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Alice Cooper beim Butzbach Open Air am 4.Juli 2024 – Support: Black Mirrors

[hjs] „I’m Back…“, treffender konnten man einen Auftritt mit einem eigenen Songtitel nicht beschreiben. Eigentlich war es ja kein Auftritt, sondern eine Inszenierung der allerersten Güte. Ich bin seit 50 Jahren ein Fan des Meisters und immer noch, zwar auf eine andere Art wie früher, begeistert. An diesem Abend passte einfach alles. Licht, Sound, der wunderschöne Schloßhof, die angebotenen kulinarischen Köstlichkeiten, die Organisation und last not least, die Protagonisten.

Ich war pünktlich zum Einlass um 18:00 vor Ort. Das gab mir die Gelegenheit mir einigen Leuten verschiedenen Alters zu sprechen. Überhaupt war es wieder ein generationenübergreifendes Ereignis. Hier kommt der Opa mit dem Enkel oder die Oma mit der Enkelin auf ihre Kosten. Gerne wird auch etwas Farbe im Gesicht getragen – der Meister macht es ja vor.

Auch wenn der eine oder andere Titelwunsch nicht erfüllt wurde, war doch die Setlist dir Nachweis eines jahrzehntelangen Schaffens auf sehr hohem Niveau.

Aber, schauen wir doch mal auf die Vorband. Es waren die Black Mirrors aus Belgien. Die Mannen um Frontfrau Marcella unterstützten genau diese punktgenau mit Spielfreude und musikalischem Geschick. Gutes Songwriting gepaart mit einer leidenschaftlichen Bühnenpräsenz ließ die Spielzeit im Nu verstreichen. Stücke wie „Günther Kimmich“, „Funky Queen“ oder „Burning Warriors“ sind wirklich kleine Perlen in der großen Rock Welt.

Um 21:00 war es dann soweit. Die „Too CLose To Comfort“ Tour konnte beginnen. Glen Sobel intonierte auf den Fellen das Drum-Intro zu „Lock Me Up“. Wow, ein Song von dem Album, dessen Tour damals Deutschland spaltete: „Raise Your Fist And Yell“. Schon stand die Band auf einer Empore artigen Bühnenkonstruktion und legte los. Nita Strauss gab sich als erste die Ehre, ein Gitarrensolo abzufeuern.

„Alice Cooper
You have been accused of mass mental cruelty
How do you plead?
Guilty!“

ertönte es aus den Lautsprechern und, zack, den Zeitungsartikel „Banned In Germany“ aufgeschlitzt und Alice Cooper betrat die Bühne um in knapp 90 Minuten das Publikum in seine Traum/Schock Welt zu entführen.

Nahtlos ging es weiter mit „Welcome To The Show“ vom aktuellen „Road“ Album. Währenddessen wir der Zylinder gegen den Stock getauscht. Das muss so, denn der wird gebraucht bei „No More Mr Nice Guy“. Irgendwann landet der Stock im Publikum, ein Fan kann sich freuen, denn nun kommt die Krücke ins Spiel. „I am 18“, ein all-time Klassiker war für uns auch der letzte Song im Fotograben. Nun mussten alle Kameras vom Gelände verschwinden. Wir lösten das, dank der großartigen Organisation, indem wir das Equipment in einem Raum deponieren konnten. In der Folgezeit ging es hin und her durch die Dekaden. Auf „Under My Wheels“ aus 1971 folgte „Bed Of Nails“ aus 1989. Glen Sobel feuerte ein exzellentes Drumsolo ab und Nita Strauss hatte ihren Auftritt im „Black Widow Jam“. Nachdem sich Alice Cooper das eine oder andere kleinere Vergehen auf der Bühne geleistet hat, „For criminal acts and violence on the stage“ aus „Go To Hell“, kam auch alsbald der Abschied vom „irdischen“ Leben. Unter den wirren Blicken seiner Tochter Calico, schied er hin unter der Guillotine – um sich anschließend quicklebendig um das Amt des amerikanischen Präsidenten zu bewerben „Elected“.
Schlusspunkt war natürlich „Schools out / Another Brick In The Wall“.

Mein persönliches Fazit zu diesem Konzert ist sehr, sehr positiv. Wie ich oben schon erwähnte, tolle Organisation, ein sehr guter Sound und auch vor allem die Security machte eine tollen, unaufgeregten Job. Wenn Butzbach wieder mal ruft – ich bin da.

Zwei Dinge noch im Nachtrag. Obiges Foto von Chuck Gerric habe der Tatsache zu verdanken, dass ich ein Beastö Blancö Shirt (seine Band) trug. Er sah es und hat sich postwendend in das Biest verwandelt. Dann habe ich ein Experiment gewagt. Ich wollt etwas 80er Feeling aufleben lassen und habe eine Rolle Film verschossen. Ich bin zufrieden und denke: Experiment geglückt:

Wer dieses großartige Konzert verpasst hat, Alice Cooper kommt im Herbst zurück und hat Doro als Support dabei:
03.10. Stuttgart, Porsche-Arena
04.10. Lingen, Emsland Arena
06.10. Oberhausen, Rudolf Weber Arena
08.10. München, Olympiahalle
09.10. Berlin, Max-Schmeling-Halle
11.10. Leipzig, Arena

Fotostrecken bei Facebook:
Farbe/digital
SW/Analog

Vielen Dank an Carolin Acker/DEPRO Dienstleistungen für die Akkreditierung. [hans-juergen]

Band Line Up Alice Cooper
Alice Cooper – Vocals
Glen Sobel – Drums
Nita Strauss – Guitar
Ryan Roxie – Guitar
Tommy Henriksen – Guitar
Chuck Gerric – Bass

Setlist Alice Cooper
Look Me Up
Welcome To The Show
No More Mr. Nice Guy
I’m Eighteen
Under My Wheels
Bed Of Nails
Billion Dollar Babies
He’s Back
Be My Lover
Lost In America
Hey Stupid
Welcome To My Nightmare
Cold Ethyl
Go To Hell
Poison
Feed My Frankenstein
Black Widow Jam
I Love The Dead (kurz)
Elected
School’s Out


 

 

 

Filed under: Album Reviews, Konzertphotos, Live Reviews, , , , ,

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Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

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