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Pyramid – Beyond Borders Of Time

(as) Bei Pyramid drängen sich allein schon aufgrund ihrer stilistischen Ausrichtung und personellen Aufstellung Vergleiche mit My Sleeping Karma oder Monkey 3 auf, denn die Band agiert ohne Sänger und lässt sich ziemlich passgenau in der Stoner/Psychedelic-Rock-Schublade ablegen.

„Beyond Borders Of Time“ ist das zweite Album der Nürnberger nach „Mind Maze“ (2019) und der EP „Ancient Vibes of a Sun God Cult“ (2022). Ihre Entwicklung war seither eine logische, denn die neue Platte zeigt eine breitere Vielfalt an Stimmungen und Klangfarben, ohne dass man mit bahnbrechenden Genre-Erneuerungen rechnen müsste. Pyramid arbeiten klugerweise mit simplen melodischen und rhythmischen Motiven, die jedem der sechs Tracks („Petrichor“ ist ein kurzes Zwischenspiel) einen individuellen Charakter verleihen.

In struktureller Hinsicht geht es hingegen nicht immer einfach zu, obwohl die drei Musiker ihre Kompositionen nie zu orientierungslosen Jams ausufern lassen. Virtuose Selbstbeweise sind ihnen sowieso fremd, der Song an sich und sein emotionaler Anklang beim Hörer scheinen im Mittelpunkt zu stehen.

Ein stetes Wechselspiel zwischen schweren Riffs und flirrenden hohen Tönen, aufbrausenden und nach innen gekehrten Momenten prägt das Album vom eröffnenden „The Medicine Man“ an, doch das Trio tritt anders als ähnliche Bands, die auf Kontraste setzen, nicht in den Fettnapf der Vorhersehbarkeit. Zudem wurde auch tatsächlich im Sinne eines Albums nach traditionellem Verständnis arrangiert, da die Songs quasi aufeinander aufbauen – das leicht funky groovende „Sunbeam“ beispielsweise steigert sich stetig und nimmt damit das düstere „Fainting“ vorweg – beziehungsweise sich gegenseitig ausgleichen.

Das verschlungene „Solar Flare“ entpuppt sich als fast schwereloser Ohrwurm, ehe „Krypta“ mit umso gewichtigerem Doom-Flair zu Buche schlägt. Das an und abschwellende Finale „Prototype“ ist dann nur die logische Konsequenz und Vollendung eines Konzepts, in dessen Rahmen Gegensätze ein harmonisches Ganzes ergeben – so wie die Instrumentalisten Eckpunkte einer unserem ästhetischen Empfinden schmeichelnden geometrischen Figur darstellen… und dreidimensional betrachtet/gehört wird das Dreieck eben zur Pyramide.

Subsound Records

VÖ: 22.03.2024

http://www.facebook.com/pyramidfriendship

1. The Medicine Man

2. Sunbeam

3. Fainting

4. Petrichor

5. Solar Flare

6. Krypta

7. Prototype

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Psychedelic, Stoner,

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Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

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