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Greyhound George Band – No Time To Cry

Modern Old School Blues Music aus Bielefeld
(ro) Wenn man an Blues denkt, denkt man vielleicht nicht sofort an Ostwestfalen. An Bielefeld wahrscheinlich erst recht nicht.
Doch genau dort hat sich eine Band etabliert, die den Blues lebt und liebt, nämlich die „Greyhound George Band“.
Angeführt von dem charismatischen Sänger und Gitarristen „Greyhound George“, der mit 61 Jahren und 45 Jahren Band- und Bühnenerfahrung immer noch voller Energie und Leidenschaft ist, hat die Band ein neues Album herausgebracht, das den Titel „No Time To Cry“ trägt.

Und dieser Titel ist Programm, denn hier wird dem Hörer/der Hörerin gezeigt, dass jetzt absolut keine Zeit zum Weinen oder zum Jammern ist.  Nein, Feiern ist angesagt! Das Feiern des Blues in all seinen Facetten, von erdigem Chicago Blues über Funk und Soul bis hin zu leicht poppigen Klängen.

Auf dem Album sind 13 mitreißende Tracks zu hören, die frisch, authentisch und urban klingen und bis auf zwei Songs alle von George selbst geschrieben wurden.
Als Coverversionen gibt es das Eröffnungsstück „Too Tired“ von dem unvergessenen Johnny „Guitar“ Watson ( 1935 – 1996) und dann noch „My Buddy Buddy Friends“, das der großartige Aaron Corthen (1926 -2004), auch A. C. Reed genannt, schrieb.

Ich mag die Lyrics des „Greyhound George“, denn sie zeigen allesamt einen besonderen, lebensklugen Blick auf die Welt und deren momentan an allen Ecken und Enden wackelndes Gefüge.
Ja, hier erzählt jemand, der nicht mehr alles mitmachen, sich anbiedern oder allzu gefällig sein muss, sondern der weiß, worauf es im Leben wirklich ankommt und der realisiert hat, dass die Lebenszeit nun einmal begrenzt ist.
Und zwar für jeden von uns.
Doch statt jetzt in Resignation, Larmoyanz und Verbitterung zu versinken, klingen die Songs durchweg optimistisch und lebensbejahend.

Was sagt „Greyhound George“ selbst zu seiner neuen Veröffentlichung?

„The world hasn`t become a better place yet, so this album my be a little bit more serious than the last one. But it`s not hopeless. I am 61 years old now and I have had my share of breakups and breakdowns. So my point of view on love, human relationships and all those things that are going on today might be a bit different from that of a younger person.“
Genau so ist es, denn wo er recht hat, hat er recht.
Keine Frage.

Die fast schon intime Atmosphäre des Albums gestalten neben „Greyhound George“ seine famosen Mitstreiter, nämlich Wolfgang Lohmann am Bass, Detlev Schütte am Schlagzeug, Dieter Kozak an der Orgel und dem Piano und Andy Grünert an der Mundharmonika.
Außerdem erfreuen den Hörer/die Hörerin bei einigen Songs die „LOHMANN Wonderbrass“, das ist ein ein Bläserensemble bestehend aus Aaron Haug an der Trompete, Matthias Günther am Bariton- und Tenorsaxofon und Michael Meyer an der Posaune.

Es gibt wunderbar tanzbare Nummern wie „I’ve Got The Blues For You“ und „My Buddy Buddy Friends“, sowie nachdenkliche Songs wie „Simple Man’s Blues“, der mit Jazz-Anleihen punktet und der eher sphärische Gitarrenblues „No Excuses Anymore“.
Songs wie „If It Wasn’t For You“ und „Fake Reality“ kommen eher soulig daher. Letzterer ist auch die erste Singleauskopplung des Albums.

Für mich herausragend ist das betörend dahinschmelzende, von wehmütigen Tastengardinen umwehte „No Excuses Anymore“, ohrwurmig hingegen „All You Can Eat“ mit einer reizvollen Gitarrenarbeit, einem trabenden Rhythmusgeber und der trockenen, unmittelbaren Stimme des Herrn George.

Zum Schluss möchte ich auf jeden Fall noch erwähnen, dass die „Greyhound George Band“ bereits einige schöne Erfolge einheimsen konnte, wie z.B. die Nominierung für den „Blues Award“ als „Beste Band“ und den zweiten Platz bei der „German Blues Challenge 2022“.
Wenn das mal nichts ist!
…(…Rosie..).
*

Band:
Greyhound George – guitar, vocals
Wolfgang Lohmann – bass
Detlev Schütte – drums
Dieter Kozak – organ, piano
Andy Grünert – harmonica

featuring „The LOHMANN Wonderbrass“:
Aaron Haug – trumpet
Matthias Günther – baritone and tenor sax
Michael Meyer – trombone

Tracks:
01. Too Tired
02. No Time To Cry
03. I´ve Got The Blues For You
04. All You Can Eat
05. No Excuses Anymore
06. The Road
07. Crosswind
08. My Buddy Buddy Friends
09. Live Your Life
10. Simple Man´s Blues
11. Gone For Good
12. Fake Reality
13. If It Wasn´t For You

Foto Greyhound George: Lutz Hufeld

https://www.greyhound-george.de/

Das Album kann hier bestellt werden:
https://timezone-records.com/products/greyhound-george-band-no-time-to-cry

Filed under: Album Reviews, Blues, Soul, , , , , , , , ,

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