(pe) Willkommen zu Hause in Peter’s Wohnzimmer!
Um 20.50 Uhr betritt er die Bühne (nachdem er überraschend und offensichtlich ungeplant zu einem Song seines Walisischen Supports Jack Jones, der wiederum einen Freund im Publikum entdeckt und kurzerhand zum Mitsingen auf die Bühne geholt hat, und für ein paar Textzeilen den Soloauftritt zu einem fröhlichen Trio erhebt) – ein Holzstuhl und ein Tablett mit zwei kleinen Flaschen Fanta stehen dort bereit, und ganz unaufgeregt steht er plötzlich vor uns – in schwarzem T-Shirt und in einer schwarzen Adidas Trainingshose, die Gitarre in der Hand.Es fühlt sich ein wenig so an, als wäre man abends bei ihm zu Hause ins Wohnzimmer eingeladen und er gibt gut gelaunt ein paar seiner Songs aus Libertines-, Babyshambles- und persönlichen Peter Doherty-Zeiten für seine Freunde zum besten. Eine intimere Atmosphäre geht kaum.
Viel wurde im Vorfeld darüber gesprochen, ob das einst so skandalträchtige Enfant Terrible denn überhaupt in der Lage wäre, ein Konzert zu bestreiten. Ist er momentan clean? Wäre er nüchtern genug? Hat er überhaupt Bock drauf?
Die Antwort auf alle drei Fragen ist:
Ja!
Und so steht er dann 60 Minuten da, spielt wunderbar auf seiner Akustikklampfe und singt mal herzergreifend, mal belustigt und auch mal wütend für ein andächtig lauschendes Publikum.
Alle paar Songs muss er sich dann mal kurz auf seinen Stuhl setzen, vielleicht ein Tribut, das er den offensichtlichen überschüssigen Körper-Kilos zollen muss, die er sich zugelegt hat, nippt an seiner Fanta – und weiter geht’s…
Nach leider nur einer Stunde ohne Zugabe ist das Wohnzimmer-Treffen dann vorbei, und trotz der viel zu kurzen Spieldauer geht man gut gelaunt und fröhlich „Fuck Forever“ vor sich hinpfeifend nach Hause, mit dem Gefühl, einen äußerst netten Abend mit seinem Kumpel Peter verlebt zu haben … (peter)
Filed under: Konzertphotos, Live Reviews, Peter Doherty im Zakk Düsseldorf am 2. April 2023
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