(vo) Nicht über die Überschrift wundern ihr Nichteingeweihten aber dieses wunderbare Kleinod einer Rockmusikkneipe heißt genauso und feiert in diesem 2024 das 40jährige Bestehen: Respekt und weiterhin viel Erfolg denn solche urig-wunderbaren Kneipen der Rockmusikkultur werden heute nicht mehr gebaut! Und was passt zum Jubeljahr besser als ein Auftritt der Wiener Institution in Sachen Kraut-, Space- Hard-, Heavy- und Improvisations Rock: Speck haben sich einfach seit ihrer Gründung 2019 sowas von kontinuierlich gesteigert und gesteigert das es mir immer wieder die noch wenig vorhandenen Haare auf dem Kopf aufstellt, denn was das Dreigestirn da auf der Bühne veranstaltet und auch auf Tonträgern sucht seinesgleichen und findet es nicht…..
Aber erstmal nach dem Ankommen am Sumpf traf ich mich mit Bill, dem Sänger der Darmstädter Rockmusik Urgesteine Bushfire, die ihren Proberaum in unmittelbarer Nähe der Kneipe haben und ich bekam eine Führung durch die Katakomben eines Proberaumareals mit kurzer Einkehr in das Bushfire Probezentrum.
Anschließend suchte ich den Sumpf heim und traf erstmal Jakob, den Gitarristen der Darmstädter Psychedelic Band Lucid Void, der das Bandbetreungsprogramm für heute übernahm. Dann herzliche Freude meinerseits über das Wiedersehen mit Lisa, Marcel und Patrick alias Speck und ihrem Merchmann Lukas, der außerdem die Saiten schwingt bei dem Wiener Stonervierer Minus Green. Ein Soundcheck ließ wieder erahnen was mich und das nachher schon zu Beginn des späteren Konzerts proppevolle Auditorium erwartete.

Um kurz nach neune gab es den ersten Aufguß des Trio Infernal der ca. 30 Minuten dauerte und die Menge andächtig lauschen und mit geschlossenen Augen abfliegen ließ und für eine wohlige Nackenmuskellockerungsatmosphäre sorgte: ich nenne diese Auftaktmaßnahme mal die erste Sumpfdurchfeuchtung, die alles Leben in diesem Sumpf erweckte.
Dazu noch: Im Publikum waren noch weitere Musikanten aus folgenden Bands zu Gast: Lucid Void, The Bad Sugar Rush und Highest Primzahl On Mars…..
Der zweite Aufguß startete kurz nachdem die Band noch mal einen feinen Abend wünschte und sich bei den zahlreich anwesenden Fans für den Besuch bedankte. Und diese fast 45-minütige Reise sorgte für eine sehr intensive und immense Wachstumsphase des Sumpfs, nach der sehr amtlichen und anständigen Durchfeuchtung der ersten 30 Minuten.
Ich bin immer wieder fasziniert wie gut die drei da auf der Bühne improharmonisieren: da gibt es keine schwarzen Löcher oder Holperer, das Werk von Lisa und Patrick – der Groove – passt und wackelt keinen Millimeter aus der Bahn und Marcel ist Marcel ist Marcel, der dem Gesamtkunstwerk jede Menge Kronen mit seiner Saitenkunst aufsetzt: was für ein geiler Scheiß wenn ich das mal so formulieren darf. 
Ich bin ja in meiner musikalischen Sozialisierung u.a. auch wunderbarer Weise mit solchem Stoff aus früheren Zeiten in Berührung gekommen: ich erinnere an Can Konzerte, die ja auch mächtig tirillierten in Sachen Impro und Kraut und Abflug und u.a. dieses mitunter stoische Motorikschlagwerk zusammen mit Neu! erarbeiteten. Und Speck sind für mich die Wiedergeburt dieser Sounds, da gibt´s nichts zu rütteln.
Den letzten Akt nenne ich mal für mich die Sumpfernte wobei das bisher Gehörte jetzt noch überwuchs und die fette Ernte eingefahren wurde: was für ein Abend!
Lisa, Marcel und Patrick: ihr seid mir menschlich und musikalisch so an´s Herz gewachsen…..Danke für die bisherigen wunderbaren Zeiten und auf das noch viele folgen werden, demnächst beim Freak Valley, wo ihr sicherlich das AWo Gelände mit den Freaks vor der Bühne plätten werdet…..(volker)
Ps. Großer Dank auch an die Sumpfleute und an Bill für die Gastfreunschaft.
Filed under: Konzertphotos, Live Reviews, Lisa Winkelmüller, Marcel Cultrera, Patrick Säuerl, Speck im Darmstädter Sumpf am 07.03.2024



