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Bombus – Your Blood

(jul) Bombus servieren uns am 1. November mit „Your Blood“ das volle Brett. Das neue Album der Jungs aus Göteborg hat alles, was wir an Bombus lieben – fette Riffs, prügelnde Drums und Vocals, die so rau sind wie ein Morgen nach zu viel Whiskey. Aber halt, das war’s noch nicht: Dieses Mal haben sie noch eine ordentliche Portion Melodie obendrauf gepackt, ohne dabei allzu weichgespült zu klingen.

Falls du Bombus noch nicht auf dem Schirm hast: Das sind fünf schwedische Kerle, die sich seit 2009 durch die Metal-Szene pflügen. Mit einem Sound irgendwo zwischen Motörhead, Metallica und ’nem ordentlichen Schluck aus der Pulle der barmherzigen Schwestern, haben sie mit Alben wie „The Poet and the Parrot“ oder „Repeat Until Death“ schon bewiesen, dass sie das Zeug für fundamentale Metal Hymnen haben.

Die aktuelle Truppe besteht aus Fredrik Berglund und Johan Meiton, die sich die Vocals und die Gitarren um die Ohren hauen, während Simon Solomon mit seiner Axt noch eine Schippe drauflegt. Für den Rhythmus zeichnen Ola Henriksson am Bass und Peter Asp an den Drums verantwortlich.

Bombus haben von Anfang an ordentlich Dampf gemacht, aber mit „Your Blood“ zeigen sie, dass sie auch neu und anders können. Jetzt kommt ein wenig Avantgarde ins Spiel. Mutig nennen Bombus ihren neuen Stil Metal ‘n‘ Roll.

Insgesamt kommt die Platte mit neun refrainstarken Hymnen und der punkigen, uptempo Nummer „Lo And Behold“ daher. Zum Anspielen würde ich den Track „The One“ empfehlen, der einen sehr vorzeigbaren Solopart mitbringt. Der vorab veröffentlichte Opener „Killer“ ist, mit einer Spur zu viel Hall auf den Vocals, nicht die allerbeste Visitenkarte.

Mein Favorit „Take You Down“ lebt von der präzisen Arbeit der drei Gitarren und einem eher im basischen pH-Wert liegenden Schlagzeug. Reinfallen und wohlfühlen! Doch bevor du denkst, „Ja, kenn ich schon“, kommen plötzlich diese Melodien aus dem Nichts und geben dem Ganzen eine völlig neue Richtung. Der Titeltrack „Your Blood“ übergibt die Hookline an den Gesang und wird abgelöst vom motörheadesken „The Beast“. Man hat das Gefühl, als würden sich zwei Welten treffen: Die brachiale Härte von Bombus trifft auf eine Prise Classic Rock – und das funktioniert überraschend gut.

Sehr gelungen finde ich auch „Carmina“. Hier zeigt sich, dass Bombus mittlerweile echt tight sind, was das Songwriting angeht. Die Riffs gehen direkt ins Mark, der Bass grummelt schön tief, und das Schlagzeug ballert ohne Ende. Der Gesang wechselt dabei zwischen richtig aggressiv und schön melodischen Chorälen ala Carl Orff – ein cooler Kontrast, der dem Track eine Menge Drive verleiht. Da kann man sich nur schwer dagegen wehren, die Matte kreisen zu lassen!

Die Produktion? Es klingt alles schön organisch. An manchen Stellen wäre weniger mehr gewesen, aber Bombus bleiben echte, unverbogene Metaller.

Unterm Strich: Bombus haben mit „Your Blood“ ein Album abgeliefert, das laut, intensiv und mit genug Abwechslung daherkommt, dass es auch nach dem zehnten Durchlauf noch Bock macht. Also, ab dafür!

(Jules)

VÖ: 01. November 2024

Label: Black Lodge

Spieldauer: 48:49

Tracklist:

  1. Killer
  2. The One
  3. No Rules
  4. Take You Down
  5. Your Blood
  6. The Beast
  7. Leave And Let Die
  8. Carmina
  9. Lo And Behold
  10. Alone

https://blacklodge.se

Filed under: Album Reviews, Classic Rock, Hardrock, Metal, Rock, , ,

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