(vo) Durch eine sehr großzügige Geldspende zurück der zuviel gezahlten Groschen an meinen Heizungsgaslieferanten war es mir möglich aus Wuppertal nach Oberfranken aufzubrechen um mir diese sehr gelobte Festivität im Bierwunderland Franken erstmalig anzuschauen. Aber zuerst ging es in einen Ort neben der A 3 zwischen Würzburg und Nürnberg zu einer wunderbaren, lieben Freundin um nach einem feinen von ihr bereiteten Mittagmahl mit ihr zum Festivaleröffnungsdonnerstag die knapp 100 km mit dem roten Twingo Go-cart wohlbehalten zum Festivalgelände zu gelangen, wo sogar, der Wahnsinn, ein Parkplatz für den Herrn aus dem Tal der Wupper reserviert war! Was ein Service….
Nach dem Empfang unserer Visa für das Festivalgelände schauten wir uns mal überall um. Zuerst das Ambiente: wunderbar. Essen und Trinken: herrliche Stoffe, gut gekühlt und Mahlzeitangebote zuhauf: von hart bis zart, von fettig bis trocken. Der Fußballplatz, auf dem die musikalischen Bauten zum hören, sehen, Merchkaufen erschaffen waren, strahlte kurzgeschoren in sattestem Grün, ein englischer Rasen ist ein Nichts dagegen…..
Den ersten Tag wollte ich körperlich voll im Modus „das schaff ich locker, auch die Füße und Knie halten“ sein, und so war es dann auch…..
Die Nürnberger The Shadow Lizzards eröffneten den dreitägigen Liederreigen mit ihren Weisen aus Psychedelic und klassischem ClassicRock, mit herrlich anzuhörenden Schweineorgeliastischen Schmankerln, großartigem Sechssaitenspiel unterm Federhut und sattem Groove, ihre Zukunft wird sie sicherlich in den Line-ups immer weiter in die Abendstunden führen. Und Godsleep? Godsleep bereichern gefühlt so gut wie jedes Festival der Stoner- und Psychedelicszene in diesem Jahr, und womit? Mit Fug und zurecht! 
Amie und ihre Jungs entsättigten mit ihrer krachigen Riffialität und einem fulminaten Drive den noch milchigen Himmel immer mehr ins bläuliche, und das Volk, aber natürlich auch Volker, sättigte das Quartett mit viel Applaus. Mister „We are Motörhead and we play rock n roll“ Kilmister ist natürlich auch heute noch unter uns, zumindest konservistisch in Bild und Ton, aber heute Abend auch optisch: Asomvel aus Großbritannien halten die Fahne des derben, harten Stoffs aber sowas von hoch: ich fühlte mich wie fast wie bei meinen Motörhead Konzertbesuchen in den 1980er und 1990er Jahren in der Düsseldorfer Philippshalle.
Großes Lob an die Garanten für lautstarkes Entertainment aus Kehle und Bass, kernig unterstützt von zwei Gitarren und einem Taylorartigen Schlagwerk.
Und dann kam was für den alten Blueskopp Volker, eine Band aus Oslo, die mich immer wieder aus den Ringelsocken drischt, die mir den Glauben an den brutalen, harten Stoff aus Mississippi immer wieder zurück gibt, Juke Joint Blues der derbsten Sorte: deep, dusty, brachial. Mit einer Grooveabteilung der A-Klasse, zwei Gitarren die alles ein- und abreißen, die Soli spielen, zelebrieren die zum niederknien gut sind, die mit allen Fasern ihrer Seelen und Mimik den Blues haben, und dann zur Krönung des Ganzen eine Stimme: eine Stimme aus den tiefsten Gruften und Moonshine Höhlen und Destillen dieser Welt: knarzig, kratzig, rau, rauh, herb, berstend schreiend und angereichert mit soviel Spirit die der Blues haben sollte. Wenn Arnt bei einem Marktschreier Wettbewerb teilnimmt stände der Sieger von vornherein fest. Man war das ´ne Waldpredigt! Ein Gewitter! Ein Orkan!

Den Abschluß des ersten Tages, nebenbei auch noch ein Dank nach oben für das gute Wetter, bildete das australische Powertrio Wolfmother ab. Ich hab sie das erste Mal erst bewußt 2019 ins Hirn geschlossen als sie beim Freak Valley Festival das AWo Gelände beschallten. Ihre Musik wird oft als Stoner betitelt, für mich ist das aber eher klassischer Classic Rock, inspiriert von alten Heroen der 1960er und 1970er Jahre wie Led Zep, Black Sabbath, Deep Purple und und und. Und das ist Musik in meinen Ohren da ich mit diesem Zeug herangewachsen bin, so gegen Ende meiner Schulzeit ab 1970 hörte ich diese Klänge oft im Radio, heute fast unvorstellbar.
Die Mister Stockdale, Poulton und Rosser schossen ihre Hitparade ins Volk vor der Bühne, die sie schon beeindruckend dafür lobten und preisten. Ich kenne nun auch wieder ihren wahrscheinlich größten Joker: Joker and the thief! Und den hab ich mitgegröhlt, und Mister Stockdale wuschelte und hellte mit seiner Stimme den Nachthimmel auf. Wir waren begeistert und begaben uns anschließend auf die Heimfahrt in den Steigerwald und waren gespannt was uns bei den nächsten beiden Festivaltagen erwartete….(volker)
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[…] voranschreitet noch dieses von mir: wie schon im letzten Jahr, bei meiner Rock im Wald Premiere (hier nachzulesen), wollte ich eigentlich gar nix schreiben sondern nur genießen. Da mir aber das Fest so gut gefiel […]