(LW)Schöne Idee des Stuttgarter Newcomers Simeon, als ersten Track ein Intro zu setzen, welches dem Hörer gleich einen Eindruck gibt, was ihn auf dem Album erwartet. Es scheint eine Band junger Musiker zu sein, die locker drauf sind und Auftritte langsam in ihre Routine eingliedern. Sympathisch einfach. Sie führen den Hörer an sich als Personen heran und das Genre wird damit gleich mit offenbart: Ein Mitschnitt der Ankündigung des Vollblutmusikers verrät „Eine Mischung aus Disco, Soul und Pop auf deutscher Sprache vom Newcomer Simeon mit seiner grandiosen Band“. Diese Ansage ist gleichzeitig eine Aussage. Eine absolut treffende Aussage!
Der zweite Song zeigt es schon. Hier, in „Hello“, kommt Simeon selbst zu Wort und begrüßt uns. Eine warme, melodische Stimme, bei der man sich gut vorstellen kann, dass dieser Mensch auch die ersten Sonnenstrahlen des Tages so begrüßt. Positiv und mit Soul gibt er auch uns ein starkes Willkommensgefühl. Vielleicht macht es auch der leicht mitschwingende Jazz-Charakter des Stücks, dass man sich absolut beschwingt fühlt und in den Tag starten möchte.
„Moneten“ begeistert dann vor allem mit und durch seinen „Rap“-Part. Ein Gegensatz, der total in den eher poppigen Song passt. Dieser Track und auch der folgende „Killer Königin“ thematisieren Situationen, in denen sich jeder von uns wiederfinden kann. Klagen über das Geld und die klassische, vermutlich von jedem so schonmal erlebte Liebe im Teenageralter. Dass er also genauso normal ist, wie der „Durchschnittshörer“, könnte dem einen oder anderen vielleicht durch den Kopf gehen. Davon grenzt er sich aber bewusst mit dem nächsten Song („Ich bin nicht wie Du“) ab. Und damit hat er vollkommen Recht. Im Sommer 2013 trifft er die Entscheidung, nach rund 100 Auftritten und sechs CD-Produktionen mit seiner alten Band („Schulterblick“), seinen eigenen Weg zu gehen. Daraus entsteht dann „Simeon“ mit einer Platzierung im Soul / Pop /Funk / Disco- Genre. Es lassen sich Parallelen finden, manche Stücke sind sogar nochmal von Simeon neu umgesetzt worden. Hier darf dann auch ein bisschen Hip-Hop nicht fehlen; das alles auf seine charismatische Weise und mit den hinter ihm stehenden, versierten Musikern, zusammengebracht, hebt ihn, bzw. sie ab.
Stimmungen rein durch den Einsatz ihrer Instrumente zu erzeugen und zu transportieren, schaffen sie besonders schön in „Vorbei“. Es ist Soul mit viel Blasinstrumenteinsätzen, Orgel, schwerem, schleppendem Rhythmus und leichter Melancholie-Erzeugung. Der Hörer fühlt mit, wird aber nicht runtergezogen.
„Echter Freund“, der letzte Song, bei dem die Vocals in den Vordergrund gestellt werden. Simeon Stimme klettert nochmal paar Tonleitern rauf und runter. Überspringt vielleicht auch mal eine Oktave, aber das macht nichts. Es ist gut platziert als letzter Track, denn es erinnert an eine Abspannmusik eines Films mit einem guten Ende. Der Vorhang schließt sich und die Show ist vorbei.
Empfehlenswertes Album, wenn man Bock hat in den Tag zu starten und dafür die passende Musik sucht.
Zukünftig hat Simeon vor, keine Alben mehr zu machen, sondern die Songs elektronisch bereitzustellen. Ihnen zu folgen lohnt….(leonie)
Format: CD
VÖ: 04/2014
Tracklist:
Intro
Hello
Moneten
Killer Königin
Ich bin nicht wie du
Louisa
Vorbei
Echter Freund
Line Up:
Simeon: Gitarre, Gesang
Ferenc Mehl: Schlagzeug, Percussion
Tilman Antons: Bass
Clemens Gutjahr: Tasten
Georg Lange und Valide Bizuns: Trompeten
Web:
FB: https://www.facebook.com/music.simeon
Webseite: http://www.simeonsmusic.com
Youtube: https://www.youtube.com/user/SimeonInMotion
Filed under: Album Reviews, Jazz, Pop, Soul, SIMEON - HELLO