(vo + Photos ©KiS) Für mich ein Wiedersehen nach 28 Jahren mit Dorothee Pesch aus Düsseldorf-Gerresheim und für Kirsten die Premiere. So gegen 18:40 Uhr vor Ort angekommen hörten wir schon die Sirenen, Quatsch, metallischen Lärm aus der Halle wabern. 19:00 Uhr Beginn laut Auskunft auf der Webseite war das aber nicht. Ab in die gute Stube, die, schon ordentlich bevölkert, besonders vor der Bühne, bei den Songs gut mitfeierte. Der Sound der Vorband „Oversense“ ist im melodischen Power-Metal anzusiedeln, passt ja gut in das Tourpackage. Die Dame und die drei Herren aus Franken sind durch die vorangegangenen Shows (10 an der Zahl) sehr gut eingespielt, ihre Spielfreude machte die Runde durch die rechteckige Halle in der Lichtstrasse. Ich kannte die Band nicht, machte aber nix. Kein 08/15 Rumgehampel mit Saiten und Fellen und Stimme sondern gut durchgehangener Stoff aus ihrem 2017er Album „The Storyteller“, der Name ist Programm ihres Programms. Überzeugend. Hört mal rein, lohnt sich.
Pause. Wie ich mich so in der Anwesenheitsliste umguckte war da doch zahlreiches Weibs- und Männervolk anwesend, zwei auch schon mittelschwer abwesend (Bier her, Bier her oder ich fall nicht um), das Doros Aktivitäten wahrscheinlich seit Beginn, also rund 35 Jahre, begleitet, so wie ich fast auch (30 Jahre). Ich erinnere noch als ich Songs aus dem ersten Warlock Album „Burning The Witches“ erstmals in den Düsseldorfer Metalkneipen Litfaß und Papidoux hörte, Bandmitglieder dort auch antraf und Konversation hielt, und je früher der Morgen desto besser. Es wurde also mal wieder Zeit für ein Liveerlebnis, denn Frau Pesch und ihre damalige Band sah ich letztmalig Anfang der 1990er bei der German Bike Week in Altrip, ihre Musik verfolgte ich aber konservistisch in den Jahren dazwischen.
Los geht´s: Faust machen und die Luft über dir stauchen oder verprügeln, der Doro und Band Gassenhauer „Raise Your Fist In The Air“ glühte um 19:50 Uhr die Halle an und die Band war von der ersten Sekunde auf hoher Betriebstemperatur, und mit sehr viel Betrieb auf der Bühne. Doro kam wie eh und je sofort supersympathisch rüber, das wird sich auch in Zukunft bestimmt nicht ändern, also: Für immer! Als nächstes Warlock Stoff: „I Rule The Ruins„, purer Powerstoff um den Nacken auch auf Betriebstemperatur zu bringen, soweit das körperlich noch möglich ist. Bemerkenswert: Im Laufe des knapp 100 minütigen Konzerts kamen sie auf 7! Warlock Songs. Aber nun zu zwei neuen Songs: „Bastardos“ und „Blood, Sweat And Rock´N´Roll“ vom in diesem Jahr erschienenen Album „Forever Warriors // Forever United. Das ist Powermetal wie ihn das Publikum von ihrer Doro hören möchte, wie sie ihn auch liebt, lebt und leibt, so wie natürlich ihre Band auch.
Und danach? Wieder das eintauchen in ihre Anfänge: „Burning The Witches + Fight For Rock„. Das war damals wie heute „Stimmung inne Hütte“.
Und was darf bei einem Doro Konzert in der heutigen Zeit auf keinen Fall fehlen? Richtig: Der Tausend Kehlen und Augen anfeuchtende und Feuerzeug Schwenk – ach nee, Feuer und offenes Licht sind ja nicht so gern gesehen, also Handytaschenlampen – Song überhaupt: denn Freunde gehn mir über alles, immer……Und natürlich noch was zum mitgröhlen zum Schluß des Auftritts: „All We Are„, da ist die Live Music Hall Gemeinschaft auch voll dabei.
Mit den beiden Zugaben „Revenge und Freunde fürs Leben“ endet ein kurzweiliges Programm mit Hymnen, Krachern und Mitmachern und ab jetzt warte ich nicht mehr 28 Jahre bis zum nächsten Besuch. Mit Dank an Judith/Gordeon für Akkreditierungen und Photopass….(volker)
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