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Djiin + Decasia – FZW Dortmund 14.04.2023

Fulminanter Doppelpack aus Frankreich

(pe) Mit Djiin und DECASIA  standen am Freitag zwei Bands aus Frankreich auf den Bühnenbrettern des FZW und ließen diese zwei Stunden lang mit voller Wucht vibrieren!
Djiin eröffneten den Abend und begeisterten mit Ihrer stilistisch schwer einzuordnenden Kombination irgendwo zwischen Stoner-, Progressive- und Psych-Rock.
Im Zentrum des Spektakels steht Chloé Panhaleux mit ihrer E-Harfe und sie wechselt mit beeindruckender Leichtigkeit zwischen melancholischen Momenten und brutalen Wutattacken, die sie sowohl stimmlich als auch auf der Harfe gen Publikum schleudert. Dabei begibt sie sich gerne auch mal direkt ins Auditorium, steigt von der Bühne und nimmt direkten Kontakt mit dem ein oder anderen erstaunten Zuhörer auf, wirft sich auf den Boden, um kurze Zeit später plötzlich völlig entspannt wieder auf der Bühne zu stehen und in fast perfektem Deutsch äußerst sympathisch mit dem Publikum zu kommunizieren. Mich hat die Extravaganz des Auftritts vom ersten Moment an in ihren Bann gezogen, was scheinbar jedoch nicht für alle Anwesenden gleichsam galt, wie man in Gesprächen nach dem Auftritt feststellte. Die Meinungen waren gespalten, und die Art der musikalischen Darbietung lädt durchaus auf fast provokante Weise dazu ein, sich eben nicht einfach dem Flow hingeben zu können, sondern sich aktiv mit irren Stimmungswechseln, Höhen und Tiefen, zartem und brachialem Gesang, ruhigen und dann wieder zerschmetternden musikalischen und gesanglichen Ausbrüchen auseinanderzusetzen.
Live in meinen Augen und Ohren 100%ig eine Reise wert.
Den Abschluss dieses wunderbaren Abends bildeten dann Decasia mit ihrem allerersten Auftritt in Deutschland, und hier kam dann auch der zuvor durch Djiin verwirrte Rest des Publikums mit straightem Stoner- und Hardrock auf seine Kosten. Mit Vollgas jagten die drei Herren ohne Atempause und mit einem echten Gitarrenvirtuosen, dem man bei sämtlichen seiner Soli ungläubig und ehrfürchtig staunend auf die über’s Griffbrett fliegenden Finger schaute, durch ihr Set.
(Gewohnt) perfekte Licht- und Tontechnik im FZW taten ihr Übriges für einen äußerst feinen Freitagabend, ein großes Kompliment an die Technik an dieser Stelle!
Schade nur, dass sich gerade mal etwas mehr als 30 Menschen dazu aufgerafft hatten, im FZW zu erscheinen – das tut mir sowohl für die Bands als auch für die Veranstalter immer in der Seele weh, tat der Stimmung des Publikums und der Spielfreude beider Bands, die nachher bei einem Bier am Merch auch gerne noch den direkten Kontakt zu den Zuhörern suchten und ihre Alben mit Grüßen, Danksagungen und kleinen Zeichnungen veredelten, keinen Abbruch.
Bleibt am Ende nur zu sagen:
Un grand merci pour cette merveilleuse soirée et beaucoup de joie pour la suite de la tournée!

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