(hwa) Philippe Margotin und Jean-Michel Guesdon haben wieder mal zugeschlagen. Nach ihren Prachtbänden über die Werkschau der Beatles (hier zum Nachlesen), Bob Dylans (hier zum Nachlesen) und der Stones (hier zum Nachlesen) präsentieren sie nun Pink Floyd in opulenter Aufmachung. Wer sich dieses Buch zu Gemüte führt, weiß über Pink Floyd so gut wie alles …
Das Buch beinhaltet neben den Biografien der beteiligten Bandmitglieder alle Pink Floyd-Singles, EPs und Alben von „The Piper At The Gates Of Dawn“ (1967) bis hin zu „The Endless River“ aus 2014 in chronologischer Reihenfolge. Einschließlich aller Nebenprojekte wie beispielsweise die Filmmusik zu „Zabriskie Point“, Antonionis Kultfilm aus 1970. Alles gepaart mit den Geschichten hinter den Songs. Wissenswerte Parameter aus der jeweiligen Produktion (egal ob im Studio oder live) werden lückenlos präsentiert.
Wie wir ja mittlerweile aus im Internet veröffentlichten Verkaufslisten wissen, gehören zwei Pink Floyd-Alben zu den erfolgreichsten aller Zeiten: „Dark Side Of The Moon“ (Platz 3 der meistverkauften Alben weltweit) und „The Wall“ (erfolgreichstes Doppelalbum aller Zeiten weltweit).
Pink Floyd (ganz zu Anfang noch „The Pink Floyd“) wurde 1965 von Roger Waters, Syd Barrett und Richard Wright gegründet. Die Besetzung wechselte zu David Gilmour, Nick Mason, Waters und Wright. Gemeinsam entwickelten sie einen unverwechselbaren eigenen Sound, geprägt von Psychedelic und Progressive Rock, Blues und Jazz. Ihr Stil wurde letzlich auch im Artwork der Plattencover deutlich. Die von Hipgnosis gestalteten Cover verhalfen der Firma zu Weltruhm, waren revolutionär, weil sie ganz auf den Verfremdungseffekt setzten. Man denke u.a. nur mal an „Atom Heart Mother“, wo eine schwarzweiss gefleckte Kuh auf der Weide abgebildet wurde.
Das äußere Erscheinungsbild von Pink Floyd setzte sich in der visuellen Gestaltung der Liveshows fort, die immer gigantischer und aufwändiger wurden. Im kollektiven Gedächtnis bleiben die fliegenden „Pink Floyd-Animals“ und andere Bühnenfiguren. Höhepunkt war ohne Zweifel die Inszenierung von Pink Floyds „The Wall“ in 1990 vor dem Berliner Reichstag, bei der die größte jemals für ein Rockkonzert errichtete Bühne samt Boxen gegen die DDR-Mauer ausgerichtet war.
Ich war seit „Interstellar Overdrive“ vom „The Piper At The Gates Of Dawn“-Album ein glühender Fan. Das änderte sich bei mir viele Jahre später bei der Veröffentlichung von „Animals“ bzw. „The Wall“. Man konnte spüren, dass im Hinblick auf weitere neue Soundeffekte irgendwie die Luft raus war und die Band mehr oder weniger auf der Stelle trat. Vermutlich war das auch der Grund, warum sie – sozusagen als Ausgleich – bei den Bühnenshows den Focus dann konsequent aufs visuell noch nie Dagewesene legten.
Anyway: Dieses Buch darf wieder Mal (wie die anderen zuvor) als Standard- bzw. Referenzwerk gelten. In dieser opulenten Fülle einzigartig. Mit seinen 2,4 Kilogramm ein echtes Pfund. Nicht nur im Hinblick auf Weihnachten ein absoluter Kauftipp.
(Heinz W. Arndt)
Pink Floyd – Alle Songs und die Geschichten hinter den Tracks.
Von Philippe Margotin und Jean-Michel Guesdon
Delius Klasing Verlag: „Edition Delius“, 10/2018
Einband: Gebunden mit Schutzumschlag
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 9783667114105
Umfang: 592 Seiten
Sonstiges: 461 farbige Fotos
Gewicht: 2384 g
Format: 21,9 x 27,8 x 5,2 cm
Preis: 59,90 €
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