(pe) „Ich tauche auf“ heißt sein neues Buch, in dem der Tocotronic-Sänger seine Gedanken, Gefühle und Erlebnisse während und beim Abklingen der Pandemie niedergeschrieben hat – wie gewohnt von Tocotronic-Texten auf sehr poetische Art und Weise und mit viel Wortwitz.
Aus diesem Buch las Dirk, der statt nach Seattle an diesem Abend eigens für die Lesung nach Düsseldorf gereist war, mit Freude, Tiefe und oft etwas Verschmitztheit vor. In wohldosierten Abständen immer wieder unterbrochen von akustischem Liedgut aus dem scheinbar unendlichen Tocotronic-, Phantoms&Ghost- , und eigens für das Buch komponierten ganz eigenen Liederfundus.
Selten habe ich so eine Herzlichkeit, solch ein wohlig warmes Überspringen des berühmten Funkens zwischen Künstler und Publikum erlebt. Mucksmäuschenstill klebte das Auditorium förmlich an jedem vorgetragenen Wort, sei es nun gelesener oder gesungener Art, nur um nach der letzten Silbe oder dem letzten Ton in tosenden Beifall auszubrechen.
Sichtlich gerührt bedankte sich Dirk von Lowtzow nach 100 im Flug vorbeigezogenen Minuten freudestrahlend und mit einer Zugabe von drei weiteren Songs bei Zuhörern und Zuhörerinnen, und irgendwie wünschte man sich, dieser Abend würde nie enden.
Die Bestuhlung mag ihren Teil zur Gemütlichkeit beigetragen haben, und beim Blickschweifen durch’s Publikum musste ich feststellen, dass nicht nur Dirk und ich mittlerweile in Ehren ergraut waren … man mag sich dadurch vielleicht etwas alt gefühlt haben, aber wenn dieser Abend mit vollem (Sitz-) Genuss voller feinster textlicher Poesie eben die Zukunft meines Konzertdaseins darstellen sollte, dann lehne ich mich gerne auch zukünftig genüsslich zurück und verliere mich verträumt in Worten und Liedern …(peter)
Filed under: Konzertphotos, Live Reviews, 12.04.2023 Lesung und Konzert, Dirk von Lowtzow Zakk Düsseldorf