(KiS) Nachdem jetzt auch der Zweite Teil in Ghent über die Bühne ist, schaffe ich es meine Erinnerungen zusammenzukratzen und über das Original in Antwerpen zu schreiben. Ein richtiges Festival. Mit allem, ohne Alles. So lange gewartet, nicht nur auf ein Festival ohne jede Corona Regel wie: Abstand, Maske, etc. Nein, auch auf einen Fotopass für eines meiner Lieblingsfestivals seit 2014 habe ich lange gewartet. Daher wird dieser Bericht sehr Foto lastig und weniger Wortgewaltig.
Natürlich galt die GGG Regel, der Einlass wurde kontrolliert, aber in ganz Belgien keine Maskenpflicht. Ungewohnt ins Hotel einchecken und in den Supermarkt oben ohne ! Man fühlt sich in der Menge von schwitzenden Menschen seltsam. Unwohl und gleichzeitig befreit! Gehemmt und gleichzeitig aufatmend.
Meistgehörter Satz: es ist ein Wunder. Wie früher, ich kann es kaum glauben.
Meine Statistik, 22 Bands gesehen von 45, davon nur 3 in voller Länge: Temple Fang/ Humulus/ Splinter.
Das ist jetzt nicht DIE Super- Leistung, es gab Desertfeste, da habe ich wesentlich mehr gesehen und haufenweise neue Bands entdeckt. Diesmal ist es eben mehr wie „nach Hause kommen“. Nicht mehr wirklich im Arbeitsmodus und auch alt, verzichte ich beinahe komplett auf die Canyon Stage. Zum Fotografieren eh nur Nebel und schlechtes Licht. Dafür aber Knaller-Bands, die ich höchstens gehörmäßig anteasern kann: Hangman´s Chair, The Machine, Somali Yacht Club, Komatsu, Mohama Saz (Geheimtyp eines allgegenwärtigen Spaniers und Fotojunkie). Maida Vale, Black Rainbow, Sunnata. Statt The Great Machine, die es leider nicht aus Israel geschafft haben, gibt es Haeter auf die Ohren. Während ich schon im gemütlichen Tulip Inn die Fotos des Tages hochlade, natürlich.
Afterparty? Selbst die Dj´s Cosmic Masseur und Moos lachen schon wenn wir uns tagsüber begegnen und Afterparty? No Afterparty for Kirsten. Trotzdem hatte ich genug zu tun: Belgische Fritten essen. Freunde treffen. Viele Freunde. Mein einziges Festival-Masut trinken.
Ich möchte kurz und knapp meine Highlights dieser 3 unvergesslichen Tage nennen: Bismut und Daily Thompson wurden extrem abgefeiert. Bismut haben gerade ihre LP Retrocausality voll mit progressive heavy psych am 25.September bei Lay Bare Recordings (Vinyl) herausgebracht. Daily Thompson bringen ihre „God of Spinoza“ im Dezember raus. Regardes Les Hommes Tomber. Die geheimnisvollen Franzosen haben es mir natürlich angetan. Es gibt 1000% ein paar Überschneidungen mit La Muerte…. aber geheim, eben. Ein Haufen schöner Düster Metal knurrt auf der Bühne. Praktischerweise werden hier schon mal die Kerzen für Wolvennest getestet, die sich direkt auf Verfolgungskurs befinden. Auf Nebelkurs später auch Monkey3, die allerdings mit spaciger Atmosphäre die Stimmung wieder leuchten lassen. Ohne Kerzen.
Für Dool gab es an mich leider eher: früher war alles besser Rückmeldungen und von den natürlich allseitsgeliebten My Sleeping Karma wünschen sich einige mal ein neues Set. Für Fans, die so gut wie jede Show sehen, ergibt sich da doch eine gewisse Wiederholungsermüdung. Da gab es dann direkt hinterher dann Motorpsycho, die sowieso nur spielen was ihnen passt und sich eigentlich jedes Mal wieder neu erfinden.
Wie schnell können eigentlich 3 Tage vergehen? Wie im Flug, wie im Rausch. Auch da dürfte der ein oder die andere aus der Übung gewesen sein. Eine erfreuliche Neuerung gibt es beim Getränkekonsum zu verzeichnen. Es gibt keine Millionenplastikbecheraufdemboden- Türme mehr! Angenehm, man klebt nicht mehr die ganze Zeit am Boden fest.
Sonntag bringt mir wieder einen Canyon-Stage-komplett- Ausfall. Und eigentlich jetzt auch Vulture Stage. Meine Kamera plus Lieblingsobjektiv verabschiedet sich von mir und zerschellt sang-und klangvoll auf den Fliesen der Trix-Brücke. Herzeigbare Fotos: nur noch von der Mainstage, auf der aber auch die absolute Creme de la Creme aufspielt. SLIFT, starten um 16:15 mit der Energie, die theoretisch für den kompletten Tag reicht. Das beste Licht, die heftigste Performance, ein Träumchen für die Ohren.
Fotogalerien zu den meisten Bands sind hier zu finden!
Mein persönliches Fazit: ein wildes Durcheinander von Gefühlen, Musikkonsum, dem strammen Wunsch, dies alles wieder und wieder zu erleben. Nächstes Jahr. Übernächstes Jahr. Alle Desertfeste abklappern, es ist einfach immer gut, kannste nix machen. Einfach immer. Aber, da darf ja jeder selbst entscheiden…..(kirsten)
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