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Up in Space – Münster Bennohaus Samstag, 06.07.2024

(jul) Am Samstag war Münster das Zentrum meines musikalischen Universums beim „Up in Space“ Festival. Im Yolk / Bennohaus am Kanal war ordentlich was los. Geboten wurde eine bunte Mischung aus Psychedelic-Space-Kraut-Rock-Synth-Electronics und die Stimmung war mega chillig.

Der Startschuss fiel irgendwann um 15 Uhr nochwas mit TORSION, die mit einem Mix aus alternativem Space Rock und bluesigem Einschlag ihr Publikum anheizten. Die fünf Jungs aus Dortmund lieferten einen kraftvollen Einstieg ins Festival. Jakob (Gesang), Nik (Bass), Taron (Leadgitarre), Darius (Rhythmusgitarre) und Collin (Drums) haben sich erst 2022 zusammengefunden und basteln gerade an ihrer ersten EP in Jakobs Homestudio. Mal abwarten, was diesen Sommer unter dem Arbeitstitel „Piepenstock“ (jepp, der Pub in Dortmund) in Vinyl gepresst wird, nachdem es bei Monkey Moon Recordings unter Menny Leusmanns kritischem Ohr gemischt wurde. Was ich gestern live gehört habe, klang vielversprechend.

Wer hat an der Uhr gedreht…? Weitergehen sollte es eigentlich um 16:30 Uhr mit ARCANE ALLIES. Es war dann aber schon deutlich später. Was mir bei der chilligen Atmosphäre auf der Terrasse, im Sonnenschein, mit lecker Brewdog Bierchen auf der Hand, gar nicht aufgefallen war. In dem coolen Vinyl-Set von  Fräulein Freakbeat und Don Staccato, das in den Breaks geboten wurde, hatten sich auch schon einige verloren und dachten gar nicht mehr daran, dass es ja gleich live weitergehen sollte. Gemütlich schlenderten alle wieder in den Saal vom Bennohaus, wo das aus Bielefeld angereiste Trio schon für seine einzigartige Kombination aus psychedelischem Rock und elektronischen Klängen angerichtet hatte.  Sidney Jaffe (Schlagzeug und Synthesizer), Christiana Bonhaus (Theremin und Synthesizer) und Joel Jaffe (Gitarre) zogen das Publikum umgehend mächtig in ihren Bann und liessen uns mit ihren hypnotischen Kraut-Rhythmen und futuristischem Sound echt vollkommen abheben. 

Die handgemachten Liquid Light Visuals haben das Ganze perfekt in Szene gesetzt. Die drei sind obendrein mega sympathisch und plauderten mit mir noch während ihres Abbaus über ihre zukünftigen Projekte: Eins bei Pink Tank Records in der Mache, eins in der Schublade… fleißig, fleißig! Auf zwei Alben und eine Split EP mit Kombynat Robotron dürfen sie schon stolz sein. Der Titel von Werk Nummer vier ist noch ein Geheimnis, erscheint aber – so die Vinylpresse es will – noch in diesem Jahr.

Wie die Zeit vergeht, wenn man sich vergnügt. Um 18:00 Uhr hätten SUBMARINE ON MARS auf der Bühne stehen sollen. Ich habe einfach nicht mehr auf die Uhr geguckt, wann ihre spacige Reise gestartet ist. Die drei sind ohnehin aus einer anderen Dimension (Iserlohn, ha!). Fuzz Infused Space Rock, so der Name ihrer EP, das sind kosmische Riffs und träumerischen Melodien mit Laura an der Gitarre, Torben mit massiver Bass Power und Kevin an den Drums (heute, als Überraschung, auch mal am Karton) – einfach galaktisch!

Live Premiere: Die drei haben ihr Set um zwei Stücke erweitert und beamten uns fast eine ganze Stunde quer durch die Untiefen Marsianischer Gewässer.

Danach fiel es mir schwer wieder aufzutauchen, es war auch noch hell auf der Terrasse. Aber ein Stück selbstgebackener Käsekuchen und dazu ein just-in-time geschüttelter, nicht gerührter, Espresso Martini, holten mich zurück ins Geschehen. Wunderbar! Gegen je eine Gabel von meinem Kuchen wurde meine frisch erworbene Limited Edition Tape Box von „Mission One“ auch noch handsigniert. Ich liebe SUBMARINE ON MARS!

Vitamine hatte mein Pausen Snack keine, aber die kamen im Anschluss von VITAMIN DREAM. Die vier Zeitreisenden aus dem Ruhrgebiet beschreiben sich auf ihrem eigenen YouTube Kanal so: „Your recommended dosage of vitamin dream. Electro pop from Germany who likes to treat your ears with dreamy waves of sounds. Feels like a warm hug.“ Treffer! Eine Atmosphäre wie auf dem Raumbahnhof, abgefahrene Outfits, E-Geige, Sophies hypnotische Stimme und ambient Grooves haben alle zum Tanzen gebracht. Obwohl wir inzwischen den irdischen Zeitplan schon vollkommen gerissen hatten, gab’s dann noch eine Zugabe voller intergalaktischer Liebe.

So schwerelos hätte es eigentlich in die Aftershow-Party mit DJane Penny Lane, Fräulein Freakbeat und Peter Burns weitergehen können. Aber es standen noch EXDIRECTORY aus Köln im Programm. Auf ihren costa-ricanischen Grunge, Folk, Psychedelic und Stoner Rock hätte ich mich noch gefreut.

Auf Spotify gab’s eine Playlist mit allen Bands, um sich einzustimmen, und auf der Instagram-Seite hatte ich mich vorab über die Band informiert.

Leider ist Münster Raumbahnhof des nachts nicht perfekt ans Ruhrgebiet angebunden und so musste ich beim Soundcheck um 22:40 Uhr die Szenerie verlassen, um nicht später beim Umstieg in Hamm zu stranden. EXDIRECTORY habe ich also auf den 06.09. im Rare Guitar in Münster vertagen müssen. Dort werden sie die Bühne mit TFNRSH und WASTELAND HAZE teilen.

Link zur Veranstaltung: facebook.com/events/s/tfnrsh-wasteland-haze-exdirect

See you there, Guys!

Telegramm an mich selbst: Das Bennohaus war die perfekte Location. Mit Terrasse, Lounge, Drinks und leckerem Essen war für alles gesorgt. Besonders der Käsekuchen und der Espresso Martini waren der Hit. Brewdog Bier hat natürlich auch nicht gefehlt. Das Festival wurde vom Kulturamt Münster und dem Bennohaus unterstützt. Die Stimmung war entspannt, das Wetter hat mitgespielt und die Leute waren super drauf. „Up in Space“ war mehr als nur ein Festival – es war ein Tag voller guter Musik, cooler Leute und interstellarer Vibes. Danke, ich komme wieder! (Jules)

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Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

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