(hwa) Die Band wurde 2009 von Sänger und Gitarrist Mike Montali sowie Leadgitarrist Jonathan Bonilla gegründet. Neben den beiden Gründern gehören Adam Bock an den Keyboards und Drummer Andrew Zehnal zur aktuellen Besetzung. Sie gaben sich den Bandnamen aus Respekt vor Bob Dylan und dessen Song „The Ballad of Hollis Brown“ aus 1964 …
Die Karriere von Hollis Brown kam in New Yorker Clubs ins Rollen, wo sich die Gruppe mit ihrer Mischung aus zeitlosem, bisweilen Blues-und Southern-Rock getränktem Rock, Garage- und Indie-Sound sowie hier und da einer guten Prise Americana eine loyale Fanbase erspielte.
Für mich liegen sie aktuell an der Nahtstelle zwischen Hootie & The Blowfish, der Dave Matthews Band, Tom Petty und vielen anderen – finden aber souverän ihre eigene Soundnische.
Auf „Ozone Park“ sind erneut Poprock-Hooks, die einen (mich) sofort gefangennehmen. Eine Scheibe zwischen den Gezeiten, aber grundsätzlich auch zeitlos. Mitsummen und Mitsingen lässt nicht lange auf sich warten. Melodien, die haften bleiben. Das hatte ich in diesem Segment zuletzt bei Tom Petty.
Das Album entstand unter der Regie von Produzent Adam Landry in den Unity Gain Studios in Fort Meyers, Florida. Einem sogenannten „Sonnenstaat“. Nomen est omen. Die zehn Tracks klingen vielleicht auch deshalb durch die Bank sophisticated, melodisch, harmonisch. Mit anderen Worten: sonnig!
Das stilistische Spektrum erstreckt sich von soulig-beschwingten Tönen („Blood From a Stone”, „Stubborn Man”) über Gitarren-dominiertes Americana („She Don’t Love Me Now”) und funkige Sounds („Go For It”) bis zu beinahe Hardrockigem („Bad Mistakes”). Alles wirkt organisch, nichts mutet aufgesetzt oder gekünstelt an.
Hollis Brown kultivieren trotz der hier verarbeiteten Einflüsse ein homogenes Klangbild, das Mike Montali als „real band sound” beschreibt: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Wäre auch nur einer von uns hier nicht mit von der Partie gewesen, wäre ‘Ozone Park’ eine ganze andere Platte geworden.” Gottseidank wurde sie es nicht.
Montali fügt hinzu: „Musik wie unsere steckt man oft in die Retro-Schublade, indem man sie mit dem Werk von Künstlern vergleicht, die absolut großartig waren, inzwischen aber einfach richtig alt sind. Als Hollis Brown wollen wir zeigen, dass man mit zeitgemäßen Mitteln und eigenständigem markanten Sound genau so gut sein kann, wie all die vielen wunderbaren Acts aus der Vergangenheit.”
Ich bin ja grundsätzlich sehr kritisch: aber, wo Montali Recht hat, hat er Recht. Ein wunderbares Poprock-Album!
(Heinz W. Arndt)
Hollis Brown „Ozone Park“
Mascot Label Group
10 Tracks
TT: 34 min
VÖ: 07.06. 2019
Tracklist:
1. Blood From A Stone
2. Stubborn Man
3. She Don’t Love Me Now
4. Do Me Right
5. After The Fire
6. Forever In Me
7. Someday Soon
8. The Way She Does It
9. Bad Mistakes
10. Go For It
Filed under: Album Reviews, Americana, Blues, Bluesrock, Garage Rock, Indie, Hollis Brown – Ozone Park