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Mantar – Grungetown Hooligans II

mantar

(KiS) Eine schöne Sache. Coveralbum. Ein wahres Lehrstück. Ein Lehrstück über die weibliche Musik in den 90ern. Wer hätte das gedacht? Mit viel Spaß ist das Bremer (Ex-Bremer) Duo in die Tiefen ihrer Jugend eingetaucht und beantwortet damit endlich die Frage aller Fragen: was hat euch musikalisch geprägt? Veröffentlichung: Freitag, 26. Juni 2020 MANTARECORDINGS – Cargo Records

Wer sich Gedanken über den Titel des kleinen Albums macht und sich in der Bremer Musikszene der 90er nicht auskennt, hier sei es laut Pomowerkstatt verraten: Bremen= “Seattle von Deutschland”= Grungetown (aaah!) Hooligans, na, das ist ja easy, sind dann wohl Hanno und Erinç (hihi). Nr. II bedeutet wohl, die erste wurde versehentlich ins Klo gespült. Die Platte hätte zeitgemäß auch Manta, Manta! heißen können, aber Hooligans und so klingt dann doch irgendwie authentischer. Genau wie die Aufnahmen, bei dem das DIY den Klängen aus der Vergangenheit natürlich entgegenkommt.

Aufgenommen wurde „Grungetown Hooligans II“ bis auf die Drums, die man lieber auf sicher in Hamburg im Studio aufnahm, in Hanno´s Wohnzimmer in Gainesville, Florida. Gemischt wurde dann im “Black Bear Studio”, quasi dem Headquarter der Florida Punkszene“.

Ausnahmslos alle Cover sind mit liebevollem Leftzenfletschen umgesetzt, Hanno rotzt sich Song um Song in aggro-anti Voice-Attacken. Eine absolut männliche Umsetzung gelingt hier mühelos. Aber auch der ein oder andere schmeichelnd-sanfte Zwischenton (100%) sitzt exakt. Die zwei lustigen Musikanten

Exakt sind auch die instrumentalen Parts umgesetzt. Es fehlen natürlich ein paar kleine Spielereien, aber aus einem Duo wird selten eine vierköpfige Damenband. Warum mögen die Jungs eigentlich L7, als einzige Band 2x auf dem Album vertreten? – ich möchte dafür kurz aus einem Buch zitieren:

When LA band L7 were being hit with mud balls, I watched from sidestage as badass singer Donita Sparks pulled out her tampon onstage and threw it at the audience, one of the best Responses to Rowdy crowd behavior I´d ever seen.“ Mark Lanegan, Sing Backwards an Weep.

Metal war also gestern, weg mit den bescheuerten Schubladen! Rebel forever! Weg mit den Fragen, warum muss man zur Zeit in Florida leben, sind die beiden ein Paar, wird es jemals ein Balladen-Album geben, wird ihr Erfolg jemals enden, wo kommt Erinç EIGENTLICH her, etc pp.

Ein Coveralbum, das schön nach Mantar klingt. Was will man mehr? Eigentlich reicht das schon, aber so manch Zuhörer wird jetzt auch in seiner Plattensammlung stöbern und ein paar alte Schallplatten ausgraben. Oder durch Recordstores und das Web stöbern um neuem, alten Input zu ergattern. 

 

Tracklist:

L7 – The Bomb 

The Jesus Lizard – Puss

Sonic Youth – 100%

Mazzy Star – Ghost Highway

L7 – Can I Run

Babes In Toyland – Bruise Violet

Mudhoney – Who You Drivin‘ Now

7 Year Bitch – Knot

Sexinessfaktor: bei der #meetoo-Demo im Hausflur knutschen. Am besten betrunken.(kirsten)

Filed under: Album Reviews, Alternative, Grunge, Hardrock, Metal, musikalische Sozialisierung, Punk, , , , , , , , , , , , ,

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