vervollständigt, die beide auch auf seinem letztem Solo-Studioalbum „Tyranny Of Souls“ aus dem Jahr 2005 zu hören waren.
Fans von Iron Maiden werden bemerken, dass auf dem Album das seltsam benannte „Eternity Has Failed“ zu hören ist, dass in einer anderen Form unter dem Titel „If Eternity Should Fail“ auf Iron Maidens 2015er Album The Book of Souls erschien, was verdeutlicht, wie lange der kreative Entstehungsprozess für The Mandrake Project schon angedauert hat.
„Rain On The Graves“ – die zweite Singleauskopplung, ein gewaltiges Gitarrenriff, dramatische Keyboards und natürlich wieder eine souveräne Gesangsleistung, die Gänsehaut verschafft. Der Song wurde durch einen verregneten Besuch am Grab des romantischen Dichters William Wordsworth im Lake District inspiriert. Der Song entwickelte sich zu einem Nachdenken über die Natur der Sterblichkeit und dem Pakt mit dem Teufel, den Künstler seit Robert Johnson in den 1930er Jahren zu schließen pflegen. „Ich kannte den Text des Refrains, seit ich 2012 zu einer Hochzeit in Grasmere war“, erklärt Bruce, „und es war nicht schwer, Jahre später den Rest des Liedes mit so vielen Bildern im Kopf zu schreiben!“ Es ist eine klassische Dickinson/Roy Z-Kollaboration; ein eingängiges, aber schweres Stück – voller Melodie, aber ohne den gesprochenen Gesang in den Strophen auf fast poetische Weise – vielleicht eine weitere Ode an den großen Wortschöpfer, der den Titel inspiriert hat, irgendwie nebeneinander gestellt mit Musik, die geeignet ist, den Geist von Robert Johnson an seinem metaphorischen Scheideweg aufzurichten.
Im Video, das komplett im winterlichen Cornwall gedreht wurde – wieder unter der Regie von Ryan Mackfall – sehen wir Bruce, den Schauspieler und Prediger, wie er seinen eigenen Pakt mit dem Teufel schließt und dabei seine „House Band from Hell“ mitschleppt.
„Rain On The Graves“ und „Afterglow Of Ragnarok“ zeigen die einfallsreiche, opulent arrangierte und fesselnde Stimmung von „The Mandrake Project“ – das Album ist klanglich schwer, reich an musikalischen Texturen und zeigt, wie Bruce eine musikalische Vision zum Leben erweckt, die er offensichtlich schon sehr lange im Kopf hatte. Zusammen mit Co-Autor und Produzent Roy Z hat er wahrscheinlich eines der wichtigsten Rockalben des Jahres 2024 geschaffen das wirklich Spaß macht. Schön, dass dafür auch eine Tour geplant ist, so dass man das Ganze auch live genießen kann (Jens M.)
Tracklisting:
Afterglow Of Ragnarok (05.45)
Many Doors To Hell (04.48)
Rain On The Graves (05.05)
Resurrection Men (06.24)
Fingers In The Wounds (03.39)
Eternity Has Failed (06.59)
Mistress Of Mercy (05.08)
Face In The Mirror (04.08)
Shadow Of The Gods (07.02)
Sonata (Immortal Beloved) (09.51)
Tourdaten: www.themandrakeproject.com/live/
Mehr erfahren: www.themandrakeproject.com
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