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Astral Son – Wonderful Beyond

(as) Wie seine Vorläufer „Gurumaya“ (2013) „Silver Moon“ (2015) und „Mind‘s Eye“ ist „Wonderful Beyond“ ein Garant für eine entschleunigte Hörsession … idealerweise mit einem gepflegten Kräutertee oder Joint, man muss es im Zusammenhang mit „Astral Son“ wirklich so salopp stereotyp sagen.

Die „Band“ exerziert einmal mehr beispielhaft, wie man alles, womit die Psych-Szene als für ihr Lieblingsgenre zulässig übereingekommen ist, in einen Topf schmeißen und strikt nach Rezept kochen kann, ohne dass es am Ende gänzlich fade schmeckt – nur ein bisschen. Der Schwachpunkt des vierten Albums von Leonardo Soundweaver ist umso mehr sein Gesang, als dieser anders als auf den drei älteren Scheiben eine zentralere Rolle einnimmt.

Der Stimme des Multi-Instrumentalisten mangelt es an Charisma, sie fungiert wie so oft in der Psychedelic-Sparte eher als zusätzliches Gestaltungsmittel, bloß dass sie sich in diesem Fall hier nicht überhören lässt. Kurz gesagt: Sie nervt, und zwar vor allem hinsichtlich unaufhörlich repetitiver Muster, wozu man sich nur das leiernde „Your Mind“ zu Gemüte führen muss. Zugutehalten darf man dem Einzelkämpfer allerdings, dass er sich beim Schreiben des neuen Materials kurzgefasst hat, denn drei bis vier Minuten reichen für die meisten Stücke völlig aus.

Angesichts dessen fühlt man sich unweigerlich an „The Piper at the Gates of Dawn“ erinnert (ihr wisst, von wem), doch „Astral Son“ komponiert keine genialen Songs – ganz zu schweigen davon, dass er ein paar Jahrzehnte zu spät komm, um die Chose auf niedrigerem Niveau mit entrückt dudelnder Gitarre, dezenten Effekt-Spielereien und Synthesizer-Teppichen nachzubeten.

Vielleicht ist der Rezensent dieser Masche auch nur vorübergehend überdrüssig, aber sei‘s drum: Da der niederländische Künstler gerade eine konzeptionelle Trilogie abgeschlossen hat, steht zu hoffen, dass er seinen Schwerpunkt in Zukunft verlagert, denn das Feld, auf dem er bisher graste, ist spätestens jetzt abgefressen, und „Wonderful Beyond“ mag so etwas wie ein Übergangsalbum sein.

49:47

She

Matrix of Creation

Time and Space

Your Mind

Moving Slowly

The Universe

Cheap Magic Spells

Nothing New

The Well

Journey

Morning Dew

Quiet Love

Leonardo Soundweaver (alles)

http://www.astralson.bandcamp.com

Sulatron/Broken Silence

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Psychedelic,

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