(kf) „Phantom Vibrations“, das neue Album der Potsdamer Band „Kaskadeur“, ist komplex und vertrackt. Acht stimmige Songs zeigen die ausgeprägte Lust der Band, vieles miteinander zu verschmelzen.
Mehrmaliges Hören gestaltete sich eindrucksvoll, denn dadurch erschloss sich für mich, wie verzweigt, eigenwillig und beziehungsreich die Tracks des Quartetts gestaltet sind.
Die Rezeptur von Kaskadeurs Musik lässt bei mir persönlich immer wieder Assoziationen an den ProgRock britisch/canadischer Prägung der 70er Jahre aufblitzen.
Ich denke da z.B. an die Band „Max Webster“ aus Toronto, sowie an „Brand X“, eine britische Prog-Jazz-Rock-Gruppe, die 1975 gegründet wurde und fast ausschließlich instrumentale Musik spielte.
Immer wieder sind auch Heavy-Rock-Passagen zu hören, episodisch und variant eingebaut.
Das Zusammenspiel bzw. die Qualität der Musiker von „Kaskadeur“, als da wären Enrico Semler (Guitar & Vocals ), Johannes Walenta (Tasten), Michael Paukner (Bass) und Ole Fischer (Schlagzeug) ist bestechend gut.
Der Gesang ist jeweils songdienlich und kompakt glaubwürdig.
Top ist der Hammond Sound!
Alle vier Musiker bewegen sich gleichwertig auf hohem Niveau und bieten ein anspruchsvolles, abwechslungsreiches und kurzweiliges Gesamtprodukt, bei dem man immer wieder neue, vielschichtige Details entdeckt.
Abschließend noch ein besonderer Hinweis zu Song Nr. 8, „Particle Physics“, für mich das interessanteste Stück auf dieser CD: das ist sehr guter, gekonnt vorgetragener Jazz-Rock, der mich stellenweise stilmäßig ein wenig an Pat Metheny erinnert, instrumental mit leicht progressivem Ausklang.
(Klaus)
Band:
Guitar & Vocals: Enrico Semler
Keyboards: Johannes Walenta
Bass: Michael Paukner
Drums: Ole Fischer
Songs:
1. Bubble Burst
2. All Comes From Nothing
3. The Trust, The Curse, The Lie
4. Join The Cult
5. Generation Absolution
6. The Post-High-Jitters
7. An Opportunity Gone By
8. Particle Physics
Foto der Band KASKADEUR von Lea Staedler
Label: Noisolution
Link: https://www.kaskadeur.net
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