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Crashing Temples – Umami

(ju) Man nehme drei Siegerländer Kerle, schließe sie nach Feierabend in einen muffigen Kellerraum unter einem Schrotthändler und lasse sie ihrer gemeinsamen Leidenschaft zum Indie, Rock und Grunge der 1990er Jahre frönen. Das Ergebnis: authentische Songs in bester DIY-Manier, die als Nebenwirkung mittelleichte bis starke Anfälle retrospektiver Nostalgie zur Folge haben könnten.

CRASHING TEMPLES – das sind Veit Wiese am Bass, der gebürtige Brasilianer Marcio Da Silva Santos hinterm Schlagzeug und Thomas Wied am Mikro mit der heißgeliebten Klampfe um den Hals. Die Drei sind tief in der heimischen Musikszene verwurzelt: Veit dürfte der alteingesessenen Siegerländer Rock- und Metalgemeinde noch von Bands wie Agents of Source, zu der auch Marcio gehörte, Dr. Death oder Furbished Face bekannt sein, die sich u. a. als Vorband von Paradise Lost, Tiamat und Nightwish einen Namen machten. Thomas wiederum brachte seit 1996 mit Subsonixs die heimischen Bühnen zum Wanken. Da ist es nur logische Konsequenz, dass die drei Jungs im Jahre 2016 (wieder) zusammenfinden und mit CRASHING TEMPLES eine Band gründen mit dem Ziel, mit viel Energie den Spirit der guten alten 90er aufleben zu lassen.   

Im Oktober 2022 veröffentlichte CRASHING TEMPLES mit „Umami“ ein höchst liebevoll gestaltetes Digipack, bestehend aus ihrer ersten EP aus dem Jahre 2018 sowie sechs brandneuen Songs. „Es gibt Ecken und Kanten, es rumpelt und scheppert, es ist echt, es ist lebendig, es ist einfach Rockmusik. Für die Straße, für den Tresen, für das Mixtape auf Kassette.“, so beschreibt die Band ihr Werk. Dass nicht immer alle Töne getroffen werden und jeder Beat punktgenau landet, sei den Herren verziehen. Pure Leidenschaft und echte Spielfreude machen es wieder wett. Oder um es in Thomas‘ Worten zu sagen: „Ich mag’s, wenn es nicht perfekt ist und dennoch scheppert!“ 

Und das tut es. Vor allem im Opener „Every Troubador“, der in bester Grunge-Manier um sich haut und dessen Killer-Bass dem Wörtchen „Wums“ alle Ehre macht. Einfache, klare Arrangements, treibende Rhythmen, raue Vocals, dreckige Gitarren und die oben erwähnte Spielfreude entladen sich in einem rotzfrechen Gemisch aus Rock, Indie und Grunge, in dem auch der good old Punk immer wieder mitmischt, etwa in „Bad Weeds Grow Tall“ oder „Skids 4 All“. Dass sie auch ruhiger und leiser können, beweisen CRASHING TEMPLES in „Tap From Hell“, wobei hier bald der Eindruck entsteht, dass sie es kaum erwarten können, nach dieser Zurückhaltung endlich wieder Gas geben zu können. Und tatsächlich zieht das Tempo am Ende deutlich an und bringt schließlich die Tempel zum Einstürzen. CRASHING TEMPLES lässt all jene eskalierend tanzen, die auf authentischen, rotzigen, unperfekten Indie-Rock-Grunge-Punk abfahren…..(judith)

Label: Eigenproduktion 

VÖ: 01.10.2022

Dauer: 46:10  

Trackliste: 

Side A:

  1. Every Troubador (05:35)
  2. You Laugh, I Stumble (03:24)
  3. #PartTimeMisanthropicMotherfucker (04:38)
  4. Bad Weeds Grow Tall (02:33)
  5. Wonderboy (03:56)
  6. Tap From Hell (10:09)

Side B (EP von 2018):

  1. Mean Old Men (03:49)
  2. Skids 4 All (03:57)
  3. Fragile and the Naughty (03:17)
  4. No! Touch Me… And Down! (04:36)

https://crashingtemples.bandcamp.com/album/umami

Filed under: Album Reviews, Grunge, Indie, Punk, Rock, ,

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