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Der Neue Planet – Schwerkraft für Anfänger

(as) Auf ihrem dritten Studioalbum seit 2016knüpfen DER NEUE PLANET an ihr Tonzonen-Debüt „Area Fifty-Fun“ (2022) an und werden noch eine Spur leichter zugänglich, ohne ihre Kernkompetenzen aufzugeben. Diese belaufen sich auf ein im Instrumentalrock-Bereich außerordentliches Gespür für singbare Melodien und ein Händchen für luftige Arrangements, die auch überlange Songs vor der Gefahr schützen, überladen zu wirken.

Auf dem genannten Vorgänger hieß der Opener ‚Heavy Dream Prog‘, und das ist auch ein sinnvolles Motto für „Schwerkraft für Anfänger“. Das kompakteste Stück ‚Instabile weiße Zwerge‘ steht mit der verträumten Atmosphäre, die es verbreitet, exemplarisch für die generelle Gangart der Scheibe, dicht gefolgt von dem schräg hypnotischen ‚Unendlicher Unwahrscheinlichkeits-Drive‘. Die übergeordnete Stimmung – lässig, weltfremd und leise melancholisch – weckt wiederholt Assoziationen zu den großen My Sleeping Karma, mit denen das Kölner Quartett auch eine minimalistische Ader gemein hat.

Selbiges äußert sich in einer mit viel Feeling gespielten Leadgitarre, deren Linien nicht ganz viele Noten in ganz kurzer Zeit benötigen. Die vielen Freiräume machen Daniel Eberlings synkopische Bassfiguren umso effektiver, derweil die beiden Klampfer auch kräftiger zulangen können, wie die Highlights ‚Alpha Ursae Minoris‘ und ‚Lirum Larum Lapidarum‘ auf ihre hibbelige, in Teilen düstere Art belegen. Die rotzigen Heavy-Riffs schrammen an manchen Stellen am Punk-Rand, was die abzüglich der beiden kurzen Zwischenspiele ‚Phobos‘ und ‚Deimos‘ verhältnismäßig songorientierte Platte zu einer erfreulich unvorhersehbaren Geschichte macht.

Am deutlichsten legt davon das schlicht schöne ‚Galaktisch. Praktisch. Gut.‘ mit seinem aufbrausenden Ende ab. Und trotz des in der Szene unvermeidlichen Space-Rock-Flairs weist das Album kein Füllmaterial oder auch nur kurze Leerstellen auf – Hut ab dafür!

https://derneueplanet.bandcamp.com

Tonzonen/Soulfood

VÖ: 23.08.

1. Unendlicher Unwahrscheinlichkeitsdrive

2. Phobos

3. Instabile weiße Zwerge

4. Alpha Ursae Minoris

5. Deimos

6. Galaktisch. Praktisch. Gut.

7. Lirum Larum Lapidarium

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Heavy Rock, Psychedelic, Rock, Space, ,

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Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

September 2024
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