(pa) Dieses Jahr wurde meine Vorfreude wegen der Absage von den Niederländern Death Alley leider etwas gebremst – es folgte ein mehr als würdiger Ersatz. Zum nun dritten Mal hat es mich auf das „Alterna Sounds Festival“ nach Münster gezogen. 2014 das erste Mal unter anderen mit Monkey 3 und Colour Haze, 2016 mit Greenleaf und Electric Moon und 2017 mit Tides Of Nebula und Heat.
Wie jedes Jahr gilt: gefällt einem das „Alterna Sounds“, so weiß man in welche Richtung das verwandte Benefizfest „Krach Am Bach“ im August geht.
Schon gegen 18.30h geht die erste Band Love Machine aus Düsseldorf auf die Bühne. Wie gewohnt eine solide Show mit Jazz- und Psychedelic-Elementen. Aushängeschild der Band: Sänger Marcel mit seiner tiefen Stimme. Man merkt, dass die Jungs ihre Instrumente spielen können und mit abwechslungsreichem Songwriting fast schon ein kleiner Stern am Himmel der deutschen PsychRock-Szene sind.
Abgelöst werden sie von den Darmstädtern Wight. Eine aktuell sehr gehypte Band in der deutschen Stoner-Szene. Während des Auftritts war ich leider mit Biertrinken beschäftigt, vielleicht dann ja beim nächsten Mal.
Dann auf der großen Bühne folgen die Berliner von Heat. Eine Band, die sich von Album zu Album weiterentwickelt und stets neue Elemente in ihre Musik bringt. Besonders die Twin-Gitarren-Riffs sind mir in den Ohren geblieben. Definitiv eine Band mit Wiedererkennungswert, die die deutsche Heavy Rockszene ein bisschen aufmischt. Das Publikum wünscht Zugabe (und kriegt sie auch).
Und ja, dann folgt wieder eine deutsche Band: Mother Engine aus Plauen. Instrumental mit Riffs, die man irgendwo schon mal gehört hat. Für mich eine starke Relation zu den großen Brüdern von Rotor. Dennoch: dem Publikum gefällts!
Zu guter Letzt dann die polnischen Postrocker von Tides Of Nebula. Eine mir bis dato unbekannte Band – Postrock ist ganz klar nicht mein Metier. Kenner versichern mir aber, dass man es hätte schlechter treffen können. Auch hier wird wieder nach Zugabe gebrüllt. Hinterher verschlägt es mich kurz auf die Aftershowparty: Maiden, Motörhead und Kiss lassen großes Hoffen, doch die Musik lässt nach wenigen Songs schon zu wünschen übrig. Schade! Aufgrund vieler schlechter Aftershow-Erfahrungen frage ich mich, warum es eigentlich so schwer ist, eine gute Aftershowparty auf die Beine zu stellen. Liegt vielleicht auch am westfälischen Publikum, die sich von dem aus dem Rheinland in Sachen Stimmung und Tanzfreude noch eine gewaltige Scheibe abschneiden können.
Ich hoffe das Alterna Sounds No. 7 überzeugt mich mehr.(paula)
Mother Engine
Tides From Nebula
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