(ro) Es scheint mir, als wolle sich der Sommer noch gar nicht verabschieden, denn an diesem wunderbar sonnigen Septembertag, an dem wir uns nach Tegelen / NL zum Bluesfestival im „Openluchttheater De Doolhof“ aufgemacht haben, zeigt er sich in seiner ganzen Pracht.
Unsere Laune ist bestens, denn eine ganze Zeit lang war es fraglich, ob das Event in diesem Jahr überhaupt stattfinden würde.
Aber glücklicherweise erfuhren wir aus sicherer Quelle, nämlich von Freunden aus NL, dass ein anderer Veranstalter eingesprungen ist und wir uns auf eine gelungene Mischung aus großartigen Bands freuen können.
Sieben an der Zahl werden es sein, die uns die nächsten zehn Stunden lang unterhalten und begeistern werden, nämlich Danny Bryant (UK), Henrik Freischlader Band (DE), Marcel Scherpenzeel Band (NL), die ein Set aus Rory Gallagher-Songs spielen wird, Jimi Barbiani Band (IT), The Original Strikes (NL), Julian Sas (NL) und The Juke Joints (NL).
Was will man eigentlich mehr?
Ich liebe diese außergewöhnlich schöne Location, die an ein überdachtes Amphitheater erinnert, die entspannte Stimmung, in die man beim Betreten des Geländes quasi eintauchen kann, die glücklich lächelnden Leute, die über das Gelände bummeln und Pommes mit Zwiebeln essen oder das ein oder andere schmackhafte Kaltgetränk im schattigen Biergarten unter Bäumen genießen.
Pünktlich um 13:00 geht es los mit den „Juke Joints“, die nur wenige Minuten brauchen, bis sie ihre Fans vor die Bühne und auf die richtige Betriebstemperatur bringen, danach treten die „Original Strikes“ auf das Podium, die mich, weil von mir bislang nur namentlich am Rande wahrgenommen, begeistern, gefolgt von der Jim Barbiani Band, der man nur „Mille Grazie“ sagen kann für ihre famose Show.
Gegen 17:00 Uhr begebe ich mich erwartungsvoll in die erste Reihe vor der Bühne, auf der die „Julian Sas Band“ Position eingenommen hat.
Denn dieses überaus energetische, fabelhafte und natürlich bereits von dem ersten Ton an das Publikum restlos überzeugende Trio, das alles dem Erdboden gleich macht, ist eines meiner persönlichen Highlights dieses Tages. Ganz klar.
Julian brilliert als nicht aufgeplusterter, aber absolut charismatischer Sänger und Gitarrist und sieht in seinen engen, schwarzen Skinny-Jeans, dem legeren schwarzem Shirt und dem wehenden, kupferfarbenen Kraushaar unglaublich lässig aus. Seine Bühnenpräsenz ist wie immer fantastisch, sein musikalisches Können beeindruckend, man glaubt ihm jeden Ton und jede Zeile.
Unbedingt loben möchte ich auch seine beiden kongenialen Mitstreiter, nämlich Lars-Erik van Elzakker, der seine Drums mit überbordender Spielfreude bearbeitet und Edwin van Huik, der richtig gut drauf ist und mit großem Spaß und Arbeitseifer uns alle mit seinen ultratighten Basslinien mitreißt.
Herrlich auch die tolle Setlist, die immer wieder zum Mitsingen, Hopsen und Armeschwenken einlädt:
„I’m sitting in a bar, baby – On the south side of town – As the night rolls on – I’m between the lost and found….“
Ich sage nur: G.Ä.N.S.E.H.A.U.T….
Und danach geht es immer noch weiter….als nächstes rockt Henrik Freischlader mit seiner Band die Bühne, gefolgt von Marcel Scherpenzeel, der im (natürlich) karierten Hemd ein Set des unvergessenen Rory Gallagher (R.I.P.) darbietet und als Schlussact gibt es für mich ein weiteres großartiges Highlight, nämlich Danny Bryant.
Ich bin wirklich glücklich, hier gewesen zu sein, mit diesen vielen freundlichen Menschen grandiose Musik genossen und einen wunderbaren Tag erlebt zu haben.
Ja, das waren wirklich gut angelegte 35 Euro als Ticketpreis und natürlich plane ich, so wie in den vergangenen 14 Jahren auch, im nächsten Jahr wieder anwesend zu sein.
„Man spielt den Blues nicht nur, man lebt den Blues.“
…(…Rosie..)
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