Heavy-, Psychedelic- and Stoner Rock aus Bremen
(ro) Aus der schönen norddeutschen Hansestadt Bremen stammt das Quartett „Swell O“, das sich im Jahre 2019 zusammengefunden hat und nun mit ihrem neuesten Album via Clostridium Records bestens aufgelegten, musikalisch versierten Old-School Heavy Rock in das heimische Wohnzimmer bringt.
Dieser kommt auf herrlichem 180gr. lila Vinyl daher, ist betitelt „Morning Haze“ und erfreut mich zusätzlich mit einer sehr gut gelungenen, künstlerischen Artwork von Pucat Penaa, einem herrlichen Klappcover, stimmungsvollen Fotos, zusätzlichem Textblatt und einem bunten Sticker.
Ich mag sowas, denn in meiner musikalischen Findungsphase bestanden die Tonträger traditionell aus Vinyl, andere Möglichkeiten wie CD, Streaming, Download oder andere digitale Alternativen kamen erst später auf den Plan.
Aber dies nur nebenbei.
Also lege ich „Morning Haze“ auf meinen bereits ziemlich in die Jahre gekommenen, aber ausgezeichnet funktionierenden Lenco-Plattenteller und lasse mich eine gute halbe Stunde lang von Sönke Gaage (vocal, guitar), Simo Laahse (drums), Harald Nee (bass) und Sebastian Malessa (vocal, guitar) in den „Swell-O“ eigenen, handwerklich perfekt ausgeführten Klangkosmos mitnehmen.
Dabei ist von der ersten Minute an klar, wohin die Reise geht, nämlich in einen kraftvoll wogenden, mit großer Leidenschaft vorgetragenen, temporeichen Hardrock und seine diversen Facetten.
Das reicht von Stoner-Rock und schwerem Psych-Sound, von Fuzz durchtränktem Groove und postrockenden Soundscapes bis hin zu dunstigen Desert-Parametern.
Knackig, kantig und druckvoll grooven die sieben Tracks durch den Raum, voll auf den Punkt und voll von energiegeladenen, solistischen Glanzpunkten und unwiderstehlichem Enthusiasmus.
Ohja, das geht richtig gut ab.

Ich muss schon sagen, diese Band hat ein Händchen für solch besondere Klänge, die einerseits vertraut ins Ohr gehen und dann doch wieder irgendwie anders anmuten, dabei aber nie ihren „roten Faden“ verlieren und immer glaubwürdig und authentisch daherkommen.
So gelingt den Jungs ein originärer, raubeiniger Sound zwischen melodisch und griffig, auch wenn hierbei natürlich das Rad nicht unbedingt neu erfunden wird.
Kurzweilig, komplex und wie aus einem Guss stellen sich die ausgewählten Songs dar, teils mit einem struppigen, hemdsärmeligen Pfiff versehen, wie der Eröffnungstrack „Hitchhiker“, manchmal mit einer großzügigen Prise kosmisch rauschender Undifferenzierbarkeit bestreut, wie der siebenminütige Song „Summit“ oder mit einem Schuss kreativer Bluesigkeit gewürzt, wie es zu hören ist bei „Shine Through“.
Nein, wir brauchen keine überproduzierten, hochglanzpolierten Songs, bei denen die Gefühle nur oberflächlich touchiert werden und die uns vor Langeweile gähnen lassen.
Manchmal brauchen wir nichts weiter als einfach nur richtig gut abgehenden, packenden Old-School-Heavy-Rock.
Ich muss schon sagen, das ganze Album macht mir richtig Spaß. Es ist voller Elan und Lebensfreude, macht gute Laune und erinnert mich immer wieder an die „guten alten“ Zeiten.
Wenn das mal nichts ist!
..(..Rosie..)..
*
Band:
Simo Laahse (drums),
Harald Nee (bass),
Sebastian Malessa (vocal, guitar)
Sönke Gaage (vocal, guitar)
Tracklist „Morning Haze“:
1. Hitchhiker
2. Summit
3. Black Cat
4. Earthship No. 2
5. Morning Haze
6. Shine Through
7. Venom
Wer „Swell O“ gern einmal live sehen und hören möchte, kann dies z.B. bei folgender Gelegenheit tun (Angabe ohne Gewähr) – weitere Termine auf der bandeigenen Facebook-Seite:
02.03.24 Krachklub in Bramsche
20.04.23 Clostridium Labelnight Vol III Pauluskirche Dortmund
https://www.facebook.com/swellbremen/
http://www.clostridiumrecords.com
Artwork: Pucat Penaa
Fotos: Thomas Kosinski
Recording, mixing & mastering: tonmeisterei
Filed under: Album Reviews, Heavy Rock, Psychedelic, Stoner, Clostridium Records, Harald Nee, Morning Haze, Sönke Gaage, Sebastian Malessa, Simo Laahse, Swell O



