lndie-Folk / Indietronic / Francophone aus Montreal / Quebec
(ro) In den pulsierenden Straßen von Montreal, wo die kulturellen Einflüsse so vielfältig sind wie die Farben der Jahreszeiten, hat sich eine Band formiert, die das Herz des Folk neu belebt: „Rosier“. Früher bekannt als „Les Poules à Colin“, hat sich diese talentierte Gruppe von vier Musikerinnen und einem männlichen Kollegen auf eine Reise begeben, die tief in die Wurzeln des Québécois-Folks eintaucht und gleichzeitig frische, moderne Klänge entfaltet.
Mittlerweile haben Béatrix Méthé, Éléonore Pitre, Marie Savoie-Levac, Sarah Merchant und ihr Kollege Colin Savoie-Leva nicht nur in ihrer Heimat Kanada Anerkennung gefunden, sondern sie haben in mehr als fünfzehn Ländern weltweit gespielt, vier große Nominierungen erhalten, darunter eine bei der ADISQ Gala und drei bei den Canadian Folk Music Awards.
Wenn das mal nichts ist!
So trifft auf dem neuen Album des Quintetts, betitelt, „elle veille encore“, Folk-Vergangenheit auf Folk-Zukunft in Bezug auf Musik, Sound und Wort.
Hier werden mit einem feinen Gespür traditionelle Elemente romantischen Québec-Folks in einen modernen bunten Klangteppich aus Indietronic, Dream-Pop und Bluegrass hinein gewebt.
Dabei taucht die Band in die vielschichtigen Darstellungen maternaler Kultur ein und rückt dabei passenderweise die weibliche Stimme ins Rampenlicht.
Die Songs kommen unaufgeregt, tendenziell mit einer verletzlich-zärtlichen Färbung versehen, daher und erzählen von den verschiedensten Mutter-Tochter-Beziehungen, wobei auch aktuelle Werte und Herausforderungen zum Ausdruck gebracht werden.
Die Musik ist ein feiner, zumeist klar strukturierter Flow, ein organischer, steter und ruhiger Fluss – eine intime Einladung an die Zuhörerinnen und Zuhörer, sich mit den Geschichten zu verbinden.

An den raffinierten, reduzierten Arrangements der Kompositionen gibt es für mich nichts zu mäkeln: in dem Titeltrack „berceuse (elle veille encore)“ zum Beispiel wird die melancholische Essenz des traditionellen französischen Chansons auf eine besonders eindrucksvolle, tiefgründige Weise eingefangen, hingegen überrascht „n’as-tu jamais vu d’oiseaux“ mit einem dezent angerockten Flair und bei „other forms“, das die einzige englischsprachige Nummer des Albums ist, sorgen eingängige Elemente des Pop-Genres, die subtil in die Musik integriert sind, für eine frische Brise und eine neue Perspektive im Gesamtwerk.
Mit einer Albumlänge von nur 23 Minuten bleibt man neugierig auf mehr, doch gerade diese Kürze verstärkt den Fokus auf die Geschichten und Emotionen, die erzählt werden. Die spärliche, in Richtung introvertiert gehende Instrumentierung unterstreicht den Effekt der Intimität und nimmt uns mit auf eine nachdenkliche Reise durch die weibliche Gefühlswelt von Müttern und Töchtern.
In einer Zeit, in der Authentizität und emotionale Verbindung mehr denn je geschätzt werden, ist „Rosier“ eine erfrischende Stimme im Musikuniversum. Sie erinnert uns daran, dass Musik nicht nur Unterhaltung ist; sie ist auch ein Mittel zur Kommunikation und zum Verständnis – eine Brücke zwischen Generationen und Kulturen.
…(Rosie..)..
Songliste:
1. si tu veux ta mère
2. n’as-tu jamais vu d’oiseaux?
3. j’ai fait un rêve
4. r.e.m.
5. la ponition
6. sainte adele
7. other forms
8. berceuse ( elle veille encore)
9. fais ta prière
Band:
Béatrix Méthé, Colin Savoie-Levac, Éléonore Pitre, Marie Savoie-Levac, Sarah Merchant, Quinn Bachand, Mathieu David Gagnon (Wiegenlied), Mommies on the Run String Quartet (Wiegenlied)
Foto der Band: Jean Malek Horiz
http://www.rosierband.com
http://www.bangupbullet.com
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