rockblog.bluesspot

musikalisches schreibkollektiv

Ethiva – Beaten Track

(jm) ETHIVA ist ein Progressive-Rock-Quartett aus dem Fürstentum Asturien (Spanien), gegründet im Jahr 2011. Mit einem satten Sound, der psychedelische, spacige Klanglandschaften mit kraftvollem, modernem Rock verbindet, erinnern sie teils an frühe Pink Floyd – sowohl in der Schwere, als auch in der Melodik, wenngleich der Gesang von Camil Cinnamon hier ein eigenes musikalisches Markenzeichen setzt. Frühere Alben wie ETHIVA (2013) oder Sublime Island (2016–17) zeigen bereits ihren Hang zu atmosphärischer, oft verträumter Progressivität.

Acht lange Jahre herrschte kreative Stille um die Band – jetzt kehren Ethiva mit einer bewegenden Intensität zurück und schenken uns ihr drittes Studioalbum „Beaten Track“. Das Album ist weit mehr als eine bloße Rückkehr – es ist eine musikalische Wiedergeburt, die sechs ausufernde Kompositionen voller Leidenschaft und Energie umspannt. Ethiva bleiben ihren Wurzeln treu, während sie sich mutig weiterentwickeln und ihren eigenen Klang zwischen Nostalgie und Moderne finden.

Bereits der Opener „Rolling Freeze“ weiß zu überzeugen und öffnet die Tür in eine Welt komplexer Rhythmen und dynamischer Tempowechsel. Spielerische und vielschichtige Gitarrenpartien verweben sich mit ausdrucksstarken Vocals zu einem mitreißenden Klangteppich, der Herz und Verstand zugleich erreicht. Ethiva balancieren ausgewogen zwischen zarten, sehnsuchtsvollen Momenten und energiegeladenen Instrumentalpassagen – eine Brücke von der goldenen Ära des Psychedelic Rock bis hinein in unsere Zeit.

„Cut The Top“ lädt auf eine Reise ein, der mit treibendem Groove und einer zugänglichen Struktur begeistert. Über sieben Minuten lang entfaltet sich eine vibrierende Energie, getragen von Camil‘s markanter Stimme, die Emotionen greifbar macht. Das Zusammenspiel von instrumentaler Raffinesse und melodischen Gesangspassagen lässt die Intensität stetig wachsen und zieht die Hörerinnen und Hörer tief in das musikalische Geschehen hinein.

Mit „Run Far Away“ tauchen Ethiva in dunklere Klangwelten ab. Verzerrte Riffs und eine melancholische Stimmung machen den Auftakt, bevor warme, berührende Vocals berühren und die Atmosphäre mit Emotionen aufladen. Die hypnotischen Psychedelic-Elemente vereinen sich mit einer ergreifenden Gesangsperformance und erschaffen einen Song, der sich wie eine emotionale Reise anfühlt.

„Mountain Claim“ trägt tiefe Sehnsucht und Vintage-Flair in sich. Ein markanter Bass und detailverliebte Gitarrenarbeit schaffen eine reiche, pulsierende Klanglandschaft, die an die großen Momente der 70er Jahre erinnert, dabei jedoch frisch und zeitgemäß bleibt. Die Stimme erhebt sich, begleitet die stetige Entwicklung des Tracks und gipfelt schließlich in einem ergreifenden musikalischen Finale.

„Red Lights“ öffnet das Tor zu einem weiteren emotionalen Spektrum. Wechselnde, sanfte Passagen und kraftvolle Acid-Gitarren verschmelzen mit ausgedehnten Jam-Sessions, die einen trippigen, bewegenden Sound schaffen. Die Struktur bleibt stets stabil, während Ethiva verschiedenste Facetten ihres musikalischen Ausdrucks ausloten.

Der Abschluss „Summertime“ strotzt vor Lebensfreude: Ein lebhaftes Rhythmusfundament, Einflüsse aus Heavy und Desert Rock sowie eine charismatische, durchdringende Stimme vereinen sich mit kraftvollen Gitarren zu einem Finale, das den Puls beschleunigt. Die musikalische Finesse und das harmonische Zusammenspiel machen den letzten Song zu einem Höhepunkt voller Energie und Gefühl.

„Beaten Track“ ist weit mehr als ein Album – es ist ein leidenschaftliches Statement für den Progressive Rock und ein beeindruckendes Comeback. Ethiva zeigen, wie intensiv Progressive und Psychedelic Rock klingen können, wenn Herzblut und persönliche Leidenschaft einfließen. Die Musik erzählt von Sehnsucht, Mut und Freude am kreativen Neubeginn. 

Fazit: Das Album markiert mit seinen ca. 45 Minuten, verteilt auf sechs epische Tracks zwischen sechs bis acht Minuten Länge, einen musikalischen Höhepunkt in ETHIVAs Diskographie. Luftig-psychedelische Klangreisen, druckvolle Rock-Grooves und technisch versierte Arrangements verschmelzen zu einem spannenden musikalischen Trip. Wer Progressive oder Psychedelic Rock der Siebziger liebt – vor allem in seinen modernen, ambitionierten Variationen – wird dieses Album zu schätzen wissen. Für alle, die Musik nicht nur hören, sondern auch fühlen, ist dieses Album ein bewegendes Erlebnis – eine emotionale Klangreise zwischen Tradition und Moderne.

Beaten Track ist seit dem 13. Mai 2025 erhältlich. Die Musik wurde im November 2023 im OVNI Studios (Llanera, Asturien) aufgenommen, die Gesangspuren im Dezember 2023 im Tutu Studios (Avilés, Asturien), gemischt und gemastert schließlich im April 2024 – alle Arbeitsschritte orchestriert durch Sergio Díaz (Firu) und Sergio Rodríguez.

Das Album ist digital verfügbar – u. a. als hochauflösender Download (24-bit/44,1 kHz) und – natürlich die Empfehlung – über Clostridium Records liebevoll kreiert: als limitierte 180 g Vinyl-Edition (rot/schwarz marmoriert, Gatefold, Auflage 300) inkl. Download und Sticker. (Jens M.)

Kontakt:

ethiva.bandcamp.com

www.instagram.com/ethiva_band

Filed under: 70s, Album Reviews, Prog, Psychedelic, , , , , ,

Archiv

international – choose your language

Gavial - Broken von ihrem neuen Album "Thanks, I Hate It", das am 23.01.26 erscheint

August 2025
M D M D F S S
 123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um diesem Blog zu folgen und per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten. Informationen zum Umgang mit Deinen Daten findest Du in der Datenschutzerklärung.

Diese Artikel werden gerade gelesen:

Monkey3 – Planetarisches Immersionskonzert am 12. und 13. Dezember 2025 im Verkehrshaus Planetarium, Luzern
Radio Moscow & Zen Trip im Backyard Club e.V. Recklinghausen am 24. März 2025
a/lpaca im Rare Guitar Münster, 11.12.2025
The Perfect Tool am 25.02.2023 im Vortex, Siegen