[hjs] Als mich mein Blog-Chef fragte, ob ich mich mit dem neuen Coltaine Album beschäftigen möchte, zögerte ich erst. Zu sehr bin ich momentan in anderen Genres verwurzelt. Aber es bedurfte nur einer kurzen Überlegungsphase, dann hatte ich das Album auf MC überspielt und auf meiner Anlage laufen. Aber halt! Wo kam die Band her, was machte sie vorher? Auf der Bandcamp Seite wurde ich schließlich fündig. Es gibt eine Handvoll sehr gut gemachter Videoclips, die einem die Band etwas näher bringen. Beispielsweise die Mini-Tourdokumentation oder ein Proberaum-Liveset. So zäumte ich erst einmal das Pferd von hinten auf.
„Gorit“ führt die Hörer durch ein Wechselspiel aus brennender Emotion, innerem Konflikt und dem Wunsch nach Heilung. So viel Energie, Wut und Schmerz. Das machte mich neugierig. Der folgende Longplayer „Forgotten Ways“ ist ein fulminantes Erstlingswerk. Uneingeschränkt hörbar. Songs wie „Mogila“ , „Forgotten Ways“ und „Grace“ sind emotionale Raketen, bestückt mit musikalischer Dichte und Vocals, die sich in einem Spagat aus herausgerissenen Herzen und sanftem Weltschmerz bewegen.
Kommen wir nun zum aktuellen Album „Brandung“. Vorweggenomen ist es in einem ruhigeren Fahrwasser unterwegs, was aber keinesfalls negativ behaftet ist. Träumerisch, fast meditativ geht es mit „Tiefe Wasser“ los. Stimme über Brandung. „Memories Of Ice“ startet fast beschwingt und bekommt durch Julias Gesang eine melancholische Note, bevor er dann in eine abgrundtiefe Dimension abtaucht. „Keep Me Down In The Deep“ groovt amtlich, der Fuß wippt – „Keep me down in the deep Silence calling for me“. Die nächsten zwei Stücke „Black Coral“ und „Wirbelwind“ kommen ohne Gesang aus und finden durch schöne Melodien den Weg in die Gehörgänge.
Auch „Above The Burning Sand“ startet verhalten, bleibt eingängig und wird in den Gesangsparts richtig schön. „Maelstrom“ ist ein kleiner Bruch. Man spürt Tiefe, Gefühle sind weg, es ist dunkel. Vielleicht kann einen die „Brandung“ retten? Zumindest zieht einen der Song emotional an den Haaren aus der Tiefe, bevor man dann doch wieder hin- und her geschüttelt wird. „Solar Veil“ macht den Deckel drauf und löscht das Licht.
Also, wer sich emotional darauf einlässt, hat hier ein ganz hervorragendes Stück Musik auf dem Teller liegen. Ich werde mir den Termin in Oberhausen vormerken, zur sehr bin ich gespannt wie sich die Stücke live anfühlen.
Anspieltipps: „Memories Of Ice“, „Keep Me Down In The Deep“, „Brandung“. [hans-juergen]
Erscheinungsdatum: bereits erschienen am 5.9.2025
Label: Lay Bare Recordings
Spiellänge: ca. 37 Minuten
Genre: Psychedelic, Doom, Post Metal
Tracklist:
Tiefe Wasser
Memories Of Ice
Keep Me Down In The Deep
Black Coral
Wirbelwind
Above The Burning Sand
Maelstrom
Brandung
Solar Veil
Bandbesetzung:
Vocals: Julia Frasch
Guitar: Moritz Berg
Bass: Benedikt Berg
Drums: Amin Bouzeghaia
Links zur Band und zum Label:
https://coltaine-band.com/
https://www.instagram.com/coltaine
https://www.facebook.com/coltaineband/
https://laybarerecordings.com
Tourdaten:
‚Brandung‘ Album Release Tour 2025
26/09/2025 BE Ghent · Kinky Star
27/09/2025 GB London · Lay Bare Fest · Black Heart
23/10/2025 DE Oberhausen · Helvete
24/10/2025 DE Ulm · Hemperium
25/10/2025 DE Karlsruhe · Jubez
08/11/2025 DE Nuremberg · Sonus Obscura Festival
14/11/2025 DE Stuttgart · Juha West
15/11/2025 DE Neunkirchen · Gloomaar Festival
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[…] Es gibt einen stetigen Wechsel zwischen den zwei bereits erschienen Alben Forgotten Ways und Brandung. Mit meinem derzeitigen Lieblingsstück Above The Burning Sand wurde das letzte Drittel […]