(ro) Bonjour les amis!
Während ich in die entspannenden, ätherischen Klänge von Vero Nouks „Verronée“ eintauche, fühle ich mich an einen Ort versetzt, an dem die Sprache ihre Grenzen überschreitet.
Diese kleine EP, auf der sechs moderne Chansons präsentiert werden, ist ein Beweis für Vero Nouks Vielseitigkeit und ihre Liebe, den Zauber der Musik in verschiedenen Sprachen auszudrücken.
Da wäre schon einmal der Titel selbst, ein entzückendes Wortspiel, das mit „Vero“ (ihr Vorname) und „erronée“ (französisch für „fehlerhaft“) auf den spielerischen und zugleich souveränen Ansatz hinweist, den sie mit ihren zeitgenössischen französischen Chansons verfolgt.
Die Klanglandschaft des Albums erinnert mich an einen sonnenverwöhnten Nachmittag in einem Pariser Café, wo die Luft voller Nostalgie zu sein scheint und mir der Duft frisch gebackener Croissants in die Nase steigt.
Frau Nouks Stimme, die sanft, mädchenhaft und anmutig klingt, webt wie ein seidener Faden durch zarte Melodien.
Zusammen mit ihren beiden kongenialen Partnern, als da wären Roman Andor (Gitarre, Bass, Klavier, Cello, Violine, Klarinette, Flöte, Tenorhorn und Soundeffekte) und Chrismo (Christoff Raphael Mortagn – Spoken Word) präsentiert Vero Nouk hier ihre wunderbar intimen musikalischen Vignetten.

Dargeboten in stilvoll reduzierten Arrangements , klingt die feine Songsammlung sowohl puristisch als auch schwelgerisch zugleich.
Dadurch entsteht eine ganz eigene, fast schon einlullende, geschmeidig relaxte Atmosphäre, in der Geschichten auf eine emotional nahbare und berührende Art erzählt werden.
Genau so ungekünstelt und voll überzeugender Glaubwürdigkeit empfinde ich auch die Lyrics, die sich nicht mit den immer wieder gleichen, schon tausendfach gehörten, weichgespülten Oberflächlichkeiten zufriedengeben.
Mein ganz persönliches Highlight ist dann aber doch der Schlusstrack, betitelt: „La chanson de prevert“, ein schwungvolles, bittersüßes Serge Gainsbourg-Cover aus dem Jahre 1962.
„Oh je voudrai tant que tu te souviennes / Cette chanson était la tienne / C’était ta préférée, je crois…“
Hier wird Vero Nouks Stimme zu einem sepiafarbenen Foto, das die Essenz einer Sehnsucht einfängt, die man nicht mehr loszuwerden scheint. Die Texte erinnern wie geflüsterte Geständnisse an verregnete Pariser Straßen und halb vergessene Liebesbriefe.
Ohja, ich habe den Eindruck gewonnen, dass die Veröffentlichung dieser kleinen EP eine wirkliche Herzensangelegenheit für Vero und die sie begleitenden Herren Roman und Chrismo gewesen zu sein scheint.
Denn meiner Meinung nach ist dies ein in seiner Unaufgeregtheit unwiderstehliches, in seiner Schlüssigkeit und aparten Feinheit ungemein angenehmes Werk. Welch schöne Platte für abendliche Mußestunden! ..(..Rosie..)..
Tracklist „Verronée“:
1.) L’effet de café
2.) Mon esprit qui se promène
3.) Le vagabond fatigué
4.) Mon visage
5.) Peur
6.) La chanson de Prévert
Band:
Vero Nouk – Gesang, Autoharp, Gitarre
Roman Andor – Gitarre, Bass, Klavier, Cello, Geige, Klarinette, Flöte, Tenorhorn, Soundeffekte
Chrismo – Spoken Word
Wer „Vero Nouk“ gern einmal live sehen und hören möchte, kann dies z.B. bei folgender Gelegenheit tun (Angabe ohne Gewähr) – weitere Termine auf der website:
12.05.2024 – Songcafé, Emmendingen
18.05.2024 – KISS, Freiburg im Breisgau
https://www.veronouk-music.com/
www.bangupbullet.com
Foto: Linda’s Faces Photography
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