(as) Beim Hören dieses Albums ziehen urbane Industrielandschaften vor dem geistigen Auge vorbei. „Silent Voice Inside“ gleicht einer Vertonung solch trostloser Ruinen des menschlichen Fortschritts, vollzogen im Idiom Doom Metal mit extremer Bassgitarren-Dominanz und ausufernden Ambient-Passagen.
Die Klangästhetik der Gruppe ist kompromisslos „lo-fi“. „Moon Mistress“ pendeln quälend langsam zwischen zähsten Lava-Riffs und aggressiven Tempo-Eruptionen hin und her, wobei nur ganz selten so etwas wie Melodien – eher versehentlich anmutende Fragmente von solchen“ – zur Geltung kommt.
Und selbst dies geschieht vermutlich nicht im Sinne der Verträglichkeit für irgendwelche Fans, auf die es die Band womöglich nicht im Geringsten abgesehen hat. Immer wieder eingesetzte Feedbacks stoßen nicht nur aufgrund ihres zweifelhaften Zwecks ab, und man muss sich gedulden, um in Form von „Cease To Exist“ die erste Nummer zu hören, die halbwegs konventionell und sogar eingängig ist.
Anschließend folgt eine noch längere Durststrecke mit viel Geräusch und Lärm um gefühlt nichts, ehe das Titelstück und „The Moon Mistress“ die beiden letzten denkwürdigen Momente der Platte markieren; darauf folgt wieder reichlich wenig zum Festhalten.
Wie gesagt: Musik für eine sehr spezielle Klientel, wenn auch nicht gänzlich unhörbar.
addicted Label
https://themoonmistress.bandcamp.com
Andreas Schiffmann
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