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Opeth + Support Green Lung im FZW Dortmund am 05.08.2024

(BastianBrühl) Wie so viele tourende Bands ergänzen auch Opeth die Sommerfestivals um einige Clubshows und machen Halt in einem der, aus meiner Sicht, besten Venues Deutschlands. Gute Sicht, herausragender Sound, was will man mehr? Kein Wunder, dass der Laden bis auf den letzten Platz ausverkauft ist.

Los geht´s mit Green Lung aus London, Szenekennern schon länger ein Begriff und aktuell in aller Munde.

Live klingt das nach einer leicht kauzigen Mischung aus (sehr) alten Priest, der Prolligkeit von Grand Magus und dem Pathos von Candlemass.

Die Band ist sehr engagiert, Gitarrist Scott Black rifft und soliert, dass es eine wahre Freude ist und fährt dabei noch den besten Gitarrensounds den ich seit Ewigkeiten gehört habe, so richtig zünden mag das Ganze bei mir aber dennoch nicht.

Dies liegt vor allem an Sänger Tom Templar, der hörbar zu kämpfen hat und stimmlich immer wieder an seine Grenzen stößt und an den arg präsenten Keyboards, hier wäre weniger mehr gewesen.

Großen Teilen des Publikums scheint die Show aber sehr gut zu gefallen, die Band ist absolut motiviert und insbesondere die Songs des aktuellen Albums „This Heathen Land“ sind Treffer, in die Richtung darf es gerne weitergehen.

Nach einer gar nicht mal so langen Umbaupause geht es dann mit Opeth weiter.

Die Band begleitet mich seit inzwischen gut 25 Jahren, das für mich letzte so richtig überzeugende Album ist mit „Damnation“ aber nun auch schon eine ganze Weile her.

Der Sound steht fast unmittelbar und mit „The Grand Conjuration“ vom „Ghost Reveries“ Album steigt die Band in ein Set ein, das fast die komplette Diskographie der Schweden abdeckt, „Orchid“ und „Morningrise“ werden leider außen vor gelassen, ebenso das noch aktuelle Album „In Cauda Venenum.“

Es ist schon besonders, dass tatsächlich alle Phasen der Band hier Zuspruch finden und das Publikum sowohl sehr alte Brecher wie „Demon of the Fall“ als auch aktuelleres wie „Sorceress“ gnadenlos abfeiert.

Opeth schaffen es einfach wie kaum eine andere Band, ihren Stil wirklich bis in die letzten Winkel auszuloten und ein wirklich rundes Programm anzubieten, nicht selbstverständlich mit Blick auf den musikalischen Werdegang.

Handwerklich ist hier (natürlich) alles auf Top Niveau und ich lehne mich, denke ich, nicht weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass es aktuell wohl keine andere Band mit derart filigranen, zwingenden und schlicht wunderschönen Gitarrenharmonien in der Szene gibt.

Der (nicht mehr ganz so) neue Schlagzeuger Waltteri Väyrynen (vorher u.a. auch bei Paradise Lost) gefällt mir persönlich ein ganzes Stück besser als sein Vorgänger Martin Axenrot, wirkt das Ganze bei ihm doch noch ein ganzes Stück dynamischer.

Bei „In my time of Need“, gefolgt von „Face of Melinda“ ist dann nur noch Gänsehaut angesagt, das ist einfach berührend und vertonte Emotion, wow!

Mikael Ackerfeldt führt gewohnt souverän durch den Abend, huldigt Napalm Death (3x! You suffer!) und geht souverän auf wirklich jeden Zwischenruf aus dem Publikum ein.

Davon gibt es, wie oft bei Opeth Shows festzustellen, einige. Keine Ahnung was das soll oder was es manchen Leuten gibt, den vermeintlich nächsten Song reinzubrüllen oder vermeintlich witzige Wortbeiträge loszulassen.

Egal, am Ende zählt auf der Bühne und da demonstrieren Opeth an diesem Abend, dass sie zurecht zur Speerspitze der Szene (welcher eigentlich?) gehören.

Musikalisch, optisch (geiles Licht!), in Sachen Entertainment Faktor- das ist heute Abend alles sehr, sehr groß!

Der Abend endet mit einem der besten Songs der Schweden, „Deliverance“ und lässt mich beeindruckt zurück, obwohl ich wie gesagt kein großer Fan der letzten Alben bin.

Aber das war einfach musikalische Perfektion mit Herzblut, eine Mischung die nicht so ganz viele Bands hinbekommen.

Fazit:

Let the Music do the talking!

Clubshow> Festival

Schaut mehr Vorbands!

Wer Green Lung mag, muss Motorowl lieben!

Danke an Seaside Touring und Concertteam NRW für die Akkreditierung.

Text:

Bastian Brühl

Handy-Fotos:

Peter

Filed under: Konzertphotos, Live Reviews,

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Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

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