(Jens M.) Feedy, die Oldenburger Band, die schon seit 2009 existiert und aus den musikalischen Überresten der Stonerrock-Band Chinaski hervorgegangen ist, präsentieren mit ihrem Debütalbum „Xxn Vldz“ ein kraftvolles und vielschichtiges Werk, eine beeindruckende Mischung aus unterschiedlichen musikalischen Einflüssen und Klangfarben. Das Album, im Jahr 2023 in der Tonmeisterei von Henner Henzler aufgenommen, dokumentiert die Entwicklung der Band über die Jahre hinweg und zeigt die verschiedenen Einflüsse und Aspekte ihres Sounds.
Bandgeschichte: Die Band wurde von Domenik (Brömmel), Gitarrist und Sänger, zusammen mit Drummer Steffen gegründet. Seit 2011 ist Alex am Bass dabei, wodurch die Band live auftrat und begann, Songs zu schreiben. Jan stieß 2017 am Piano und Synthesizer dazu und komplettierte damit die Band. Feedy haben im Laufe der Jahre kontinuierlich an ihrem Sound gearbeitet und eine treue Fangemeinde, hauptsächlich im Stonerrock-Bereich, aufgebaut.
Musikalische Vielseitigkeit ist Programm: Der Sound von Feedy ist charakterisiert durch dynamische Wechsel zwischen kraftvollen Riffs, harten Vocals sowie atmosphärischen, melancholischen Klangebenen mit warmen Gesangsmomenten und Piano. Besonders hervorzuheben ist eine subtile Jazzkomponente, die vor allem aus der Bass/Drum-Sektion kommt und den Sound an bestimmten Stellen bricht, um die Songs aus dem genreüblichen Rahmen herauszulösen und noch spannender und interessanter zu gestalten. Die Band selbst beschreibt Ihre Musik als eine Kombination großer Soundlandschaften und schwerer Riffs des Postmetal mit harten Breaks und wilden Spins des Noiserock und Jazzcore. Von laut zu leise, von eklig und ekelhaft zu zart und lieblich braucht Feedy eine Sekunde. Die Musik wird oft als wild, überraschend, manisch und unberechenbar beschrieben. Sie benutzen alle Genre-Schablonen, brechen sie und interpretieren sie erneut.
Das Album: „Xxn Vldz“ besteht hauptsächlich aus Songs, die seit 2009 geschrieben wurden. Das Album als Gesamtwerk zeigt die Reife und das musikalische Können der Band.
Der Opener „Fucsiert“ erscheint dabei zunächst als etwas sperriger und brachialer Opener, der erst nach dem dritten Durchlauf sein Ohrwurmptenzial entfaltet. „Blue Noise“ bewegt sich zwischen psychedelischen und grungigen Gefilden und „Machinarium“ beschäftigt den Hörer mit vertrackten Rhythmuswechseln. „Satafease“ erinnert mich von Atmosphäre und Gesang ein wenig an die isländischen Sigur Rós. Das folgende „Save The Sunday“ beginnt als vermeintlich beschaulicher Sonntag, fordert aber dessen Rettung wenig später umso brachialer ein. Mit „Stalker“ gehts nochmal in ähnlicher Manier weiter, auch der Gesang wechselt hier in den Growl-Bereich. Das bleibt jedoch nicht so, bei allen Songs ist die Abwechslung groß geschrieben. Während sich die meisten der insgesamt acht Stücke zwischen fünf bis neun Minuten Länge bewegen, wird mit dem atmosphärischen „Aether“ und „Zappelkackmann“ jeweils eine ganze Albumseite des sorgfältig produzierten, weißen Doppelvinyls gefüllt. „Zappelkackmann“ sticht dabei als siebzehnminütiges Werk besonders heraus und entstand zwischen 2019 und 2023. Das Gefühl der Lockdown-Zeit wird dabei in Musik übersetzt, ohne jedoch die gesellschaftlichen Umstände explizit zu thematisieren. Dieser Song bildet einen emotionalen Höhepunkt des Albums, der alle Stärken und Markenzeichen der Band vereint.
- Fucsiert 05:28
- Blue Noise 09:08
- Machinarium 06:21
- Satafease 07:24
- Save the Sunday 09:55
- Stalker 06:07
- Zappelkackmann 17:11
- Æther 16:46
Fazit: Mit „Xxn Vldz“ – was auch immer diese mysteriöse Abkürzung bedeuten mag – ist Feedy ein beeindruckendes Album gelungen, das durch seine Vielfalt und die gekonnte Integration verschiedener Musikstile besticht. Die Band hat es geschafft, ihre Wurzeln zu bewahren und gleichzeitig neue musikalische Wege zu beschreiten, was „Xxn Vldz“ zu einem hörenswerten und auch anspruchsvollen Werk macht. Fans von Stonerrock sowie Liebhaber komplexer und atmosphärischer Musiklandschaften werden an diesem Album ihre Freude haben. Ich bin gespannt, wie Feedy ihr anspruchsvolles musikalisches Konzept live auf die Bühne bringen werden. Ein paar erste Termin für dieses Jahr stehen bereits fest, unter anderem das „Krach am Bach“ Festival Anfang August. Für mehr Updates am besten der Band in den sozialen Netzwerken folgen. (Jens M.)
Reinhören und Vinyl kaufen:
feedy.bandcamp.com
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