(tn) Auch in Zeiten wie diesen kommt einem Musik zugeflogen, die, so scheint es, das Motto für den Tag liefert. Ein wenig ist es so mit dem neuen Album „I Feel Alive“ der „Tops“. Hat man das aufmunternde Intro „Direct Sunlight“ gehört, und es wird einem leicht warm im Nacken, von der Sonne, die einen wärmt, kommt aus den Lautsprechern der titelgebende Song „I Feel Alive“. Es ist unbeschwerter, sonniger Sound, der hier in den ersten Minuten das Album eröffnet und auf den Albumtitel „I Feel Alive“ zurückverweist. Unbeschwerter Indie-Pop mit catchy Melodien, der einen sofort positiv beeinflusst.
Das smarte Quartett aus Montreal, Kanada, manchmal fast dandyesk wirkend, liefert mit ihrem Album einen lässigen, vom weiblichen Gesang getragenes Album, das vor allem durch das Wechselspiel von Gesang und Instrumentierung eine Atmosphäre schafft, die die positive Botschaft des Albumtitels in den Songs umsetzt und eine Geschichte erzählt, die von Optimismus getragen ist – auch wenn es genügend textliche Hinweise gibt, die die Narrative des Albums immer wieder brechen und relativieren.
Dabei ist es ein lässiger, auf Melodien setzender Indie-Pop-Rock, der durch einen vielfältigen, variantenreichen Sound überzeugt und den Hörer mit experimentellen Passagen ebenso unterhält wie durch Ausflüge in die düsteren Bereiche des Pop. Dabei wird „I Feel Alive“ unversehens zu einem Statement, in dem sich mit kreativen Einfällen gegen die Widrigkeiten des Lebens und der Welt gewehrt wird. Der stellenweise sehr intime Gesang schafft dabei eine manchmal sogar bezaubernde, immer aber überzeugende Nähe, bei der man sich auf seltsame Weise eng mit der Musik verbunden fühlt.
Letztendlich ein Album, das einen die eigenen Befindlichkeiten in die großen Zusammenhänge von Liebe, Schmerz und Hoffnung einordnen hilft. Genau die richtige Musik für diese schwierigen Zeiten. Hier kann man nur ein „Thank you for the music!“ dem Album mit auf den Weg geben. Gut abgeliefert! (Thomas Neumann)
Label: Musique TOPS, TheOrchard / Bertus
Format: LP|CD|DL|Streaming
Auflage: –
VÖ: 3. April 2020
Aufgenommen: Hotel 2 Tango, Studio Toute Garni, Arbutus Records, Parc-Ex Tone Jail in Montreal, QC Canada, Fenster Studio und Redbull Studio in Berlin
Tracklist:
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01 Direct Sunlight
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02 I Feel Alive
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03 Pirouette
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04 Ballads & Sad Movies
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05 Colder & Closer
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06 Witching Hour
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07 Take Down
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08 Drowning in Paradise
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09 OK Fine Whatever
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10 Looking to Remember
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11 Too Much
Line Up:
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David Carriere – Gitarre
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Marta Cikojevic – Tasteninstrument
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Jane Penny – Gesang
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Riley Fleck – Schlagzeug
Web
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