(vo) Ich bin wahrscheinlich einer der wenigen Rezensenten aus Deutschland, der diese Band aus Wien schon auf Festivalbühnen erleben durfte: beim Stick&Stone in Nikolsdorf und Lake On Fire in Waldhausen, beide in 2018, beide in Österreich. Und wenn ich so im Hirn zurückblättere: hab ihre dort gespielte Musik, die sich ja nun auch auf diesem ihrem Debüt befindet, in sehr guter Erinnerung. Und was sprudelt aus diesem Quartett an Sound so heraus? Das Grundwasser besteht aus Heavy Rock, das auf dem Weg nach oben mit den Mineralien Doom, Psychedelic sowie Sprengseln aus Prog und Space angereichert wird. Und? An die Oberfläche gepumpt erscheint dann ein wahrhaft köstliches Gebräu, schwer und glasklar.
Arik – Gitarre, Hannes – Schlagzeug, Lukas – Bass und Shardik – Gitarre gründeten die Band 2016, wobei Arik und Shardik schon bei „Pastor“ zusammen die Saiten malträtierten („Pastor wurden gestern nach Veröffentlichung ihrer letzten Lebenszeichens „Unveil“ erstmal auf Eis gelegt). Zuerst Hannes (Mitorganisator des Stick&Stone Festivals) und dann Lukas (auch The Heavy Minds) vervollständigten den heutigen Vierer und was machten sie? Übten, übten, übten. Jamten, jamten, jamten. Und trauten sich 2018 zu das Geübte und Gejamte auch in die Öffentlichkeit zu tragen: eben bei den beiden genannten Festivitäten, die ich im übrigen in jeder Beziehung heiß und innig liebe. Danach teilten sie im Laufe der Zeit noch die Bühnen u.a. mit Golden Void und Sacri Monti.
Dann möchte ich die Erinnerung an 2018 natürlich jetzt auffrischen und stürze ins Geschehen: setze mich zuerst mit dem rasendwütenden Mammut auseinander: „Raging Mammoth“. Völlig verfuzzter Einstieg, danach ein bratendes Stück Gitarrenkunst, die dir zu dem Zeitpunkt schon den Nacken nicht gerade sanft massiert. Und es brät und brät und brät, immer weiter……Was für ein Erstling! Heavy Rock vom gemeinsten, fiesesten, schreddernsten, großartiges Zeug.
„Shaking Pyramid!: Einstieg wie vor, verfuzzt nochmal. Danach wird dir zuerst mal in schleppendem Tempo melodisch die Birne abgeschraubt. Break. Wir driften ab, mit südamerikanischem Groove, in Santana-ähnliche Gefilde….Break: Lukas und Hannes schicken die Saiten auf einen Ausflug nach da oben, wir schweben. Gesang setzt sich dazu, es wird wieder schleppend-heavy. Break. Outro: flott. Ein 12- minütiger Heavy Rock Brocken der sich nicht gewaschen hat, und trotzdem riecht er großartig.
„Monolith“: Mäandernd zwischen den Polen Heavy- und Metalgroove.
„Invaders“: Powermetal als Intro geht auch? Jawohl. Und anschließend Ozric Tentacles-artige Ausflüge? Passt das? Jawohl. Und dann packen Hannes und Lukas ganz tief in die Groovekiste und legen das perfekte Brett unter für Arik und Shardik. Noch mehr Abwechslung gefällig? Jawohl. Ach, hört euch das doch ab 17.01.2020 selbst an, an dem Tag erscheint das Album auf Heavy Psych Sounds als CD Digipack und auf Vinyl: in drei Farben, und die Testpressung ist auch käuflich. Und wenn ihr auf die Cosmic Wheels, Danava, Eathless oder auch Iron Claw steht dann kauft euch die Jungs, natürlch auch live und in Farbe……(volker)
Songs:
Raging Mammoth – 7:56 min
Shaking Pyramid – 11:53 min
Monolith – 7:56 min
Invaders – 10:12 min
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