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Matt Burt And The Busy Dead – Gravedigger`s Blues

Düster-Blues / Indie-Folk aus Trondheim

(ro) Es gibt Alben, die einen sofort in ihren Bann ziehen, die einen mitnehmen auf eine Reise in eine andere Welt, die einen erstaunen, berühren, erschüttern, erfreuen. Die Musik von „Matt Burt And The Busy Dead“ ist eine solche Musik.
“Gravedigger’s Blues“ heißt diese ungewöhnliche CD und ich denke, einen passenderen Titel könnte es kaum geben.

Denn der in Trondheim lebende Matt Burt, der als Totengräber in der „Malvik Kirke“, als Küster und Landschaftsgärtner arbeitete, hat mit seiner Band ein wahrlich unkonventionelles Werk geschaffen, das einerseits im Blues zuhause ist, andererseits aber so schrullig und poetisch, so reduziert, kauzig und seltsam ist, dass ich völlig beeindruckt bin.

Das im hohen Norden liegende Trondheim ist, wie ich es selbst schon mehrfach erleben durfte, eine bunte Überraschungstüte an musikalischer Vielfalt und Kreativität.
Da ist es keine Frage, dass Herr Burt schon in verschiedenen Bands und Projekten mitgewirkt hat, unter anderem bei „Motorpsycho“, „Dog & Sky“ und „Spidergawd“.
Dabei hat er sich jedoch nie als professioneller Musiker gesehen, sondern als jemand, der Musik aus Leidenschaft und Spaß macht. Nein, sein Interesse liegt nicht im kommerziellem Erfolg oder im Ruhm, sondern einzig am künstlerischen Ausdruck und Experiment.
Wie ich las, hat er sich in den letzten Jahren dem tibetischen Buddhismus zugewandt und sieht seine Musik als eine Form der Meditation und Heilung.

Die Musik von „Matt Burt And The Busy Dead“ fährt auf einer ganz eigenen Schiene.
Ich möchte sie als eine Mischung aus dämmerblauem, nordischen Folk, angerocktem Psycho-Country und verquerem Düster-Blues beschreiben, die sowohl minimalistisch als auch vielschichtig ist, sowohl rau als auch poetisch, sowohl dunkel als auch ergreifend.
Matt Burt wird begleitet von den großartigen Musikern Mattis Kleppen (Bass) und Kyrre Laastad (Drums, Guitar, Vocal, Production).
Als Gäste hat er Eirik Hegdal (Bb Bass Clarinet) und für den wunderbaren Hintergrundgesang die beiden Damen Siri Gjære und Kirsti Huke eingeladen.

Für mich persönlich ist die ganze CD wie ein schräger Roadtrip, wozu auch der “Front Porch-Stil” beiträgt, in dem die Songs aufgenommen zu sein scheinen.
Sie klingen, als säßen die Musiker direkt neben mir, würden live spielen, aus dem Moment heraus, direkt aus dem Herzen kommend, inkl. kleiner Fehler, Unstimmigkeiten und Widersprüche.

Dazu sind die Texte von Matt Burt mehr als nur notwendiger Teil der Musik. Sie erzählen Geschichten aus dem Leben, aus dem Tod und aus dem Dazwischen.
Vorgetragen werden sie mit einer Aufhorchen lassenden, unverwechselbaren Stimme, die zumeist hell, mal schaurig, mal strange, mal heiser, mal klar ist, aber immer voller Ausdruck und Emotion.
Matt Burt singt wie ein Gravedigger, der die Geheimnisse unter der Erde ausgräbt und ans Licht bringt.
Meiner bescheidenen Meinung nach ist „Gravedigger’s Blues“ ein Album, das man nicht so schnell vergisst.
Ohja, das ist eine wirklich außergewöhnliche Songsammlung, die von einem erstaunlichen Künstler geschaffen wurde und in seiner Unperfektheit schlussendlich doch wieder perfekt ist.
…(Rosie..)..

  • Songliste:
    1. Gravediggers Blues
    2. Don’s Oasis.
    3. Let Hunger Eat Itself
    4. Watersnake
    5. Roadie Song
    6. Love’s Missing
    7. Picker’s Blues
    8. Little Birds
    9. Idiot’s Guide to Idiots
    10. Marshmallow Caskets (A Tribute To John Prine)
    *
    Band:
    Matt Burt (Vocal, Guitar)
    Mattis Kleppen (Bass)
    Kyrre Laastad (Drums, Guitar, Vocal, Production)
    als Gäste:
    Eirik Hegdal (Bb Bass Clarinet)
    Siri Gjære (Vocal)
    Kirsti Huke (Vocal)

Photo copyright (c) Thor Egil Leirtrø

Crisping Glover Records, 2023

Noisolution Promotion

Filed under: Album Reviews, Blues, Country, Folk, , , , , , ,

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