Folk, Blues, Soul und Americana aus Meine
(ro) Wo liegt eigentlich Meine? Da musste ich erst einmal recherchieren. Aha, dieser wirklich kleine Ort befindet sich im Landkreis Gifhorn, in der Nähe von Braunschweig/Niedersachsen. Dort lebt Lea Morris, eine in Washington geborene, als 17-jährige Austauschschülerin nach Deutschland gekommene afroamerikanische Musikerin, deren neuestes Album „Ordinary Magic“ nun in meinem Player läuft.
Schon das stimmungsvolle, sonnenhelle Cover zeigt, wohin die musikalische Reise geht. Die kontemplative Atmosphäre des Bildes, das Frau Morris mitsamt ihrer Gitarre entspannt sitzend in einem spätsommerlichen Grüngefilde zeigt, spiegelt die tiefgründigen Texte und Melodien wider, die auf diesem Album zu finden sind.
Hier wird der Hörer / die Hörerin eingeladen, einmal innezuhalten, die Ohren zu spitzen, sich umzuschauen und die kleinen Wunder des Lebens zu sehen und schätzen zu lernen – genau wie es ihre Musik tut.
Zusammen mit ihren elf (!) sauber und gekonnt aufspielenden Musikerkollegen und Kolleginnen, die ich hier alle gar nicht aufzählen kann ( bitte unten in die Liste schauen), erdachte und erfühlte Lea Morris hier überzeugende Werke ihrer bevorzugten Genres Folk, Blues, Soul und Americana, die in ihrer Gänze zeitlos und universell sind.
Dabei lohnt es sich auf jeden Fall, den nachdenklichen Lyrics der Frau Morris genauer zuzuhören.

Denn ihr Songwriting, ein Erzählen in an Bildern reichen Gedankengängen, in denen das eigene Befinden befragt wird, dem Schicksal und den Emotionen nachgespürt und zugleich an der Hoffnung festgehalten wird, zeichnet sich durch eine tiefgehend-intensive Sinnsuche aus.
Und immer wieder wird gezeigt, dass Magie nicht unbedingt in den großen Gesten liegt, sondern oft auch in den alltäglichen kleinen Erfahrungen zu finden ist.
Erwähnen möchte ich vor diesem Hintergrund ganz besonders den feinfühligen, unsentimentalenTiteltrack „Ordinary Magic“, mit dem in dieser Hinsicht ein Ausrufezeichen gesetzt wird. Ja, hier werden so manche Gemütsregungen und Stimmungen entfacht, die ständig irgendwo in den eigenen Hirnwindungen lauern.
Wie sagt, bzw. singt es Frau Morris?
„Have you spend a lifetime looking to find – a miracle or wonder that could chance your mind? Like wind chimes, a child`s song, the whisper of wind in the leaves – like moonlight, the wide open arms of a sycamore tree. That`s just ordinary magic…“
Hierbei ist die in sich stimmige, ungezwungene, leicht countryesk angehauchte Melodie ein wahrer Seelenbalsam, und Lea`s saubere, wahrhaftige und ungekünstelte Stimme vervollständigt dies mit einer unwiderstehlichen Strahlkraft, die unter die Haut geht.
Ausdrücklich loben möchte ich auch das künstlerisch umfangreich gestaltete Booklet des Albums, das wie ein richtiges, kleines, gebundenes Buch gefertigt ist und alle Texte, sowie passende Fotos enthält – eine wunderbare Ergänzung, die den Hörgenuss noch vertieft.
Insgesamt ist diese CD eine wunderschöne musikalische Darstellung von „Ordinary Magic“, geprägt von Authentizität und einer tiefen Verbundenheit zur Natur und zum menschlichen Erlebnis.
Sie ist wie ein wohlwollender Klangteppich voller Wärme und Inspiration – genau das, was man erwartet, wenn man sich auf die klangliche Reise begibt, mit der Lea Morris uns an die magische Schönheit des Lebens und der Welt erinnert.
…(Rosie…)..
Musiker:
Lea Morris (vocals, guitar)
Adam Podd (keys )
Beo Brockhausen (sax, flute, handpan)
Jens Kommnick (guitar – thin whistle , mandolin – bouzouki )
Brian Simms (keys – accordion )
Anna Sonnyk (bandura)
Geza Gal (trumpet )
Lars Slowak (bass)
Eddie Filipp (drums)
Laela Meadows , Marlin Williford, Heidi Joubert (backing vocals )
Songliste:
01: Joy Is Free
02: Moving One
03: Ex-Patriot’s Song
04: Lead The Way
05: Man Of Wood
06: Something
07: Ordinary Magic
08: The Moment
09: Trouble’s The Water
10: Wade In The Water
11: Little Bit Of Love
12: Day’s Work
13: Peace Like A River
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