rockblog.bluesspot

musikalisches schreibkollektiv

Attick Demons – Daytime Stories … Nightmare Tales

(as) Wer ein wenig tiefer in den europäischen Metal-Untergrund eintaucht, ist sicherlich längst auf „Attic Demons“ gestoßen und hat die Band insbesondere wegen ihres sehr stark an Bruce Dickinson von „Iron Maiden“ erinnernden Sängers schätzen gelernt. Um sie wurde es vorübergehend still, ohne dass man auf breiter Ebene Notiz davon nahm, doch nun erscheint ein neues Album, auf dem die Portugiesen nichts verlernt haben.

Und widerstandsfähig, was Weiterentwicklung angeht, sind sie offensichtlich auch, was in ihrem Fall aber eine glückliche Fügung ist. Die Scharte des Vorgängers „Let‘s Raise Hell“, der vor vier Jahren phasenweise etwas lustlos und aufgesetzt aggressiv wirkte, hat das Quintett hiermit jedenfalls ausgewetzt.

Es begeht eine souveräne Gratwanderung zwischen euphorisch direkten Tracks wie der Single „The Revenge of the Sailor King“, die gemessen an seinem Alter fast jugendlich anmuten, und etwas komplexer gestrickten Nummern, unter denen das siebenminütige „O Condestável“ als ergreifender Ausreißer hervorsticht, weil „Daytime Stories … Nightmare Tales“ ansonsten eher auf der Sonnenseite des Lebens verortet ist.

Obwohl „Attick Demons“ nach wie vor zuvorderst britisch klingen, binden sie dieser Tage auch traditionelle Instrumente aus der folkloristischen Musik ihrer Heimat ein, die bislang kein integraler Bestandteil ihrer Kompositionen waren. So schwelt zumindest ansatzweise das Feuer der iberischen Halbinsel auf, ohne dass man die Band gleich mit ihren spanischen Nachbarn „Mägo De Oz“ vergleichen müsste, die als südeuropäische „Skyclad“ durchgehen könnten; vielmehr drängt sich aufgrund der erwähnten Stimme von Artur Almeida eine Parallele zu den Amerikanern „Pharaoh“ auf, deren Tim Aymar mit einem ähnlichen Timbre gesegnet ist.

Wie dem auch sei, wenn die Combo im nächsten Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert, darf sie auf ein Album zurückschauen, das ihren bisherigen Schaffenszenit „Atlantis“ (Langspiel-Einstand von 2012) knapp übertrifft. Eine sichere Band also für die Echtmetall-Gemeinde, dieses Ding.

http://www.attickdemons.com

Rock of Angels / Soulfood

The Contract

Make Your Choice

Renegade

The Revenge of the Sailor King

Hills of Sadness

Headbanger

Devil‘s Crossroad

O Condestável

Running

Andreas Schiffmann

Filed under: Album Reviews, Metal,

international – choose your language

September 2020
M D M D F S S
 123456
78910111213
14151617181920
21222324252627
282930  

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um diesem Blog zu folgen und per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten. Informationen zum Umgang mit Deinen Daten findest Du in der Datenschutzerklärung.

Diese Artikel werden gerade gelesen:

Bruce Springsteen & The E-Street-Band - Amsterdam Arena 25. Mai 2023
Dr. John – The Montreux Years
Imperial Crowns – Music Star Norderstedt am 14.05.2023
Die Artikelschreiber:

%d Bloggern gefällt das: