rockblog.bluesspot

musikalisches schreibkollektiv

Ironfest 2019 in Schönenberg-Kübelberg am 25.Mai 2019

comp__MG_60161

(hjs) Der Einladung vom Mitorganisator Nikolas Bremm bin ich sehr gerne gefolgt und berichte mit Freude über ein weiteres Festival von Fans für Fans. Er und seine zwei Mitstreiter Thomas Höring und Christian Kullmann  haben einige Zeit geplant, verworfen, entschieden um ein veritables Festival auf die Beine zu stellen. Als vorgezogenes Fazit sei gesagt, es ist gelungen. Um ein solches Fazit zu ziehen, stellt sich erstmal die Frage nach den Qualitätskriterien. Diese sind zweifelsohne: gute Bands, bezahlbare, wohlschmeckende Getränke und Speisen, eine schöne Location und der persönliche Wohlfühlfaktor. Darüber hinaus gab es sogar die Möglichkeit zu duschen und am Sonntag früh gegen eine Spende rundum verköstigt zu werden.

Der Freitag startete mit einer Open Air Warm Up Party. Dem Wettergott sei Dank, lief das ganz hervorragend. Dieser Wettergott sorgte auch am Samstag und Sonntag für 1A Festivalwetter. Das zu benutzende Bonsystem für die Getränke funktionierte einwandfrei und der Diskjockey legte den einen oder anderen Klassiker auf und sorgte für gute Stimmung. Nach einer langen Anreise war ich aber platt und konnte nicht den ganzen Abend anwesend sein.

Am Samstag ging es entspannt los. Als Camper vor Ort konnte man mit ansehen wie sich das Gelände im Laufe des Vormittags langsam aber stetig füllte.

Die Idee, eine Coverband als Opener vorzusehen mag vielleicht strittig sein, aber hier funktionierte es gut. Gute Songs, allesamt Klassiker von „Breaking The Law“ bis „Wasted Years“ sorgten, in schulterschlüssiger Begleitung von gutem Wetter und gekühlten Getränken für einen Spaß machenden Einstieg in das Festival. Valiant Viper machten das wirklich gut. Da ihnen ihr Bassmann nicht zur Verfügung stand, sprang kurzerhand Torsten Pees von Lord Vigo ein. Zwei Stunden vor dem Auftritt zusammen proben und schon ging es rund. In Metal we are united.

Demons Dream sah ich letztes Jahr auf dem Metalheadz Open Air. Sie sind wahrlich gereift, die Live Performance ist sehr professionell und mit „Midnight Killer“ lieferten sie ein neues Stück ab, das auch songwritermässig einen großen Schritt nach vorne macht und sich auch sehr gut als Mitsing Song eignet. Wenn dieser Song maßgeblich als Richtung für das neue Album zu sehen ist, dann bin ich sehr gespannt. Nach ihrem Auftritt konnte man die Jungs auch noch die ganze Zeit als Fans über das Gelände laufen sehen. Let the party begin…

 Endtime Prophets, oder kann man sagen ehemals Dark? Nach zwanzig Jahren Abstinenz stand Michael Löchter wieder auf der Bühne und genoss es augenscheinlich sehr. Ziemlich Wave-lastig mit eingespielten Samples war es scheinbar nicht jedermanns Geschmack. So lichteten sich die Reihen etwas. Egal, den dort gebliebenen Fans hat es Spaß bereitet und der Band sowieso.

Deficiency entpuppten sich für mich als die beste Band des Tages bisher. Auch hier war der Bass nicht im Original besetzt. Bassistin Mel Dissieux-Jaksch aus Metz spielt ansonsten in einer Black Sabbath Tribute Band. Sie schaffte sich die durchaus komplizierten Songstrukturen gut drauf, quasi ein Woman of the grave. Die Band fand ich so interessant dass ich mir die gesammelten Werke auf CD zulegte. Packende Melodien, messerscharfe Riffs und  ansprechende Songstrukturen sind ihr Trademark.

Bewitcher zeigten wieder mal dass drei Leute ausreichend sein können um ordentlich Rabbatz zu veranstalten. Die Jungs, die gerade mit Visigoth auf Tour waren, spielten erfrischend hart und rotzig. Ihr Album „Under The Witching Cross“ ist gerade erschienen, trotzdem wurde auch das erste, selbstbetitelte, Album hochgehalten.  Eine explosive Mischung die wahrlich zündete. Als Zugabe wurde noch Motörheads „The Case Is Better Than The Catch“ in die Menge katapultiert. Ja, das ist es! Der Funke ist übergesprungen.

Emerald, die Schweizer, kamen mit brandneuem Album, „Restless Souls“, unter dem Arm und einem Hocker für ihren Gitarristen Julien Menth auf die Bühne. Album und T-Shirt wurden später per Wurf-Zufallsprinzip unter die Menge gebracht. Der Hocker störte nicht und somit war die Bühne frei für eine Stunde kurzweiligen Metal. Das die Hälfte des Sets aus Stücken der neuen Scheibe bestand machte nichts. So schlecht ist diese nämlich gar nicht.

Crisix stellten nicht nur den Kilometer Rekord auf der Bühne auf, nein sie zeigten auch dass Thrash Metal die Menge bewegt. Ein Circle Pit nach dem anderen, es ging richtig gut ab. Klar, die ein oder andere Beule passiert, hat aber keinen gestört. So stelle ich mir originale Trash Liveperformance vor. Es werden keine Gefangenen gemacht. Auch das Spiel mit dem Publikum gehört dazu. „Paranoid“ antäuschen und „Ace Of Spades“ abfeuern. Hier war von der ersten Minute an der Funke übergesprungen und viele fragten sich ob hier nicht der heimliche Headliner am Start war.

Visigoth, neuer heller Stern am Epic Metal Himmel, hatten anfangs mit technischen Problemen zu kämpfen, somit verzögerte sich der Beginn etwas. Als sie dann auf der Bühne kamen und mit „Dungeon Master“ und „Warrior Queen“ das Set eröffneten war auch dem letzten klar welche Magie diese Band besitzt. Zwischen dem furiosen Ende mit „Traitors Gate“ und „The Revenant King“ wurden u.a. auch noch die beiden Songs, der extra für die Tournee herausgegebenen EP gespielt. Keine Zweifel, hier war die Band mit dem größten sing-along Potential am Start.

Zum Schluss ließ es sich Nikolas Bremm nicht nehmen sich zu bedanken. Nach dem ganzen „Stress“ würde er sich jetzt auch ein Bier gönnen. Recht hat er.

Fazit:
Ich werde bei diesem Festival, zum Wiederholungstäter. Das sagt doch schon einiges aus. Wenn es dann noch eine Bratwurst geben würde…traumhaft. Spaß beiseite, hier ist ein richtig schönes Festival entstanden, hier wird sich gekümmert, es gibt keinen Stress, die Musikmischung stimmt, die Preise drumherum sowieso. Sogar das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Mein Tipp: Hingehen!

Running Order

14:30 – 15:10 Valiant Viper
15:30 – 16:10 Demons Dream
16:30 – 17:10 Endtime Prophets
17:30 – 18:30 Deficienfy
19:00 – 20:00 Bewitcher
20:20 – 21:20 Emerald
21:40 – 22:40 Crisix
23:00 – 00:00 Visigoth

Links

Die Festivalseite bei Facebook
Die Festivalseite im Netz

Filed under: Konzertphotos, Live Reviews, , , , , , , , ,

international – choose your language

Juni 2019
M D M D F S S
 12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um diesem Blog zu folgen und per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten. Informationen zum Umgang mit Deinen Daten findest Du in der Datenschutzerklärung.

Diese Artikel werden gerade gelesen:

Freak Valley Festival 2016 - Teil 2
Festivalplaner : Tabernas Desert Rock Fest 2023
Mouth - Getaway
Joanna Connor – Best Of Me

%d Bloggern gefällt das: