(vo) Die für mein Musikverständnis großartigste Rockband dieses Planeten zauberte uns bei ihrem 21-teiligen Auftritt im Capitol in Hannover vom ersten bis zum letzten Ton ein „Grinnin`in our faces“….
„Grinnin` in your face“, ein Ausrufezeichen des klassischen Blues von Son House, und ebenso unsterblich in der Mule/Haynes Art, eröffnete mal wieder einen Rock Wellness Abend der Extraklasse.
Aber da schreibe ich ja nix neues, es ist nun mal so und nicht anders.
Hier gibt es bodenständigen Rock von Musikern, die keinerlei Allüren mit auf die Bühne bringen, Rockvolksnah und diemal auch wieder, dank Akkreditierung und Photopass, Volkernah.
Warren Haynes, Gitarrist und Sänger dieser begnadeten Band, betrat um 20 Uhr 05 die Bühne.
Er röhrte, schmirgelte und vibrierte das ca. 90 sekündige „Grinnin`….“ Intro in den Saal. Mit geschlossenen Augen, voller Inbrunst, aus tiefster Seele. Blues pur und in reinster Form.
Alle noch vorhandenen Haare des Rezensenten standen zu Berge, wie sicherlich die auf vielen anderen Muleheads und -bodys im Saal auch.
Und dann gab uns die nun nach diesem umwerfenden Intro komplett versammelte Mule Mannschaft für knapp zweieinhalb Stunden den Rest, und wie.
Warren, Jorgen Carlsson am Bass, Tastenkönig (+ Teilzeit Rhythmusgitarrist) Danny Louis und Mule Urgestein Matt Abts hinter seinem Schlagzeug zeigten uns wie schön, vielfältig und faszinierend Rockmusik sein kann.
Meister aller Rock Klassen, unverwechselbar, nahbar, high and mighty!
Selbst von ihnen vorgetragene Coversongs verbreiten diesen gewissen, unverwechselbaren Geruch nach Muleschem Stall. Wie beim Grateful Dead Song „The Other One“ gegen Ende des Konzerts.
Reggae sorgt bei mir normalerweise für Fußschlaf und Augenliderschwere.
Nicht so bei diesen Herren.
Ich ertappte mich bei „Scared To Life“ am Tresen beim Versuch, mir Rastalocken in den Bart zu wickeln….
„Mr. High & Mighty“ und „Lola leave your life on“ rockten den auch zahlreich versammelten Mädels und Damen im Saal das Rouge auf die Wangen und bei etlichen Herren der Schöpfung fielen plötzlich nicht mehr vorhandene Haare auf die Schultern…..
Das vertrackte „Thelonius Beck“ sorgte mit seinen zahlreichen Breaks und Wendungen für noch mehr Schwüle im ohnehin aufgeheizten Geviert.
„Forsaken Savior“ brachte sogar einige Leute auf die Tanzfläche vor dem Tresen und „Bad Little Doggie“ rockte und sorgte dafür, das unten und auch oben im ersten Stock die Gerstengetränknachfrage und -ausgabe nicht stockte.
Ein großes Kompliment deshalb auch an die Thekenmädels und -jungs.
Überhaupt das Capitol. Mein erster Besuch. Und nun auch ohne wenn und aber ein Musik Klub meines Vertrauens!
Zum Schluss eines phantastischen Abends noch dieses und jenes: Gov`t Mule müssten meiner bescheidenen Meinung nach Unesco Rock Weltkulturerbe werden und gehören unter Artenschutz.
Es gibt keine Band wie sie auf dieser Welt.
Und bei der unfassbaren Klasse der Jungs wird auch der Tag nicht mehr fern sein, an dem sie ein Konzert mit Songs auf Zuruf veranstalten!
Muleheads bitten um einen Song aus der Rockgeschichte, und die Band legt los und spielt ihn auf ihre Weise.
Die können das…….
Ich bedanke mich bei Danny, Jorgen, Matt und Warren und ihrer genauso großartigen Mannschaft hinter den Kulissen für einen phantastischen Abend!
Die Playliste:
Grinnin‘ In Your Face
Trane > with 3rd Stone From The Sun Tease
Larger Than Life
Worried Down With The Blues
Time To Confess
Perfect Shelter
Brand New Angel
Mr. High & Mighty
No Reward
Funny Little Tragedy
Set 2
Patchwork Quilt
Scared To Live
Thelonius Beck
Fallen Down >
The Other One Jam >
Drums >
Forsaken Savior
Any Open Window >
Bad Little Doggie >
Lola Leave Your Light On
Encore
If Heartaches Were Nickels
Dank an 60minuten Berlin, FKP Scorpio und Capitol……(Volker)
Gov`t Mule ist natürlich auch käuflich
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