
(jul) Beneath A Steel Sky legen mit Cleave ein ambitioniertes Debüt vor, das mit seiner Mischung aus Progressive Metal und Post-Metal durchaus beeindruckt. Die Band erschafft dystopische Klangwelten, die sich mal wuchtig, mal zerbrechlich entfalten, und zeigt dabei eine klare künstlerische Handschrift.
Zum Anspielen würde ich „Vanguard“ empfehlen, ein Track der sich irgendwo zwischen Melancholie und Aufbruch bewegt. Mal atmosphärisch schwebend, mal brachial – lässt viel Raum für Emotionen.
Besonders beeindruckend ist, wie die Band es schafft, fließende Übergänge zwischen Post-Rock-Zerbrechlichkeit und metallischer Wucht zu erzeugen. Es ist dieser Wechsel zwischen Licht und Schatten, der Cleave ausmacht.
Sehr mutig finde ich den Einsatz von Klargesang, der in diesem Genre nicht selbstverständlich ist und dem Sound eine zusätzliche emotionale Tiefe verleiht. Mein persönliches Highlight ist deshalb „The Becoming“.
Doch genau hier liegt für mich auch die größte Schwäche des Albums: das Mixing. Die Produktion wirkt nicht immer so druckvoll, wie es die Musik eigentlich verdient hätte. Gerade der Klargesang verliert durch die fehlende Klarheit im Mix an Kraft, was besonders schade ist, weil er eine echte Stärke der Band sein könnte. Auch die Dynamik zwischen den Instrumenten hätte besser ausbalanciert sein können – manche Passagen wirken etwas überladen, während andere an Durchschlagskraft verlieren.
Trotz dieser Kritikpunkte spürt man die kreative Vision hinter Cleave. Die Band traut sich, Stimmungen auszureizen, verwebt düstere, cineastische Elemente mit metallischer Härte und erschafft so einen Sound, der sich von vielen Genre-Kollegen abhebt. Allerdings fehlt mir an manchen Stellen die letzte Konsequenz in der Umsetzung. Die Ideen sind da, das Songwriting ist spannend, aber das Album entfaltet nicht ganz die emotionale Tragfähigkeit, die es haben könnte.
Unterm Strich bleibt Cleave ein solides Debüt. Wer Progressive Metal mit einem Hang zu atmosphärischer Tiefe mag, sollte definitiv reinhören – es gibt in jedem Track Momente, die sich lohnen.
‘Cleave’ was written and recorded by Beneath a Steel Sky
Drums were recorded by Stuart MacLeod at Beetroot Studios
Mixed by Ian McCall and mastered by Brad Boatright at AUDIOSIEGE
All associated artwork created by Sandy Wilson.
Links:
Beneath a Steel Sky
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https://beneathasteelsky1.bandcamp.com
Ripcord Records
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