(vo) Auf nach Rheine lautete das Motto für meinen Twingo und mich an diesem Samstag denn die Meister des Jam – Speck aus Wien – und des tief in den 60ies und 70ies verwurzelten Psychedelic- und Classic Rocks – Smokemaster – riefen zur Audienz, und das, wie sich nicht nur für mich herausstellte, in einem wunderbaren Musik Club: dem Hypothalamus (Bedeutung hier). Dann mal los: Nach der herzlichen Begrüßung mit den Freunden aus Niederösterreich, Kärnten und dem Waldviertel, jetzt alle in Wien wohnlich – Lisa, Marcel und Patrick alias Speck – und Kumpel Rainer aus Aurich mit Sohnemann, und Gesprächen, auch noch mit Tobi und Jay von Smokemaster, ging die erste Sause um 20 Uhr in die Jam/Improvisations Startblöcke: Speck verbrieten und beräucherten und berauschten uns auf fetteste Art und Weise. Einmal kurz (nur! 42 Minuten, kleiner Scherz) und einmal sehr! kurz (17 Minuten), wobei Marcel-Gitarre vor dem zweiten, kurzen Jam meinte, als ihm kurz vorher eine Saite riss: och, für 17 Minuten zieh ich keine neue Saite auf, es geht auch mit fünfen. Und wie.
Der erste Jam war ein von Lisa am Bass mit Wumms eingeleiterter Parforceritt durch etliche Gangarten der Psychedelic und des Space-Rock und durchgeschaltet im Tempo in den Gibson Gängen 1 bis 5, und einigen runter- und raufgeschalteten Lautstärken, gefuzzt und Wah wah, und Patrick spielte mit dem Saitenduo Schlagwerktechnisch immer auf gleicher Höhe, trieb an, füllte Räume.
Wir schwebten auf Wolke 7 und flogen ins tiefste All, wir schüttelten die Gelenke…….verdammt und verfuzzt nochmal, was für ein Abflug. Und der zweite Jam ging genauso, wieder in allen Belangen entfesselt voran. Das was die drei da an Musik herstellen ist ziemlich einmalig auf einer Bühne in diesem Land…..mir fehlen jetzt einfach noch weitere Worte dazu bis auf: war das ein Spektakel!
Ihr Merchverkauf lief anschließend verdienter Weise gut wie ich mitbekam und kurz darauf nahm ich den Weg wieder vor die Bühne um die kölschen Jungs – Björnson, Tobmaster, Lukas-Baby, Jay und Tobias – bei der Vorbereitung ihres nun bald folgenden 90 Minuten Gigs zu beobachten.
Der erste Song war ein instrumentales Brett bei dem dein Nacken einfach im Rhythmus mit muß: der Titelsong ihres vor einigen Tagen erschienenen neuen Albums „Cosmic Connector“: unter dem Titel ist auch die Tour benannt. Der Fünfer mit fünf Steuermännern legte eben mit diesem Knaller in Masterlich Floydscher Manier den Grundstein für ein großartiges Feuerwerk ihres bisherigen Schaffens. Und das Solo von Gitarrist Jay und die gesamte Grundierung durch Rhythmus und Groove und Tasten war mit allen Salben der Psychedelic gesegnet, herrlich, HERRLICH!
Von ihrem ersten Album „Smokemaster“ hörten wir anschließend den mächtig marschierenden“Trippin` Blues“, mit der markanten Stimme von Björnson veredelt. Dieses Kleinod eines wunderbaren Classic Rockers atmet den Flair der frühen 70er aus: Uriah Heep würden sich vor diesem Song sicherlich verneigen Und: Jungs ich verneige mich auch, das war ein herausragender Trip in meine Jugend, der bestimmt nicht nur mir Gänsehaut bescherte. Björnson leitete auch die nächste Rückbesinnung in meine musikalische Früherziehung ein, mit einem Harpintro: „Ear Of The Universe“. Da kreischt, brüllt und röhrt die Harmonika voran, die nachher von den Tasten abgelöst und weitergeführt in ein ruhiges Fahrwasser gelenkt wird. Große Wirkung zeigte auch ihr Song „War Piece“, der mir, nicht nur wegen der grandiosen Slideinlage von Jay, den Körper kribbelig machte.
Ich möchte jetzt nicht jeden Song dieses zehnseitigen, mitreißenden Abends beschreiben denn das ein jeder für sich die Klasse dieser fünf Jungs unterstrich bewies auch der Zuspruch des Publikums, das begeistert mitfeierte. Doch einen möchte ich noch herausheben: mein Lieblingssong von ihnen war der siebte Streich, der „Astronaut Of Love“. Was für ein Monolith! Stonermäßig eingeläutet geht es voran: es werden wirklich alle Doors sperrangelweit in bester Smokemaster Manier geöffnet, was für eine Psychedelicmachtdemonstration! Die Jungs hatten großen Spaß unter- und miteinander genau wie das Volk vor der Bühne, es war uns ein Fest!
Um kurz vor 23 Uhr Rheinischer Zeit wurde der letzte Ton eines großartigen Abends gespielt: ich bedanke mich bei beiden Bands für die musikalische Vollverpflegung in bester Manier, bei einer wunderbaren Lokation und bei Tonzonen Records für die Akkreditierung. Beiden Bands gebe ich noch mit auf den Weg: das was ihr da macht findest du in dieser Qualität nur schwerlich, ganz ehrlich!…..(volker)
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