(vo) Auf den Gitarristen und Sänger Michael Dühnfort und die Noise Boys aus dem Bremer Umland wurde ich durch meine verehrte Bekannte Sarah M. aufmerksam gemacht und siehe und höre da und es konnte auch gar nicht anders sein: Bluesrock wie ich ihn mag und wie er leider in dieser Form nicht mehr oft angeboten wird, denn die überwiegende Zahl der heutigen Bluesrockgitarristen vergisst da meiner bescheidenen Meinung Wichtiges: Feeling und weniger ist mehr. Denn: technisches Können ist noch lange nicht alles…..
Alle 12 Songs des Albums sind Eigengewächse, die Musik stammt komplett von Michael, die Texte sind von Michael und seiner Gattin Angelika, die auch die Booklet Photos machte. Produziert wurde das Ganze von Michael und Steffen Schmidt, Aufnahme, Mixing und Mastering lagen in den bewährten Händen von Martin Meinschäfer, Arnsberg.
Los gehts mit einem sehr flotten Ritt durch den Bluesrock bei dem die Strat, mit Slideröhrchen bespielt, den Funken überspringen lässt, „Don`t Take Me Home“ würde ich aber auf alle Fälle mit nach Hause nehmen. Und nicht nur die Stratarbeit von Michael überzeugt, die beiden Estrichleger Michael Löscher am Schlagzeug und Steffen Schmidt am Bass sind kongeniale Mitstreiter, die Noise Boys grooven, Trio-Bluesrock at it´s best und wie er sein sollte.
Gesitterter spaziert „Walk Around“ aus den Lautprechern, die in diesem Fall ruhige und leise Töne entlassen, ein Midtempoblues mit unterstützenden E-Piano Klängen von Andrea Müller, schöne Abwechslung im Set.
„Strange Desires….“ erinnert mich in der Herangehensweise und im Sound ein bißchen an „Morning Sun“, einem Klassiker aus dem Taste Fundus, für mich eh das großartigste Trio der 60er, trotz Experience und Cream, schleppt sich wunderbar durch die Gehörgänge, auch wegen des Gesangs. Von mir für diesen Song eine Taste Gedächtnis Saite in Gold!
Slidegitarrenbluesrock vom Allergröbsten erwartet den geneigten Fan bei „Little Willy“, den auch der Boogieman from Hell/Michigan, der grandiose Michael Katon, nicht besser aus den Saiten pfeffern könnte, sicherlich ein Livekracher.
Ein Slowblues kriecht mit „You´re A Knife In My Heart“ ins Herz eines jeden Bluesliebhabers, Michaels Stimme hat hier auch den passenden, leichten Krächzanteil, dezente Pianoklänge unterstützen ihn und den Groove, geschmackvoll kurzes Saitensolo dazu, das ist BLUES! Blues ist auch der Song „Deeper“, der sich, wie auch der Vorgänger, tief in mein Herz spielt. Und warum erinnert mich dieser Song in der Saitenarbeit schon wieder so an den irischen Nationalhelden Rory? Der Song besitzt ein jazzige Passage, so eine gewisse, wie es auch Taste und Rory dann und wann zelebrierten.
Ich konstatiere jetzt schon: Das gefällt mir bisher alles, Michael Dühnfort und die Noise Boys erweitern den Bluesrockhorizont….
Nummer 7, ein Schwartenkracher und Fetzer: „Want To Kick The Bucket“.
Einen starken Southerneinschlag besitzt für mich „She Sucks….“, ein feiner Swampbluesrock aus dem Weserdelta.
Und da das Füllhorn an Einflüssen auf dieser interessanten CD noch nicht geleert ist kommen wir auch noch zu einem sehr flotten Countryrocker: „Golden Torn Saddle“ fegt durch die Prärie.
„She Did It“, funky!
Und Boogie! „Don´t Waste My Time“ pfeffert über die Tanzfläche, das Slideröhrchen und die Saiten glühen und die Tanzbande im Musikclub deines Vertrauens boogie´d sich die Gelenke aus den Angeln.
„YoYo“, der Abschluß, drischt in bester und langbärtigster Manier sehr cool aus den Boxen.
Fazit: Ein neuer Eintrag in meine Bluesrockliste ist hiermit fällig, reiht sich ein in die große Kunst aktueller Bands und Gitarristen des Genres wie Five Horse Johnson, Jimi Barbiani, Julian Sas, Jim Suhler, Too Slim & The Taildraggers, Hannes Bauer, Monokel, etc. Großartige, abwechslungsreiche Musik die nach mehr schreit, viel mehr….(volker)
Die Songs:
1. „don’t take me home“
2. „walk around“
3. „strange desires in a summertime eve“
4. „little willy“
5. „you’re a knife in my heart“
6. „deeper“
7. „want to kick the bucket“
8. „she sucks me like a honey bee“
9. „golden torn saddle“
10. „she did it“
11. „don’t waste my time“
12. „yoyo“
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