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Samsara Blues Experiment – End Of Forever

(jm) Das Album erscheint zu einem Zeitpunkt, der wohl schwieriger nicht sein könnte. Der Name „End Of Forever“ ist Programm und gleichzeitig Statement für einen Abschied auf unbestimmte Zeit. Samsara Blues Experiment – eines der Schwergewichte des deutschen Psychedelic Rocks verschwinden von der Bildfläche – aber das alles andere als lautlos!

„End Of Forever“ ist ein Monolith von Album, dem leider die Gelegenheit verwehrt bleibt, auf den Bühnen dieser Welt in voller Schönheit zu erstrahlen, inmitten von Schweiß, Bier, Tränen, Lachen und all den Emotionen, die ein Livekonzert ausmachen. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als die Kopfhörer zu nehmen und mich einzig und allein mit meiner Phantasie und dem, was die Musik von Samsara in mir auslöst, in eine andere Welt zu versetzen…

Das Album besteht aus sieben Songs (davon ein Bonustrack), eingerahmt von der visuellen Komplexität der Cover-Kunst von Jessica Rassi, und hat eine Gesamtlänge von 51 Minuten. Im Vergleich zum 2017er Album „One Of The Universe“ – dass sich insbesondere über den aufwändigen, 15-minütigen Titeltrack definierte – erlebe ich wieder eine sehr organische Produktion und ein selbstreflektiertes Verneigen in Richtung der frühen Tage der Band, ohne sich selbst zu kopieren. Auffällig ist der nahezu gleichberechtigte Einsatz von Keyboards und Synthesizern neben der Gitarre, die es immer wieder schaffen, eine großartige Atmosphäre zu schaffen, die mich nicht selten an Bands wie Pink Floyd in den Siebzigern erinnern – nicht unbedingt vom Sound, sondern einfach von der handwerklichen Kunst, mit der sie es schaffen, den Hörer auf eine Reise zu schicken, bei der Ziel und Rückkehr unbestimmt und einzig und allein im Ermessen und der Phantasie des Zuhörers liegen – wenn er sich denn darauf einlässt. Ich habe es getan… und landete an einem Ort, wo Wiedergeburt, Harmonie, Leidenschaft und Liebe keine leeren Worte waren, wo sich Menschen in einem scheinbar kollektiven Bewusstsein im Takt zu lauter Musik bewegten, auf engstem Raum, die Luft flirrte, es roch nach orientalischen Gewürzen, kaltem Bier und heißer Haut. In vielen Gesichtern sah ich Lachen und Freude, funkelnde Augen voller Leidenschaft und Tränen der Freude. Zufällige Berührungen elektrisierten mich und lösten in Verbindung mit der Musik Gänsehaut in mir aus. Was für ein geiles Gefühl!

Mit „End of Forever“ hinterlassen Samsara Blues Experiment ein Abschieds-Statement, was schon heute Lust auf ein Wiedersehen macht. Bis dahin müssen wir uns in die konservierte Musik und unsere Phantasien flüchten. Und davon sollte ein großer Teil zu verwirklichen sein. Bald. Bis dahin höre ich nochmal „Second Birth“. Ach ja – Vinyl kann jetzt vorbestellt werden, digital gibt es schon jetzt. (Jens M.)

Kontakt:

samsarabluesexperiment.bandcamp.com

www.facebook.com/samsarabluesexperiment

www.samsarabluesexperiment.com

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