(vo) „November Boys“, der heute erscheinende Nachfolger ihrer letzten Alben „Misanthropical House“, „Algorithm And Blues“ und „Research And Destroy“ bleibt thematisch und musikalisch auf der Spur der Vorgänger und behandelt im Groben – die fünf Jungs sind ja mittlerweile alle in den Dreißigern – eben Themen die diese Generation jetzt schon verarbeitet wie Midlife-Crisis, „hab ich hier und dort versagt“, Drogen- und Alkoholeskapaden, Egoprobleme, Egoismus und der beginnende Verfall von Körper und Geist. Verpackt in krachende Zwei-, Drei-, Vier- und einem Fünf-Minüter der Marken „Skandinavischer Schweinerock, Punk und ein bissel 90er Zeugs und Metal“.
Die insgesamt 10 Songs zeichnen aber mitnichten eine Weltuntergangsstimmung sondern treiben und brettern und wüten derbe in Richtung „Auf geht´s, nicht verzagen, weitermachen“! Ich hab von dieser Art Musik außer kleinen Prisen Turbonegro oder Gluecifer nie viel mitgekriegt weil meine musikalischen Hörplätze doch woanders lagen, aber nach diesen 10 hitzigen, deftigen Punk Rock Arien werde ich mich doch später mal ein bißchen in die Historie der Band und diese Art Musik reinarbeiten.
Zwei Musiker des Fünfers sind mir bekannt: Ivar-Stimme Kvelertak und Kim-Gitarre, The Devil And The Almighty Blues (dort spielt er Bass), eine meiner Leib- und Magenbands. Die anderen Musiker sind Eirik-Gitarre, Magne-Schlagzeug und Zugly-Bass, ja der Zugly im Bandnamen, sein Spitzname.
Der Titelsong fängt ja noch gesittet an, aber dann wirds brachial, treibend, mit großartigem Mitgröhlabschnitt zum Outro hin. „How To Do Nothing“: da krakeelt sich Ivar den Norwegerpullover auf links und seine Musikanten lassen es ordentlich krachen, mächtig Kopfschüttelnder Stoff, macht Spaß. „Norwegian Abroad“ besitzt einen Speedmetalanteil von einigen Moonshine Prozenten und schreit sich heftig nach vorne. „Dig A Ditch“ ist eine wunderbare Hymne, auch mit großem Mitgröhlanteil, und ist der zweitlängste Song auf dem Album.
„A Blazer In A Northern Sky“ treibt und treibt und treibt volles Rohr sehr punkig ins Gemüt während „Scandinavian CRISPER Brat“ treibt und brät, aber mehr so im Midtempo und Ivar´s Stimme klingt angepisster wie noch was…..
„FOMO“ ist Norwegischer Schweinerock pur und unverfälscht und knallt und knallt und knallt….Knallt! „Hadeland“: da wackelt der ganze Ratinger Hof zu seinen Glanzzeiten mächtig mit. „All My Friends Are Dead“ klingt so wie der gleichnamige Song einer norwegischen Rock Institution, die sogar weltweit Fanclubs besitzt und zum Abschluß der knapp 33-minütigen Werkschau einer Musikrichtung, die genau so klingen muss, sollte, geht´s mit „New Kids On The Blockchain“ heftigdeftig kräftig in die Arschtret- und Hau weg die Scheiße Richtung…..(volker)
Filed under: Album Reviews, Punk, Rock, Noisolution, Norwegen, The Bad And The Zugly, The Good



