(vo) Eine der für meinen Musikgeschmack großartigsten Blues Bands unseres Planeten zelebrierte am Abend des 9. Oktober 2014 die hohe Kunst des Blues in einer unnachahmlichen Art und Weise……
Höllisch groovender, swingender, tanzender, boogieesker, schwitzender und schwitziger und perfekt vorgetragener Blues, wie ihn auf dieser Welt nur wenige Bands so vortragen und beherrschen. Die Mördercombo: Rod Piazza-Harmonikaner + Gesang, Honey Piazza-Keys + Boogie, David Kida-Drums + Boogie, Norm Gonzales-Bass, Henry Carvajal-Fender und der frühere Mighty Flyer und heutige Special Guest Alex Schultz-Gretsch. Sie hauten uns ein Bluesbrett nach dem anderen um die von Minute zu Minute größer werdenden Ohren.
In einem proppevollen Muziekodrom im belgischen Hasselt hörten wir u.a. „Milk And Water“ vom neuen Album „Emergency Situation“. Rod erzählte dazu, daß ihm sein Hausarzt geraten habe: Wenig Alkohol, viel Milch und Wasser. „Emergency Situation“. Chromatische Harp in einem sehr schön schleifendem und schleppendem Midtempo Blues. Der Oberboogie „The Stinger“ mit Honey und David. Nur Piano und Drums. Die beiden ließen mit diesem Boogieklassiker die Bude noch mehr transpirieren, Kalifornische Temperaturen nahe der 110 Grad Fahrenheit. Zwischendurch, aber nicht zwischendurch eine Würdigung des Water`schen Schaffens: Muddys „Baby, Please Don`t Go“.
Zu Norm und David als Groovegranaten und-garanten fällt mir nix mehr ein. Vielleicht nur das: Wie Phil und Cliff bei AC/DC, Punkt! Alex und Henry harmonierten prächtig und spielten sich und uns auch großartige Solobälle zu: Henry sensibilisierte den Otis Rush Song „So Many Roads“ auf tiefste Art und Weise als Verbeugung vor einem „alten“ Meister der Bluesgitarre und Alex setzte mit „Last Train To Aalter“ ein Ausrufezeichen in Sachen Slow Blues, der dir die Schuhe auszog. Last Train ist eine Adaption und leichte Umetikettierung des Freddy King Songs „San Ho Zay“.
Als Stecknadelfallhör Song fungierte die Zugabe des Abends: „Third Degree“ von Eddie Boyd sorgte für Gänsehaut und Kippenvel und man hörte nur noch leise Pianoklänge, Rods einfühlsame Stimme und Schweißperlen, die von zahlreichen Stirnpartien rannen. Ein besonderes Highlight zum Kehraus! Klatschnass geschwitzt, überzuckert und abgefüllt mit Blues vom Feinsten, swingte ich mit meinem Twingo die knapp 150 km nach Hause ohne „Emergency Situation“……(Volker)
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