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The Moth – Frost

[hjs] So, nun ist es mal wieder soweit. Meine Lieblingsmotten kloppen im Wortsinn ihr neues Album ein. 24 Stunden haben sie dafür gebraucht. Das nenne ich mal Fluss. Unter der Schale roher Wucht, die die Songs zunächst präsentieren, zeigen „THE MOTH“ lyrisch allerdings eine neue Offenheit und Verletzlichkeit. Das Er- und Durchleben von Schicksalsschlägen zieht sich als wiederkehrendes Thema durch die Platte – alles unter einer rauen Schale aus markantem und bewusst rohem Klang. Abgemischt hat das Ganze Jose Lorenzo und gemastert hat es Timo Höcke. Ein amtliches Ergebnis, würde ich sagen. Aber hören wir mal rein:

Das erste Stück „Me, Myself & Enemy“ führt mit der für Motten mögliche Härte in das Album. Der Gesang, sehr low tune am Anfang verunsichert ein bisschen, aber wird im Laufe des Stückes stimmig. „Birmingham“ sehe ich direkt auf der Bühnen-Setlist. Und zwar ganz vorne. Der Refrain wird sangeshungrige Kehlen füttern:

„Take me down, don’t leave me behind
Don’t feed the demon, the demon inside“

Schöner Break im letzten Drittel. Das dritte Stück „Battlefield“ ist so gar nicht aggressiv, hat eher einen tragenden Charakter und ist sehr eingängig gehalten. „Bruised“ nimmt den Drive auf und „Cathedral“ holt einen dann wieder etwas zurück und hinterlässt einen nachdenklichen Eindruck. Hier soll nochmal erwähnt werden, das die Songs von Leiden, Schicksal und Stärke geprägt sind.

Nach dem doch sehr doomig, dunklen Einstieg in die Scheibe gibt es Rock auf die Mütze. „Hundreds“ ist ein geiles Midtempo Stück was mich sofort in den Bann zieht. Ein Bassgewitter bringt uns zu „Frost“, dem Titeltrack. Auch das Stück packt mich direkt und ist für mich ein ganz klares Live Ding. Emotionalität pur.

„In The City“ hat sogar leichte poppige Anklänge. Hmm, ist nicht so meins, aber wahrscheinlich das eingängigste Stück auf der Scheibe. Mit „Dust“ haben wir nun die Single Auskopplung am Start. Eine ganz klare Dampframme, haut dich sofort weg. Mit „Silent“ haben wir das zweite über-sechs-Minuten Stück, welches uns aus der Scheibe entlassen wird. Es erinnert in machen Zügen an ganz frühe Pink Floyd und hat eine sehr melancholische Prägung.

Also…was soll man sagen? Es wäre unfair, diese Scheibe nach einmaligem Hören beiseite zu legen. Ich brauchte bestimmt fünf Durchgänge um sie für mich so zu haben, dass ich mich darauf einlassen kann. Es ist keine Hit Scheibe, aber eine sehr gefühlvolle. Ich persönlich werde meinen Motten Backkatalog mit diesem Tonträger auf Vinyl bereichern. Dieser kommt übrigens in Kombination mit einer CD. [hans-juergen]



Anspieltipps: „Birmingham“, „Hundreds“, „Frost“, „Dust“

Spielzeit: 44:22 Minuten
Medium: Promo Disk
Label: Exile On Mainstream Records
VÖ: 22.September 2023
Stil: Sludge, Doom

Trackliste:
1. Me, Myself & Enemy
2. Birmingham
3. Battlefield
4. Bruised
5. Cathedral
6. Hundreds
7. Frost
8. In The City
9. Dust
10. Silent

Besetzung:
Cécile – Bass/Gesang
Freden – Gitarre/Gesang
Curry – Drums

Hier kann man das Album schon vorbestellen:
https://the-moth.bandcamp.com/album/frost
https://shop.mainstreamrecords.de/product/eom107

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Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

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